Frankreich - eine Liebe für's Leben
Wenn Pfingsten vor der Tür steht, dann ist es höchste Zeit für Südfrankreich. Dieses Land zieht uns geradezu magisch an und seit über zehn Jahren verbringen wir hier unsere Familienferien. Wir können ganz einfach nicht anders. Hier – das ist im Languedoc-Roussillon. Genauer gesagt im Dörfchen Gruissan. Erst war viele Jahre lang ein Häuschen unser Feriendomizil, jetzt ist es ein Wohnwagen. Und auch im Jahr 2010 schallte Frankreichs Ruf in die schwäbische Provinz!
Unser Weg in den Süden
Als Großfamilie on Tour
Dennoch war in diesem Jahr alles ein bisschen anders. Wie immer wollten auch unsere drei Töchter (16, 18, 20) nicht auf die Familienferien verzichten. Inzwischen hat ein Freund die Runde vergrößert und mein Mann endlich männliche Verstärkung bekommen
Unsere älteste Tochter hatte studienbedingt nur eine Woche Zeit. Sie wollte mit dem Flugzeug nachkommen. Mit dabei auch ein weiteres neues Familienmitglied: unser ungarischer Kuvasz-Welpe, der im zarten Alter von vier Monaten gleich auf seine Campingtauglichkeit getestet wurde.
Somit waren wir also als Großfamilie "on Tour" und das bedeutete schon eine gewisse logistische Herausforderung. Zumal wir auch noch einen neuen Urlaubsort ansteuern wollten. Um den Transfer zum Flughafen in Girona/Spanien möglichst kurz zu halten, suchten wir uns als Urlaubsziel den Campingplatz "Les Criques de Porteils" zwischen Argelès-sur-mer und Collioure im Departement Pyrenées Oriental aus. Wir sind "unserem" Gruissan nach so langer Zeit also tatsächlich untreu geworden und wir haben die Entscheidung nicht bereut - es war einfach traumhaft. Doch von vorn:
Unsere "Tour de France" im Mai/Juni 2010
Fahrt zum 1. Etappenziel: Lons-le-Saunier
Unsere Reise begann am 20. Mai 2010 nach Schulschluss und wir fuhren an diesem Nachmittag rund 500 Kilometer bis in den französischen Jura nach Lons-le-Saunier. Das Wetter zuhause war kühl und regnerisch und der Regen begleitete uns dann auch bis kurz vor unser Etappenziel. Allerdings hatte ich mir zum Ziel gesetzt, das erste Abendessen in Frankreich draußen einzunehmen.
Auf dem Campingplatz "La Marjorie", den wir schon mehrfach für Zwischenübernachtungen gewählt hatten, war der Regen tatsächlich verschwunden und es zeigten sich erste, klitzekleine Lücken zwischen den Wolken. Damit war also das Abendessen draußen gesichert, denn zu fünft samt Hund wäre es im Wohnwagen schon sehr, sehr eng geworden.
Wir konnten tatsächlich noch bis gegen 23 Uhr vor dem Wohnwagen sitzen und den ersten Reisetag gemütlich bei einem Glas Wein ausklingen lassen. Dann übermannte uns jedoch die Müdigkeit und am nächsten Tag hatten wir schließlich noch eine ordentliche Etappe vor uns.
Noch bald in der Saison gibt's hier im französischen Jura jede Menge freier Campingplätze unter schattigen Bäumen
Weiterfahrt in Frankreichs Süden
Am nächsten Tag ging es dann bei strahlendem Sonnenschein weiter in Richtung Süden. Zuvor allerdings gab es das erste französische Frühstück mit Sonnenbrille auf der Nase im Freien. Croissants, Baguette, Kaffee - Herz, was willst du mehr. So kann der Urlaub eigentlich nur noch ein Erfolg werden.
Wir kamen trotz der bevorstehenden Pfingstfeiertage sehr gut voran, selbst durch das Nadelöhr Lyon und die Autoroute du Soleil.
Es war schon ein seltsames Gefühl, als wir später einfach an "unserer" Autobahnausfahrt Narbonne/Gruissan vorbeifuhren. Jetzt hatten wir nämlich noch eine Strecke von ca. 80 Kilometern weiter in Richtung Spanien vor uns. Gegen Spätnachmittag erreichten wir schließlich den Platz "Les Criques de Porteils", der genau zwischen den langen Sandstränden des Roussillon und der Felsküste der Côte Vermeille liegt.
Der Eingang zum Campingplatz wirkt schon mal vielversprechend und der Empfang hier ist überaus freundlich & hilfsbereit
Unser Campingplatz "Les Criques de Porteils"
Die landschaftliche Lage ist wirklich einzigartig. Die Stellplätze sind terrassenförmig angelegt und bieten zur Meerseite hin von überall aus einen fantastischen Blick auf's Wasser. Einziger Nachteil: die Plätze sind relativ klein und wir hatten mit unserem Gespann schon Mühe, einen geeigneten Platz zu finden. Dennoch bekamen wir ohne Reservierung zwei benachbarte Plätze, da es mit zwei weiteren Zelten (zeitweise waren wir ja zu sechst) recht eng geworden wäre.
Zufahrt zu unserem Stellplatz - es geht bergab! Sieht hier gar nicht so steil aus - war aber doch ein ganz schönes Gefälle!
Die andere Seite des Campingplatzes ist zur Landseite hin gerichtet und hier sind die Plätze großzügiger. Es gibt auch einige sehr schön ausgestattete Mietunterkünfte als Zelte (Bengali) oder Mobil-Homes. Hier richtet sich der Blick auf die Hügelkette der Pyrenäen-Ausläufer "Les Albères". Landschaftlich ebenfalls sehr reizvoll.
Direkt vom Platz aus führten drei Abgänge hinunter zu kleinen Kiesbuchten, die nur für die Campingplatzgäste zugänglich waren. Ein Ausgang lag direkt bei unserem Stellplatz, so dass wir morgens nur aus dem Bett fallen mussten und schon ein erstes Bad im Meer nehmen konnten.
Kurzum: wir waren auf den ersten Blick restlos begeistert. Er Platz war genau unsere Kragenweite, ohne viel Gedöns eine angenehme Atmosphäre und viel Flair.
Und hier noch ein paar Fotos. Unter anderem vom morgendlichen Blick aus dem Fenster, als plötzlich ein dickes Kreuzfahrtschiff in der Bucht vor Anker lag.
Aufbruch: | 20.05.2010 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 05.06.2010 |