Frankreich - eine Liebe für's Leben

Reisezeit: Mai / Juni 2010  |  von Ulrike S.

Einmal Carcassonne und zurück

Carcassonne zum Dritten

Der Freund unserer Tochter wollte unbedingt nach Carcassonne. Wir hatten diese Stadt zwar schon mehrmals besucht und waren nicht sonderlich erpicht darauf, nochmals hinzufahren. Carcassonne sollte man zwar einmal gesehen haben, aber damit reicht es dann auch.

Jedoch man sollte die Jugend ja nicht bremsen, wenn sie sich schon einmal für Kultur interessiert. Zumal sich Dominik (für ihn war es der erste Frankreich-Besuch überhaupt) als sehr offen und neugierig gegenüber Land und Leuten zeigte. Deshalb kam der einzige bewölkte und leicht regnerische Tag gerade recht für diesen Tagesausflug.

Wir machten uns also morgens auf nach Carcassonne und wählten für die Hinfahrt den schnellsten Weg über die Autobahn. Carcassonne mit seiner mittelalterlichen Cité ist immer wieder ein beeindruckendes Erlebnis. Schon von weitem erhebt sich die imposante Festung mit mächtigen Mauern, zahlreichen Türmchen, Zinnen und Toren hoch über das Tal der Aude. Kein Wunder, dass Carcassonne zu den meistbesuchten Zielen Frankreichs gehört. Walt Disney lässt grüßen....

Die Festungsmauern der Cité

Die Festungsmauern der Cité

Inzwischen guckt auch schon wieder die Sonne hervor

Inzwischen guckt auch schon wieder die Sonne hervor

Nachdem wir einen - natürlich kostenpflichtigen - Parkplatz ergattert hatten, ging es durch die Porte Narbonnaise hinein in die mittelalterliche Cité. Die Straßenmusikanten aus Südamerika, die vor dem Eingang auf ihren Panflöten Klänge aus den Anden zu Gehör brachten, passten irgendwie nicht hierher. Egal, wir ließen uns vom Strom der Besucher hineinziehen.

Die Altstadt wird dominiert von engen, verwinkelten Gassen, Souvenir-Shops unterschiedlichster Qualität, Galerien und Restaurants, Restaurants, Restaurants. So viele hungrige Besucher müssen schließlich verköstigt werden mit dem legendären "Cassoulet". Ein Bohnen-Eintopf mit verschiedenen Sorten Fleisch und Gemüse. Es sieht schlimmer aus als es schmeckt!

Die Porte Narbonnaise

Die Porte Narbonnaise

Mit dem Besucherstrom geht's hinein in die Cité

Mit dem Besucherstrom geht's hinein in die Cité

Cassoulet all überall

Cassoulet all überall

Nachdem wir uns noch einer wunderbaren Confiserie mit verschiedenen Bisquits und Keksen zu sündhaft teuren Preisen (Selbstbedienung, der Preis wird nach Gewicht abgerechnet) eingedeckt hatten, machten wir uns auf den Rückweg. Diesmal allerdings über Land und in Richtung Pyrenäen-Pässe.

Ein letzter Blick auf die Cité von der "Unterstadt" aus gesehen, bevor es weiter in Richtung Limoux geht

Ein letzter Blick auf die Cité von der "Unterstadt" aus gesehen, bevor es weiter in Richtung Limoux geht

Limoux - die Stadt des Karnevals und des Blanquettes

Zunächst ging unsere Fahrt noch recht unspektakulär weiter über die D118 durch das Tal der Aude bis nach Limoux.

Limoux ist bekannt für seinen traditionellen Karneval und für seinen Schaumwein Blanquette de Limoux. Auf eine Kellereibesichtigung haben wir zwar verzichtet, aber ein Gläschen von dem erfrischend prickelnden Getränk gab es dennoch. Nach der obligatorischen Kaffeepause auf dem Place de la Republique, der auf drei Seiten von Arkaden gesäumt wurde.

Leider war der Wochenmarkt gerade vorüber und die letzten Stände wurden abgebaut. Das Städtchen machte auf uns jedoch einen netten und vor allem herrlich "untouristischen" Eindruck. Ganz normaler, südfranzösischer Alltag.

Schöne Alleenstraßen führen durch das Tal der Aude

Schöne Alleenstraßen führen durch das Tal der Aude

Limoux - die Stadt des Karnevals und des "Blanquette de Limoux"

Limoux - die Stadt des Karnevals und des "Blanquette de Limoux"

Weiterfahrt durch die Pyrenäen

Von nun an wurde die weitere Fahrt in Richtung Süden immer spektakulärer. Wir erreichten die Pyrenäen, die Landschaft wurde alpiner und immer wieder fanden wir Hinweise auf Wildwasser-Touren, Hochseil-Klettergärten und andere Freizeit-Vergnügungen.
Der Kontrast zwischen mediterraner Küstenlandschaft und Hochgebirge könnte nicht größer sein. Und das nur wenige Kilometer voneinander entfernt.

Der Höhepunkt der Strecke war schließlich die Défilé de Pierre-Lys zwischen Quillan und Axat. Diese eindrucksvolle Schlucht wird von Felsen eingerahmt, auf denen nur ein paar Sträucher wachsen. Der letzte Tunnel ist nach dem Abt von St.-Martin-Lys benannt, der einst mit der Spitzhacke den Weg durch die Schlucht freilegen ließ.
Fotos gibt's hiervon leider keine, da wir vor lauter Gucken das Fotografieren vergessen haben

Weiter ging es nun über die D117 durch die Fenouillèdes zurück in Richtung Küste, wo wir am frühen Abend schließlich wieder unser Feriendomizil erreichten. Ein schöner Tag war's mit vielen neuen Eindrücken, der auch unserer Jugend gut gefallen hat.

© Ulrike S., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wenn Pfingsten vor der Tür steht, dann ist es höchste Zeit für Südfrankreich. Dieses Land zieht uns geradezu magisch an und seit über zehn Jahren verbringen wir hier unsere Familienferien. Wir können ganz einfach nicht anders. Hier – das ist im Languedoc-Roussillon. Genauer gesagt im Dörfchen Gruissan. Erst war viele Jahre lang ein Häuschen unser Feriendomizil, jetzt ist es ein Wohnwagen. Und auch im Jahr 2010 schallte Frankreichs Ruf in die schwäbische Provinz!
Details:
Aufbruch: 20.05.2010
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 05.06.2010
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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