Frankreich - eine Liebe für's Leben

Reisezeit: Mai / Juni 2010  |  von Ulrike S.

Kirschenfest in Céret

Kirschen, Menschentürme und Musik

Als Kunstliebhaber war ein Besuch in Céret und dem Museum für moderne Kunst natürlich Pflicht. Für diesen Ausflug in die Kleinstadt am Rand des Pic de Canigou suchten wir uns das Wochenende aus, an dem hier auch das "Fête de Cerise" - das Kirschenfest gefeiert wurde. In Céret werden aufgrund der günstigen klimatischen Bedingungen die Kirschen früher reif als andernorts in Frankreich.

Traditionell erhält der französische Staatspräsident einen Korb mit der ersten Ernte. Kirschen haben hier also Hochkonjunktur - und wir LIEBEN Kirschen. Also passte es gut, dass unser Aufenthalt genau in die Zeit des Kirschenfestes und der Kirschenernte fiel.

Céret ganz im Zeichen der roten Früchte

Céret ganz im Zeichen der roten Früchte

Uns erwartete ein Markt mit buntem Treiben sowie Kirschen in Hülle und Fülle! Alle Restaurants hatten Produkte mit Kirschen im Angebot. Vom Kirsch-Cocktail über Kirschmarmelade bis hin zu Kirschkuchen gab es alles, was man sich nur vorstellen konnte.

Céret ist aber auch sehr katalanisch geprägt und der Nationaltanz Serdane soll hier seinen Ursprung haben. Außerdem konnten wir den Bau sogenannter "Menschentürme" - den Castellers - beobachten. Die Castellers zu bauen ist in Katalonien eine bis ins 18. Jahrhundert zurückgehende Tradition. So ganz haben wir das System nicht durchschaut, aber die akrobatische Leistung ist nicht ganz ohne. Zwei verschiedenfarbige Teams traten an, um von unten her einen immer höheren Menschenturm zu bauen. Ganz oben zwei Kinder (Leichtgewichte), die den Turm überquerten und dann mit erhobener Hand signalisierten, dass der Turm vollendet ist. Begleitet wurde dieser Turmbau durch Musikanten, die an mittelalterliche Spielmannsleute erinnerten.

Die Castellars in Aktion

Die Castellars in Aktion

Ob der Turm wohl hält?

Ob der Turm wohl hält?

Ein gewagtes Manöver in schwindelnder Höhe

Ein gewagtes Manöver in schwindelnder Höhe

Livemusik (schön schräg) gab's ebenfalls an jeder Ecke

Livemusik (schön schräg) gab's ebenfalls an jeder Ecke

Die Franzosen - oder besser Katalanen - verstehen es eben zu feiern

Die Franzosen - oder besser Katalanen - verstehen es eben zu feiern

Das Museum für moderne Kunst

Céret ist aber nicht nur bekannt für seine Kirschen, sondern auch für ein außerordentliches Museum für moderne Kunst, welches man hier in der Provinz gar nicht vermuten würde.

Über 700 Werke moderner Kunst sind hier zu sehen und die Namen sind allesamt klangvoll: Picasso, Miró, Matisse, Chagall, Maillol..... Die Reihe lässt sich noch lange fortsetzen und Céret galt neben Collioure als Mekka des Kubismus. Unbedingt reingehen und anschauen!

Im Anschluss an den Museumsbesuch lockte uns das benachbarte Grand Café. Hier trafen sich einst die großen Künstler zu einem (oder mehreren) Gläsern Wein. Ein wenig ist von dieser Atmosphäre auf dem wunderschönen, von Platanen überdachten Platz noch heute zu spüren.

Letzte Station unseres Céret-Besuches war schließlich die Pont de Diable - die Teufelsbrücke.
Die steinerne Brücke über den Tech stammt aus dem 14. Jahrhundert und sie überspannt den Fluss in einem einzigen Bogen, der an seiner höchsten Stelle rund 22 Meter misst.

Die Brücken neueren Datums über den Fluss Tech

Die Brücken neueren Datums über den Fluss Tech

Nach so viel Kultur- und Kirschengenuss (über die Auswirkungen in unserem Inneren schreibe ich jetzt nichts....) ging es wieder zurück auf den Campingplatz, wo wir den Abend weiterhin kulinarisch ausklingen ließen.

Leckeres aus der Campingküche

Leckeres aus der Campingküche

© Ulrike S., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wenn Pfingsten vor der Tür steht, dann ist es höchste Zeit für Südfrankreich. Dieses Land zieht uns geradezu magisch an und seit über zehn Jahren verbringen wir hier unsere Familienferien. Wir können ganz einfach nicht anders. Hier – das ist im Languedoc-Roussillon. Genauer gesagt im Dörfchen Gruissan. Erst war viele Jahre lang ein Häuschen unser Feriendomizil, jetzt ist es ein Wohnwagen. Und auch im Jahr 2010 schallte Frankreichs Ruf in die schwäbische Provinz!
Details:
Aufbruch: 20.05.2010
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 05.06.2010
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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