Frankreich - eine Liebe für's Leben

Reisezeit: Mai / Juni 2010  |  von Ulrike S.

Ausflüge in die nähere Umgebung

Der Küstenwanderweg von Argelès-Plage nach Collioure

Die ersten Tage verbrachten wir überwiegend faulenzend, unterbrochen von kürzeren Ausflügen in die nähere Umgebung. Entweder zu Fuß oder ein kurzes Stück mit dem Auto locken hier etliche schöne Ziele einer näheren Erkundung.

So ging um den Campingplatz herum der Küstenwanderweg von Argelès-Plage bis Collioure. Er bietet einzigartige Ausblicke und ist ein Muss, für die Besucher hier. Treppauf und treppab geht es hier entlang der Küste, so dass wir den Weg mal in die eine und mal in die andere Richtung abwanderten.
Zurück führten Wanderwege im Landesinneren in die beiden Orte. Während Argelès nun so gar nicht unser Fall war (zu viel touristischer Rummel und Nepp), gefiel uns Collioure (s. vorheriges Kapitel) wesentlich besser. Die Jugend zog es dagegen nach Argelès, wobei sie ziemlich ernüchtert von den dortigen Preisen waren und sich die abendlichen Kneipentouren dadurch sehr in Grenzen hielten. Überhaupt fanden wir das Preisgefüge hier deutlich teurer als in Gruissan. Egal ob beim Weinkauf, dem Kauf von frischem Fisch oder den Restaurant-/Cafébesuchen.

Gefehlt haben mir ein bisschen die langen Strandspaziergänge. In Argelès ist der Sandstrand zwar sehr schön und sauber, aber auch ziemlich steril. Es gibt Einschränkungen en masse, Hunde sind gar nicht erlaubt. Als wir es trotzdem versucht haben (normalerweise sehen das die Franzosen in der Nebensaison eher großzügig), kam gleich ein Wachmann angerannt und verwies uns des Strandes.

Dies und die Preise waren jedoch die einzigen kleineren Negativpunkte unseres Urlaubs. Hier ein paar Eindrücke vom Küstenwanderweg.

Treppauf und treppab geht's auf dem Küstenwanderweg

Treppauf und treppab geht's auf dem Küstenwanderweg

Doch dafür gibt's tolle Ausblicke auf versteckte Buchten

Doch dafür gibt's tolle Ausblicke auf versteckte Buchten

Auf der einen Seite die felsige Küste.....

Auf der einen Seite die felsige Küste.....

... auf der anderen Seite die langen Sandstrände des Roussillon. Schön, aber steril und fast ein wenig monoton.

... auf der anderen Seite die langen Sandstrände des Roussillon. Schön, aber steril und fast ein wenig monoton.

Zum Tour de Madeloc

Eine weitere Wanderung führte uns auf den Tour de Madeloc. Allerdings muss ich zugeben, dass wir das längste Stück mit dem Auto gefahren sind
Durch die Weinterrassen und Korkeichenwälder oberhalb der Küste windet sich ein schmales Sträßchen - die Route des Crêtes - von Collioure hinauf zur Einsiedelei Notre-Dame-de-Consolation sowie zum alten Signalturm Tour de Madeloc. Er ist einer von zwei Türmen, die um 1285 hier im Massiv Les Albères zur Sicherung der Küste gebaut wurden. Heute dient der Turm als Sendemast, Wetterstation und zu sonstigen technischen Dingen. Wir stellten unser Auto auf einem Parkplatz ab und wanderten das letzte, knackig steile Stück zu Fuß hinauf zum Turm. Immerhin waren wir noch etwa 45 Minuten bergauf unterwegs, bevor wir unsere Ziel endlich erreichten. Zwar gibt's am Turm nur wenig zu sehen, doch dafür wird man für den schweißtreibenden Aufstieg mit einer grandiosen Aussicht in rund 700 Metern Höhe auf die Küste und die Pyrenäen belohnt.

Über die Weinterrassen geht's hinauf auf 700 Meter Höhe zum Tour de Madeloc

Über die Weinterrassen geht's hinauf auf 700 Meter Höhe zum Tour de Madeloc

Die "Route des Crêtes" führt in halsbrecherischen Kurven hinauf

Die "Route des Crêtes" führt in halsbrecherischen Kurven hinauf

Das letzte Stück geht's nur noch zu Fuß weiter - aber das Ziel ist in Sichtweite

Das letzte Stück geht's nur noch zu Fuß weiter - aber das Ziel ist in Sichtweite

Oben wird man mit prächtigen Ausblicken belohnt

Oben wird man mit prächtigen Ausblicken belohnt

Ehemalige Bischofsstadt Elne

Nur wenige Kilometer von Collioure entfernt liegt die ehemalige Bischofsstadt Elne. Der massige Glockenturm der Kathedrale ist schon von weitem sichtbar und weckte auch unsere Neugier. Allerdings ist Elne heute eher ein verschlafenes Örtchen abseits der Touristenströme. Ein Besuch lohnt sich dennoch, denn in der Kathedrale ist ein vollständig erhaltener, romanischer Kreuzgang zu bewundern. Gleich gegenüber wartet das Musée Terrus auf Besucher. Hier sind Gemälde des bedeutendsten Künstlers der Stadt Etienne Terrus zu bewundern, der ein Malerfreund von Henri Matisse war.

Da Elne heute auch als Agrarstadt gilt und einen riesigen Großmarkt für regionales Obst und Gemüse besitzt, hofften wir auch auf einen entsprechend schönen Wochenmarkt. Da wurden wir allerdings gründlich enttäuscht. Am Markttag gab es in Elne gerade mal einen Gemüsestand sowie zwei Stände mit Klamotten und Spielzeug. Nicht wirklich prickelnd....

Das nahe Spanien lässt schon grüssen - ein katalanischer Glockenturm in Elne

Das nahe Spanien lässt schon grüssen - ein katalanischer Glockenturm in Elne

Die Kathedrale von Elne

Die Kathedrale von Elne

Und der wunderschöne romanische Kreuzgang

Und der wunderschöne romanische Kreuzgang

Vom Dach der Kathedrale aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Hausberg des Roussillon - den Pic de Canigou - der auch jetzt Ende Mai noch eine Schneehaube trägt

Vom Dach der Kathedrale aus hat man einen wunderschönen Blick auf den Hausberg des Roussillon - den Pic de Canigou - der auch jetzt Ende Mai noch eine Schneehaube trägt

Park und Château Valmy

Es ist nicht zu übersehen, wenn man von Perpignan entlang der Küste in Richtung Süden fährt: das märchenhafte, weiße Château Valmy mit seinen Türmchen und Erkern bei Argelès-sur-mer. "Das müssen wir uns mal genauer anschauen", dachten wir uns. Insbesondere, da es so gar nicht zur Architektur dieses Landstrichs passte.

Das Château wurde von der Erbin eines Zigarettenpapier-Fabrikanten Ende des 19. Jahrhunderts erbaut. Ein dänischer Architekt konnte sich hier verwirklichen, was auch die ungewöhnliche Architektur erklärt. Das Château liegt inmitten von Weinbergen und Korkeichen-Wäldern am Fuße der Pyrenäen-Ausläufer Les Albères.

Château Valmy, dahinter verbirgt sich heute zum einen ein Weingut mit ausgesuchten und hochkarätigen Weinen der Region. Bei der Verkostung lernten wir einige gute Tröpfchen kennen, aber die haben auch ihren Preis.

Des weiteren kann man hier auch stilgerecht logieren, denn im eigentlichen Schloss werden Gästezimmer an betuchte Urlauber vermietet.

Ebenfalls in der Anlage untergebracht ist eine Vogel-Voliere mit Greifvögeln. Bei Flugvorführungen kann man diese majestätischen Segler der Lüfte hautnah bewundern.

Ein ganz besonderes Kleinod ist jedoch der Park Valmy. Er lohnt unbedingt einen Besuch und spiegelt die Flora und Fauna dieses Landstrichs wider. Hinweistafeln und Erklärungen leiten durch den Olivenhain, den Weinberg, den Kakteengarten oder die Garrique. Vor allem ist es wunderbar ruhig hier, denn wir waren an diesem Nachmittag die einzigen Besucher dieses versteckten Winkels.

Das Märchenschloss Château Valmy

Das Märchenschloss Château Valmy

Verspielte Putten und Engel im Park Valmy

Verspielte Putten und Engel im Park Valmy

Blüten aus dem Park Valmy

Blüten aus dem Park Valmy

Stille Winkel und tolle Ausblicke auf die Pyrenäen gibt es hier zuhauf

Stille Winkel und tolle Ausblicke auf die Pyrenäen gibt es hier zuhauf

© Ulrike S., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wenn Pfingsten vor der Tür steht, dann ist es höchste Zeit für Südfrankreich. Dieses Land zieht uns geradezu magisch an und seit über zehn Jahren verbringen wir hier unsere Familienferien. Wir können ganz einfach nicht anders. Hier – das ist im Languedoc-Roussillon. Genauer gesagt im Dörfchen Gruissan. Erst war viele Jahre lang ein Häuschen unser Feriendomizil, jetzt ist es ein Wohnwagen. Und auch im Jahr 2010 schallte Frankreichs Ruf in die schwäbische Provinz!
Details:
Aufbruch: 20.05.2010
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 05.06.2010
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Ulrike S. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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