Einmal rund um Sardinien
3. Tag - Wanderung Cala Gonone zur Cala Luna
Dies soll eine erholsame Tour werden nach dem 6 ½-Stunden Marsch des Vortages.
Der Wecker klingelt also erst um neun, der Ausgangspunkt der Wanderung liegt genau vor unserer Tür, an der Promenade von Cala Gonone.
Der erste Abschnitt ist angenehm, um 10 Uhr brennt die Sonne noch nicht so heiß, es geht entlang des Strandes (der schon jetzt fast voll ist) bis zum Ende, dann durch einen fast vollständig zugewucherten Weg auf die darüber liegende Straße und dieser folgend bis zur Cala Fuili, so weit so gut.
Dort angekommen - hier endet auch die Straße - kaufen wir bei einem schlitzohrigen aber netten Italiener die Tickets für die Bootsfahrt zurück nach Cala Gonone. Dieser zeigt uns noch den Wanderwegeinstieg (der Wanderführer ist hier in seinen Beschreibungen mehr als vage) und dann gehts los. Der Weg von der Cala Fuili zur Cala Luna ist ein rießen Wanderspaß, auch wenn überraschend viele Leute darauf unterwegs sind.
Das letzte Drittel der Wanderung ist nun aber hart, die Mittagshitze zeigt wieder, was sie kann, und das steile auf und ab besorgt den Rest, um 13.15 kommen wir völlig fertig am Strand an - nach nur drei Stunden Fußmarsch.
Gelohnt hat es sich natürlich trotzdem, nicht zu unrecht gilt die Cala Luna als eine der mit Abstand schönsten Buchten Sardiniens, was bei dieser Konkurrenz schon einges heißen will.
Mehr als nur überrascht sind wir jedoch von den Touristenkollonnen, die da mit den Fähren herangeschifft werden (zu der Bucht führt keine Straße, man erreicht sie nur zu Fuß oder übers Wasser).
So kann man der "Mondbucht" eine landschaftliche Einzigartigkeit nicht absprechen, atmosphärisch ist das ganze jedoch enttäuschend, hier liegt definitiv keine der zahlreichen einsamen Buchten, für die Sardinien bekannt ist.
Allerdings, dass muss unverblümt eingestanden werden, sind auch wir heilfroh, als wir später mit dem Schlauchbott zurückfahren dürfen, der Rückweg über die Berge wäre eine Malträtur geworden.
Die geplante Wanderung zur Cala Goloritze am nächsten Tag wollen wir uns trotzdem bis zum nächsten Morgen offen halten- mal schauen, was die Muskeln so sagen.
Der Abend fällt übrigens etwas aus dem Muster. Beim Zähneputzen hören wir laute Musik aus dem Zentrum von Cala Gonone dröhnen, spontan entscheiden wir noch da vorbeizuschauen, Daria nur in kurzer Hose und Spaghettitop, ich nur in Badehose. Und Überraschung: Die ganze Stadt ist auf den Beinen, die Hauptstraße hat man gesperrt zu Gunsten eines Marktes mit allem, was des Einheimischen wie des Touristen Herz so begehrt - einschließlich mit grellblauem Glitter besprenkelter schwarzer Gipsjesuse am Kreuz (ich habe LEIDER!! keine Kamera dabei).
Und am Ende des Marktes gibt die sardische Sängerin Maria Giovanna mit ihrer Band alles, zudem hat sie eine gute Stimme und ein Repertoir, das für jeden Musikgeschmack etwas parat hat. Wir hören uns 4 Titel an und ergreiffen erst die Flucht, als flotte, Latin angehauchte Rhythmen einer Ballade weichen müssen. Trotzdem - der Abstecher in Schlafklamotten hinein ins Getümmel hat sich gelohnt.
Aufbruch: | 14.07.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 31.07.2010 |