Einmal rund um Sardinien

Reisezeit: Juli 2010  |  von Matthes Jansen

7. Tag - Cala Domestica und Costa Verde

Eigentlich gibt es an der Westküste, in der Region zwischen Nebida und Cala Domestica einige schöne Wanderungen.

Da wir jedoch erst aus dem Süden dort hinnfahren müssen und auch der nächste CP erst wieder an der Costa Verde liegt entscheiden wir uns direkt an die bekannte Cala Domestica zu fahren.

4€ kostet das Parken dort, wir sind wieder etwas überrascht ob der touristischen Strukturen in der eigentlich etwas abgelegenen Region, aber nun gut, es ist Haupturlaubszeit.

Die Cala Domestica ist einen, auch etwas weiteren, Abstecher eindeutig wert, wie sich schnell herausstellt.

Eingerahmt zwischen zwei Felswänden schiebt sich das Meer ca. 200 Meter ins Landesinnere hinein, so kann man auch noch nach 100 Metern im Wasser stehen. Und der unglaubliche Fischreichtum macht das Bild schleßlich perfekt.

Hier habe ich auch eine Unterwasserbegegnung der ganz besonderen Art. Als ich auf ca. 2,3 Meter Tiefe über einen Fels hinwegtauche, sehe ich mich plötzlich einem Tauchkollegen gegenüber, der unerfreulicherweise eine Langharpune in Händen hielt. Ich reisse unter Wasser zum Spaß die Arme hoch, aber er schüttelt nur kurz den Kopf und schwimmt weiter, Gott weiß, was er mit seiner Gerätschaft dort zu schießen gedenkt. Fakt ist, dass das Harpunieren auf Sardinien Volkssport ist, und in der Tat ist es verführerisch einfach ins Wasser zu steigen und den Grillfisch zu schießen, statt mit der Angel in der Hand auf den Fang zu warten. Aber naja, wir haben weder Grill noch Harpune dabei, daher erübrigen sich weitere Gedankenspielchen, zudem sehen die hunderte verschiedenster Fischarten lebendig zumindest schöner aus, als mit einem Dreizack im Bauch.

Gegen 16Uhr brechen wir wieder auf, unsicher ob der CP an der Costa Verde wirklich existiert. Er ist auf keiner Karte verzeichnet, noch nicht ein Mal auf einem Flyer mit CP, den wir in Tramatzu erhalten haben. Doch dann die Überraschung: Ein Schild weist in Richtung Piscinas einen CP aus, wer hätte das gedacht, ich nicht, und ich Geiste hatte ich mich schon eingestellt auf 2 Nächte in den Dünen der Costa Verde.

Der Campingplatz "SCIOPADROXIU" (wie kommt man auf so etwas???) ist wirklich ein tolles Teil.

Man bekommt dort das Gefühl, man sei in einer nordafrikanischen Kolonie - mit der Rezeption als Höhepunkt. Draußen Rote Erde, Sonne, Staub überall, drinnen lackierte, ehemals vielleicht edle, heute nur noch völlig vom Zahn der Zeit abgewetzte Holzmöbel. So muss auch der Kommandostand der Fremdenlegion in Algier ausgesehen haben...naja, die Fähre wird sich schon nicht verfahren haben.
Am nächsten Tag steht die Erkundung der Costa Verde an.

© Matthes Jansen, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vom 14.-31.Juli 2010 haben wir per PKW Sardinien bereist bzw. erwandert. Nach Ankunft in Olbia waren die ausgangspunkte für die Wanderungen: Calla Gonone, das Capo Spartivento an der Costa de Sud, die costa Verde, Is Arrutas auf der Sinis-Halbinsel und Algherro.
Details:
Aufbruch: 14.07.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 31.07.2010
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Matthes Jansen berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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