Von Schlangenbeschwörern, Textilhändlern und unvergänglicher Liebe

Reisezeit: Oktober / November 2008  |  von Peter Belina

Mein neuer Job: Geldtransporteur

Alles Gute zur Hochzeit!

Alles Gute zur Hochzeit!

19.10.2008

Am Flughafen Delhi sammelt uns jemand von Rotel Tours ein (Ja, das sind die mit den roten Bussen!!!). Wir bekommen jeder von Rotel einen Tagetes-Kranz und entwickeln uns so schnell zu DER Touristen-Attraktion am Flughafen. Weiss nicht, wieviele Inder zusammen mit uns fotografiert werden wollten! Da die Reiseleiterin, die uns ab Varanasi im Rotel-Bus begleitet, fast kein Bargeld mehr hat, bekomme ich vom Rotel-Angestellten in Delhi einen "Geld-Koffer", auch als "Türken-Koffer" bekannt, in die Hand gedrückt. Zu siebt fliegen wir weiter nach Varanasi (dem früheren Benares).

In Varanasi angekommen, sehe ich zum ersten Mal mein "Luxus-Hotel" für die nächsten 2 Wochen: Ein Expeditionsbus mit 34 Sitzen und als Anhänger unser Rotel, das Hotel auf Rädern. Auf drei Etagen gibt es dort jeweils Kabinen im Format 190 x 65 x 65 cm - Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel. Ist also so eng wie befürchtet. Lästig wird es, wenn es draußen so richtig heiss ist. Ich liege oben, da kommt dann noch dazu, dass jedes Mal ein Erdbeben ausgelöst wird, wenn jemand aus seiner Kabine herausrobbt. Übernachtet wird immer im Hof bzw. Garten eines Hotels. Meist übernachten wir zweimal am selben Platz, das erste Mal gibt es Essen im Hotel, das zweite Mal Rotel-Küche.

Gegen 21 Uhr kommen die anderen der Gruppe an, die bereits eine Woche in Nepal unterwegs waren; insgesamt sind wir 23 Leute. Abends laden wir uns zu fünft zu einer mohammedanischen Hochzeitsfeier ein- alle sind fröhlich, vom Brautpaar mal abgesehen- wundert aber auch nicht, wenn man hört, was die beiden bereits alles an dem Tag erledigen mussten. Ausserdem haben sich die beiden heute zum ersten Mal gesehen!

© Peter Belina, 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Incredible India - Einen besseren Werbeslogan haette sich das indische Fremdenverkehrsamt wirklich nicht ausdenken können. Gerade, weil dieser Slogan so doppeldeutig ist. In Indien gibt es nicht schwarz oder weiß, schön oder scheußlich, freundlich oder lästig, faszinierend oder erschreckend - sondern immer alles gleich auf einmal. Indien fordert heraus, strengt an - aber es lohnt sich.
Details:
Aufbruch: Oktober 2008
Dauer: circa 5 Wochen
Heimkehr: November 2008
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Peter Belina berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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