Apulien - Trullo und Trulli
Einstimmung in Ostuni
Ostuni - die weiße Stadt - wird so genannt, da seit etwa dem 14. Jh. ein Gesetz vorsah, dass Portale und Familienwappen weiß zu übertünchen seien, sofern die ansässigen Adelsfamilien keine besonderen Leistungen erbracht hatten.
Nachdem es gestern an unserem 1. Tag in Apulien wolkenbruchartige Regenfälle gab, die den Trockenmauern in unserer ländlichen Olivenhaingegend arg zugesetzt hatten, sieht es heute morgen nicht mehr ganz so trübe aus, denn zwischen den dunklen Wolken ist auch mal etwas blauer Himmel zu sehen. Nach dem Frühstück melden wir unserem Vermieter den undichten Trullo - es tropfte gestern aus dem Gewölbe; der ist entsetzt, da er im Sommer für viel Geld, das ganze Dach hat abdichten lassen. Danach fahren wir nach Ostuni und beginnen die gestern ausgefallene Besichtigung.
auf der Piazza de la libertà prunkt der 21 m hohe reich verzierte Barockobelisk mit dem hl. Oronzo - im Hintergrund der Palazzo communale
Wir parken auf dem unteren Dreiecksplatz und laufen bis zur Piazza della Libertà hoch. Dieser recht große Platz trennt die eigentliche Altstadt von der Neustadt. Dort steht schon eine Touristengruppe, der wir kurz folgen, da der Reiseführer Recht hat mit seiner Bemerkung, dass man in der Altstadt gar nicht weiß, ob die Gassen der Dreihügelstadt aufwärts oder abwärts führen und ich im Moment noch keine Orientierung habe. Das ändert sich aber nach wenigen 100 Metern.
an der via cattedrale liegt die barocke Chiesa delle Monacelle, die zu einem Karmeliterinnen-Kloster (1730-1975) gehörte.
Auf dem Weg zur Kathedrale stehen keine spektakulären Bauten, doch besticht die steile Strasse durch ihr Gesamtbild. Leider steht ein LKW vor der Kathedrale und da sie an einem winzigen Platz steht verhindert der LKW das Foto. (Foto einige Tage später!)
bemerkenswertestes Detail ist die Fensterrose mit 24 Säulen, im äußeren Einfassungsband sind die zwölf Apostel dargestellt; in der Mitte Christus
das Innere gefällt uns zwar nicht, zeigt eine bei der Barockisierung eingezogene Decke mit drei Tafelbildern
an manchen Stellen sind die mit viel Stuck umbauten Säulen der früheren Stile freigelegt und erkennbar.
Und nun beginnt der Streifzug durch den Stadtteil Wir durchstreifen die engen, steilen, mit Treppen durchzogenen Gassen, bewundern die Motive und lesen die Speisekarten der Lokalitäten, denn wir werden ja wohl in Ostuni ein paar Mal ins Restaurant gehen (müssen).
nach dem Studium der Speisekarten und Öffnungzeiten - manche Lokale haben mittags nicht mehr offen, oder machen schon jetzt Winterpause! - kommt es dann an einem an der folgenden Tage zum Besuch der
Die Osteria del tempo perso ist mit zahlreichen Auszeichnungen versehen, was am Eingang auch hinreichend demonstriert wird. Auch wenn das in Italien immer noch übliche Coperto hier mit 4 € ganz schön happig ist, wird man dafür aber sofort nach dem Platznehmen mit einem Glas Prosecco begrüßt und alsbald kommen auch leckere amuse gueule.
Das Interieur des Restaurants ist sehr gemütlich in einem Gewölbe eingerichtet mit vielen Bildern und Gerätschaften. Es wird gehobene regionale Küche geboten, die uns sehr geschmeckt hat.
Bevor es dunkel wird, machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Carovigno, wo unser Vermieter das Fantasy (15 Antipasti für 12€/p) und Il Castelleto empfohlen hatte; auch ein Sterne-Lokal Osteria gia sotto l'arco existiert dort. Doch das erste machte abends erst um 21.oo Uhr auf, das zweite hatte alle Schotten dicht und das dritte hatte nicht einmal eine Karte aushängen. Während unseres Aufenthaltes haben wir trotz der Nähe zu unserem Trullo keines ausprobiert (ausprobieren können).
Aufbruch: | 10.10.2010 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 23.10.2010 |