Apulien - Trullo und Trulli
Massafra (Höhlen und -kirchen) und Taranto
Wir starten nach Massafra, in der Altstadt angekommen hängt an der Touristeninfo ein Zettel, Führungen in die Felsenkirche und die Höhlenwohnungen um 10 und 16.30 nur nach telefonischer Voranmeldung. Aber beide angegebenen Telefonnummern werden nicht bedient.
Dabei hatten wir bei der Anfahrt durch die Neustadt schon gesehen, wie imposant die Gravina di San Marco (canyonartige Schlucht) von einer der beiden Brücken aussieht. Vier bedeutende Felsenkirche liegen am Rande dieser Gravina - und wir sollen keine sehen?!
Parken kann man auch nicht. Zum Castell führt eine enge Gasse, durch die mit je 2cm Platz rechts und links gerade unser Panda paßt, hoffentlich kann man wenden?! Unten angekommen ist einer von zwei Stellplätzen frei und wenden kann man auch! Aber das Castell beherbergt nur die Bibliothek, und der Herr von der Bibliothek kann (will) uns nicht weiterhelfen mit der telefonischen Voranmeldung für eine Führung. Massafra liegt im Grunde auf einer Hochebene, die von zwei Schluchten durchzogen wird. Unterhalb dieser Hochebene zieht sich noch eine vorgelagerte (Tief-)Ebene bis zum Meer hin. Vom Castell kann man einen Blick auf die untere Ebene werfen.
Von dort wollen wir zu Fuß in die Schlucht, die uns sofort mit der großen Brücke an Ronda erinnert. Wir finden den Weg nach unten, kaufen beim gesichteten ersten Lidl noch etwas ein und versuchen dann unser Glück in die Schlucht zu kommen. Aber nach wenigen hundert Metern ist Schluß.
Über eine interessante steile Strasse gelangen wir wieder in die Oberstadt und versuchen einen zweiten Zugang an der ersten Brücke, aber auch der ist versperrt. Zum guten Schluß fahren wir dann an die andere Gravina im Nordwesten der Stadt, an der eine weitere Felsenkirche liegen soll. Aber auch dort ist alles verrriegelt.
Dort bietet auch ein Antonio seine Dienste per Telefon an. Aber auch diese Nummer ist nicht besetzt. Ich versuche noch einmal die Touristeninfonummer, bei der diesmal eine Dame antwortet, aber sie sagt, dass heute nur eine Führung für eine Gruppe um 15.00 Uhr vorgesehen ist, zu der sie uns nicht mit dazunehmen will.
Wir sollen morgen wiederkommen. (Und das bei 100 km Anfahrt!!)
Enttäuscht machen wir uns auf den Weg nach Taranto, da ruft Antonio an. Er spricht nur italienisch - ich verstehe '15.30 Uhr'. Wir fahren zurück, kurz nach 15.00 Uhr kommt jemand mit dem Fahrrad (ein Kustos) und läßt uns rein, zeigt uns die Fresken und die Kirche. Als wir nach 15.30 Uhr die Kirche wieder verlassen, wiisen wir nicht ob Antonio noch kommt!.
Auch wenn der Hauptaltar resrauriert wird, haben wir freien Blick auf den Kirchenschatz: ein Fresko 'Madonna mit Kind' auf einer Steinplatte
Direkt neben dem Eingang zur Pilgerkirche geht es in die Cripta della Buona Nova aus dem 6./7. Jh.
In der Gravina principale sollen insgesamt mehr als 300 prähistorische Höhlenbehausungen liegen, die man aber leider auch nur in einer offiziellen Führung teilweise besichtigen kann.
Die Altstadt von Taranto liegt im Prinzip auf einer Insel und scheint weitgehend dem Verfall preisgegeben. Nur allmählich scheint man sich zu besinnen, wieder aufzubauen, doch viele Häuser sind verlassen. Am Castell wollen uns Parkwächter mit dem Lasso einfangen, 100 m weiter gibt es kostenlose Parkplätze.
Wir beginnen unseren Rundgang am Palazzo d'Aquino, in dem die Universitätsverwaltung untergebracht ist und daher bereits restauriert ist. Das Castell können wir bei kostenlose Führung besichtigen (siehe Kapitel Vastelle) Vor dem Castell am Eingang zur Altstadt stehen noch zwei ionische Säulen als einzige Überbleibsel römischen Daseins.
Der Rundgang durch die kaputte Altstadt führt uns zur Kathedrale (siehe Kapitel 'apulische Romanik') und am anderen Ende zum Fischmarkt.
Inzwischen bricht die Dämmerung über uns herein und wir beeilen uns zum Auto. Die Rückfahrt erfolgt dann im Dunklen über schmale Strassen.
Aufbruch: | 10.10.2010 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 23.10.2010 |