Apulien - Trullo und Trulli
Trulli
Zweiter Grund unserer Reise: die Trulli, die in Apulien vorkommenden Rundhäuser mit Steindach und Zippus. Sie sind in ganz Apulien zu finden aber nirgendwo so konzentriert und so gut erhalten oder ausgebaut wie in Alberobello.
Heute Samstag, 16.10.10, soll es besonders schön werden! Deshalb steuern wir Alberobello an. Aber da nur samstags Markttag in Ostuni ist, müssen wir zunächst dorthin. Der Markt ist riesig, mit vielen Ständen für Haushaltswaren, Klamotten und - das ist wichtig - regionalen Produkte.
Wir zeigen uns gegenseitig die lustigen Käseformen und der Standbetreiber versorgt uns bereitwillig mit verschiedenen Stücken des Caciocavallo - milde und würzige - und er ist auch gar nicht enttäuscht, dass wir nichts mitnehmen können.
In Alberobello will man zwischen den beiden Stadtteilen - genannt Rione - mit Trulli 2€/h fürs Parken haben! Diesen Wucher machen wir natürlich nicht mit und finden gerademal 500 m weiter in der Via Mercadante einen kostenlosen Parkplatz.
Noch ausserhalb des Stadtviertels - direkt am Parkplatz -liegt ein nicht bewohnter Trullo, der denen ähnelt, die früher einmal anderen als Wohnzwecken diente.
Jetzt im Oktober ist auch hier nicht mehr allzu viel los. Zunächst machen wir einen Rundgang durch Rione Monti, z.T. recht touristisch aufgemacht mit vielen Souvenirshops, aber tollsten Motiven.
das wohl berühmteste Fotomotiv in Alberobello, da neben den Firstkugeln auch die verschiedensten Motive in Weiß auf die Dächer getrichen sind, die alle ihre eigene Bedeutung haben.
Es gibt sogar eine Trullokirche - sie ist ganz schlicht und wurde von Amerika-Auswanderern als Bollwerk gegen die Verbreitung des Protestantismus gestiftet.
Danach suchen wir das vom Reiseführer empfohlene Il Guercio di Puglia auf um uns für die nächste Runde zu stärken. (U Rindercarpaccio/ H Büffelmozarella mit Tomaten, U Nudeln mit Pilzen und Fleischbällchen/ H Nudeln mit halbem Hummer 11€!, würziger Wein aus Locorotondo, Wasser)
Der sich anschließende Rundgang durch Rione Aia Piccola zeigt den weniger touristischen Teil der Trulli-Stadt. Einige Trulli sind bewohnt, andere werden als Galerie genutzt oder als Ferienwohnung angeboten.
Da vor dem Museum del Territorio schon Amerikaner warten, obwohl eigentlich schon geöffnet sein müßte, laufen wir zunächst zum Trullo Soverano, dem einzigen mehrstöckigen Trullo, den wir besichtigen können.
Aber interessanter ist das Museum del Teritorio, das inzwischen geöffnet hat - die Amerikaner kommen gerade raus - das einen Einblick in alte Einrichtung gibt.
Nach kurzer Fahrt - inzwischen kommen dunkle Wolken auf - erreichen wir Locorotondo. Der Rundgang führt uns durch ein sauberes Örtchen und zeigt uns einen anderen Häusertyp Spezialität der Gegend: Schrägdachhäuser - sie ähneln von der Form her den uns bekannten Sheddächern, wenn sind als Reihenhäuser (giebelständig) nebeneinander gebaut sind.
Ein großes Gewitter zieht auf und wir sind froh wieder im Trullo anzukommen. Nachts höre ich auf einmal Ulrike wirkeln: Sie putzt den Trullo - da wir am Abend die Außentüren nicht zugezogen haben, läuft wieder Wasser in den Trullo, diesmal an beiden Eingängen und durch die Decke.
Aufbruch: | 10.10.2010 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 23.10.2010 |