Wenn nicht jetzt wann dann ?
Indonesien: Java
Einen Tag nach mir kam Benni dann auch nach Bali und wir fuhren mit Bus und Fähre von Bali nach Java.
Als wir nachts um 2 Uhr in Banyuwangi im Hotel ankamen, klärte ich mit der nicht englischsprachigen Rezeption 30 Minuten, wo der Bahnhof wäre, wann ab wo wohin welcher Zug fahren würde. Meine Sprachkenntnisse in Bahasa sind sehr gering und mit Wörterbuch Händen und Füßen schaffte ich es dann zu klären, wie es am nächsten Morgen weitergehen würde. Währenddessen hat sich Benni schon ins Zimmer verdrückt und ich kam mir ein wenig wie die "Mutti" vor, die sich um alles kümmern muss.
"Mutti" hat dann am nächsten Tag die sehenswerten Orte in Java aus dem Reiseführer rausgesucht. Als Erstes ging es mit dem Zug nach Probolinggo
Business class
Java ist schön grün
Ich habe mir zwischenzeitlich mal einen luftigen Platz an einer der offenen Zugtüren gesucht...schön war es dort !
Von Probolinggo fuhren wir 3,5 Stunden im Localbus in den Übernachtungsort vom Mount Bromo. Die Fahrt war so anstrengend, dass es schon wieder lustig war. Minibus mit 12 Plätzen. Tatsächlich waren wir 25 Leute + 1 Vogel. Auf dem Busdach war das Gepäck und zwischenzeitlich wurden noch Holz, Haushaltswaren und Dachziegel aufgeladen. Es war unglaublich heiß (Nina wollte sich ja dem islamischen Java anpassen und hat brav eine lange Hose und Tshirt angezogen um Schultern und Knie zu bedecken) und aus dem offenen Fenster kamen nur Abgase rein. Ich fragte mich, wo wohl der Motor wäre, denn unter unseren Füßen wurde das Metall immer heißer und ich bin mir sicher, dass wenn der antike Bus sich noch länger die steilen Berge hochgequält hätte, wären die Sohlen unserer Flip Flops langsam geschmolzen.
Aber als Backpacker muss man damit natürlich rechen
Am Ziel angekommen übernachteten wir dann im sehr schönen "Yoschies Guesthouse". Wir hatten ein sauberes und großes Zimmer.
Yoschies Guesthouse - der Garten
Frühstückstisch
Das Schlafzimmer
Da der Mt.Bromo Anfang des Jahres ausgebrochen war, konnten wir diesen nicht besichtigen, sondern wurden am nächsten Tag noch bei Dunkelheit frühmorgens auf einen Aussichtspunkt gefahren, um mit ca.200-250 anderen Frühaufstehern den Sonnenaufgang über dem Bromo zu bewundern.
Ach ja, an die Taschenlampe hätte ich noch denken sollen..
Es wird heller
Nun ist es hell
Benni und viele Andere auf dem Aussichtspunkt
Nina schläft gleich im Stehen ein...
Und ja, es war etwas frisch dort oben.
Mt. Bromo
Den Tempel gibts gleich aus der Nähe
Der Tempel
Zurück zum Hotel
Mit dem fast leeren !! (unglaublich) Localbus ging es zurück nach Probolinggo.
Als wir dann zurück in Probolinggo waren, ging es 9 Stunden mit dem Shuttlebus weiter nach Yogyakarta. Im Bus lernte ich eine bemerkenswerte und sehr sympatische ältere Lady aus Deutschland kennen (ich weiß nicht wie alt sie war, aber sie erzählte, dass ihre älteste Freundin 103 Jahre alt wäre). Ich schätze sie auf 65-70 Jahre. Sie erzählte mir begeistert von Indien und China und dass sie noch viel von der Welt sehen möchte. Sie ist in Rente, hat sich um ihre Kinder gekümmert und nun nimmt sie sich die Zeit, um endlich viel zu reisen
Desweiteren lernten wir noch einen Amerikaner kennen und checkten dann zusammen in Jogjakarta im Dewis Homestay ein.
Von hier aus wollten wir zu den Tempelanlagen Borobudur und Prambanan. Ich schlug die Bustour vor, mit der wir beide Anlagen günstig an einem Tag hätten besichtigen können. Die Jungs wollten sich lieber ein Mofa leihen und auf eigene Faust zu den Tempeln fahren. Etwas unentschlossen stimmte ich dem Vorschlag dann zu. Nach meiner Frage, wer von ihnen denn mehr Erfahrung im Umgang mit Motorrädern hätte, meinte Benni, dass er Zuhause nicht mit dem Auto, sondern nur mit dem Motorrad unterwegs sei. Also stieg ich bei ihm auf. Keine 50 Meter und er fuhr zu nahe an einem parkenden Mofa vorbei. Leider war da genau meine Fußraste mit meinem Fuß dazwischen, der diesen schmerzhaften Kontakt sehr übel nahm. Ich stieg ab um zu sehen, ob mein Fuß noch ganz wäre. Er wurde zwar sofort blau und schwoll an, aber zum Glück habe ich mir nichts gebrochen. Bennis Reaktion darauf war keine Entschuldigung, sondern die Frage, ob es denn doll wehtun würde. Genau da habe ich beschlossen, dass unsere, von vornherein etwas anstrengende gemeinsame Reisezeit, genau hier zu ende sei. Ich habe meinen Fuß hochgelegt und bin dann 2 Tage später alleine mit dem Bus zu den Tempelanlagen gefahren. Das Gehen war noch sehr schmerzhaft, aber die Anlagen waren toll, besonders Borobudur in der Morgensonne.
Borobudur
Lady Lady can we make a photo ?? Eins oder zwei oder zwölf oder gerne auch noch mehr
Das ging dann den Vormittag so weiter..
Aber ich hatte auch einige Momente ganz für mich
Einen schönen Platz hat er
Man könnte meinen die Wände haben Augen..uuuhhuuu
Durch den schönen Park ging es zurück zum Parkplatz
Das war ein kleiner Tempel auf dem Weg nach Prambanan
Was hätte ich als Kind für so einen Kletterbaum im Garten gegeben...
Eigentlich fand ich dem Baum besser als den Tempel
Das "ich war da" Foto und weiter ging es !
Der "Vorgarten"
Hier wären wir dann bei dem Prambanan Tempel
Gar nicht mal so leer hier..
Gewisse Ähnlichkeiten zu Borobudur sind zu erkennen, oder ?
DIE wieder..
Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen wie lange es gedauert hat dieses Foto machen zu können. Die indischen Großfamilien wollten unbedingt jedes ihrer 37 Kinder einzeln drauf fotografieren ;p
Das letzte Erdbeben zerstörte viele Teile der Anlage
Der erneute Aufbau wird noch erschwert, da hier gerne mal Steine geklaut werden..WER klaut denn bitte STEINE ???
Auf der Anlage gibt es noch 3 weitere Tempel. Zwei davon sind im Wiederaufbau. Obwohl er in der Nähe ist, sind fast alle anderen Besucher, die den dritten Tempel auch sehen wollten mit der Shuttlebahn gefahren. Ich bin zu Fuß hingegangen und wurde dafür mit einem leeren Tempel belohnt (da der letzte Shuttle gerade zurück gefahren ist)
Es war wirklich einmalig sich dort alles alleine und in Ruhe anschauen zu können
ALLES MEINS !!!!
Auf dem Rückweg noch mal ein Blick auf die Haupttempel
Da mir von einem längeren Aufenthalt in Jakarta abgeraten worden war, erholte ich mich noch 3 Tage in Yogyakarta.
Mein Zimmer im Dewis Homestay (haha meine Wäscheleine ist auch mit drauf)
Der Flur
Der Vorgarten
Von Yogyakarta fuhr ich dann 9 Stunden im Zug nach Jakarta.
Wieder in der "Business class"....ich frage mich wie die normalen Züge aussehen.
Schön mit Naturpool vor dem Haus !
In Jakarta checkte ich im Hostel 35 ein.
Mein nettes Zimmer
Am nächsten Tag begab ich mich auf die Suche nach einem Supermarkt. Auf den Straßen schienen nur Männer zu sein, ich sah keine andere Frau und erst recht keine anderen Touristen. 5 Mal musste ich nach dem Weg fragen und irgendwie wussten alle und keiner den Weg ! Als ich endlich im Supermarkt ankam und eingekauft hatte, nahm ich mir ein Taxi zurück ins Hostel. Das war das erste Mal auf meiner Reise, dass ich mich alleine auf den Staßen unsicher gefühlt habe. Den Rest des Tages habe ich dann im Zimmer verbracht. Jakarta wird mir also nur als schmutzige, laute, chaotische und häßliche Stadt in Erinnerung bleiben. Ich war sehr froh am nächsten Tag nach Kuala Lumpur fliegen zu können.
Aufbruch: | 28.12.2010 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | Dezember 2011 |
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