Wenn nicht jetzt wann dann ?

Da Natalie schon einen weiteren Flug ab Bangkok gebucht hatte, blieben  uns für Kambodscha nur einige Tage Zeit.

Hinter der Grenze waren trafen wir ein Pärchen das auch nach Siem Reap reisen wollte. Ein Mann kam uns entgegen und führte uns zu einem Bus der uns kostenlos zum großen Busterminal bringen sollte. Hätte ich davon nicht vorher in meinem Reiseführer gelesen, wären wir sicher nicht mitgegangen. Nach einigen Minuten kamen wir am besagten "Busterminal"an..Nach gegenseitiger Gratulation, dass wir jetzt in einem absolut menschenleeren und verlassenen Gebäude standen und keinerlei andere Möglichkeit hatten, außer die teuren Tickets an dem einzigen geöffneten Schalter zu kaufen, ging es dann mit einer privaten Schrottkarre ähm, einem "Taxi" weiter nach Siem Reap.
Die Taxifahrt sollte 12USD kosten. Da wir zu viert waren fragten wir, ob es dann nicht günstiger werden müsste. Die Antwort war, nein der Preis ist pro Person, auch man zu viert ein Taxi nimmt. Zu zweit muss jeder 24 USD zahlen und alleine 48 USD !!!

Der Henker, der das "Taxi" fuhr, nahm während der stundenlangen Fahrt min. 20 Anrufe entgegen. Mit eingeschaltetem Lautsprecher vorm Gesicht, wurde wild etwas in das Telefon hinein gestikuliert..wieder mal überlegte ich, ob es nicht sicher sei, mich einfach aus dem Auto rollen zu lassen..

Zwischenzeitlich sollten wir in ein Tuk Tuk umsteigen, welches uns zum Ziel bringen sollte. Als wir uns weigerten meinte er, dafür dass er uns weiter fährt, möchte er Trinkgeld haben...
NA KLAR, dein Bruder bringt uns zum Geister-Busterminal, dein Onkel wechselt uns Geld zum schlechten Kurs, denn dein Neffe nimmt für das "Taxi"- Ticket nur USD !! Selbstverständlich bekommst DU dann nach dieser lebensgefährlichen und nervtötenden Fahrt in deiner Rostlaube noch ordentlich Trinkgeld !!!

Als wir dann ENDLICH im Hotel angekommen waren, haben wir seine penetrante Nachfrage nach seinem Trinkgeld einfach ganz geschmeidig ignoriert.
Nach diesem nervigen Auftakt in Kambodscha, bemerkten wir schon am nächsten Tag, wie unglaublich freundlich der Rest der Bevölkerung vor Ort ist.

Wir liehen uns Fahrräder und erkundeten die Tempel in der näheren Umgebung. Die ersten kleinen Tempel befanden sich neben einer Schule, und die Kinder hatten gerade Schulschluss. Lachend, winkend und freundlich grüßten sie uns. Was uns auch besonders gefallen hat, in Kambodscha sind die Mönche offener, sie winkten und lächelten uns an. Später erfuhren wir, dass wir uns sogar mit ihnen hätten unterhalten dürfen.

Beim nächsten Tempel sahen wir zum ersten Mal Nonnen. Die Mönche haben alle rasierte Köpfe und orange Gewänder. Die Nonnen hingegen haben zwar auch rasierte Köpfe, tragen aber weiße Gewänder.
Beim dritten Tempel spielten Kinder auf einem Hof.  Zufällig hatte ich gerade vorher ein paar Nüsse gekauft, die mit leuchtenden Augen gerne angenommen wurden.

Danach fuhren wir in einen nahe gelegenen Park, steckten uns Blüten in die Haare und beobachteten die riesigen Fledermäuse, die bei Einbruch der Dämmerung immer zahlreicher über ein kleines Wäldchen flogen.
Als es immer dunkler wurde, beschlossen wir zurück zum Hotel zu fahren, aber schon auf dem Weg zu den Fahrrädern begann es zu regnen.
Diese Fahrt wird mir lange in schöner besonderer Erinnerung bleiben. Es war einfach herrlich in der Dämmerung lachend durch den warmen Sommerregen zu fahren und bei jeder Pfütze jauchzend die Beine hochzureißen

Den folgenden Tag verbrachten wir mit dem Pärchen, mit dem wir angekommen waren und gingen abends noch auf den Nachtmarkt. Für den nächsten Tag buchten Natalie und ich uns einen Tuk Tuk-Fahrer, der uns zur und durch die riesige Ankor Wat Anlage fahren sollte. Nach viel zu frühem Klingeln des Weckers,
bewunderten wir dann etwas später mit hunderten anderer Besucher den Sonnenaufgang über dem größten Ankor Wat Tempel.
Die nächsten 8 Std. bestaunten wir dann die umliegenden Tempel. Unser liebeswerter und sehr aufmerksamer Tuk Tuk-Fahrer wartete immer geduldig, bis er uns zum nächsten Tempel fahren konnte.
Strahlender Sonnenschein war zwar sehr schön, doch die Hitze machte uns bei den Besichtigungen sehr zu schaffen. So waren wir froh, nur das 1-Tages Ticket gekauft zu haben.