Wenn nicht jetzt wann dann ?

Am nächsten Tag ging es Nähe Vientiane über die Grenze nach Laos. Die Gebühr von 30 USD für das Visa on arrival kann NUR in USD gezahlt werden. Nachdem wir also noch schnell THB in USD getauscht hatten ging es in Laos gleich weiter nach Vientiane und mit dem Bus in nördliche Richtung.

Unser erstes Ziel war Vang Vieng. Sobald wir ein schönes Zimmer in Tony's Guesthouse bezogen hatten und uns etwas umgeschaut hatten, gefiel uns sofort die entspannte Stimmung die der Ort verbreitete.

Das Highlight in Vang Vieng ist es sich in einem alten Gummireifen den örtlichen Fluss runter treiben zu lassen. Nachdem wir dann am nächsten Tag gefrühstückt hatten liehen wir uns einen Reifen (incl. Tuk Tuk Fahrt flussaufwärts) für ca. 5 € Oben angekommen dröhnte uns aus der ersten Bar schon laute Musik entgegen und um das alles ertragen zu können gab es gleich Laos Whisky zur Begrüßung..

Wir schauten uns das Treiben ca.3 Minuten an und beschlossen dann ohne längeren Aufenthalt in unsere "Tubes" zu springen und unsere Hintern im braun/grün/gelben Schmuddelwasser flussabwärts treiben zu lassen. An der nächsten Bar wurde man auf Wunsch aus dem Wasser gefischt und durfte dort seinen Alkoholpegel weiter erhöhen. Wir beschlossen, uns dafür doch irgendwie zu alt zu fühlen und weiter ging's in der braunen Brühe !

Wir hielten dann nicht mehr an und ließen uns entspannt von der Strömung treiben. In der Trockenzeit dauert der Spaß 3-4 Stunden und man darf klareres Wasser genießen und in der Regenzeit (also jetzt) dauert es auf Grund der starken Strömung nur 1 Std.

Abends kann man in den Straßen dann die Resultate vom zu viel trinken, zu viel feiern und zu viel Autolack (In Bar Nr.1 standen Autolack Dosen zur Verfügung mit denen wild um sich gesprüht wurde) bewundern...

Wenn man allerdings bedenkt, dass gerade einige Tage vor unserer Anreise MAL WIEDER Jemand ertrunken ist, sollte man sich auch mit 18 Jahren überlegen, ob man wirklich bis zum Stillstand der Pupillen trinken muss!

Einen Tag später liehen wir uns dann Fahrräder und fuhren zu einer der umliegenden Höhlen. Die Landschaft war wieder mal traumhaft schön und auch wenn es fast unerträglich heiß wurde, war es ein wunderbarer Ausflug.

Die Höhle selbst war uns dann aber etwas zu eng, nass und dunkel, so dass wir nach 10 Minuten und kurzem "auch ich war hier"- Foto ,wieder raus kraxelten.

Als nächstes Ziel hatten wir Luang Prabang. Hier liefen wir abends über den fantastischen Nachtmarkt. Es gab super frische Obstshakes für ca. 0,5 Euro und noch ganz vieles tolles aber unnötiges Zeug zu kaufen..und ja, auch ich habe mir dort meine wohl achtundvierzigste Handtasche gekauft

Für den nächsten Tag buchten wir uns eine Tour zu einem in der Nähe gelegenen Wasserfall (in Vang Vieng habe ich eine Postkarte von dem Wasserfall gesehen und wollte ihn deshalb unbedingt in voller Größe erleben)
In der Trockenzeit soll das Wasser sehr klar sein, das wurde uns zwar nicht vergönnt, aber dafür konnten wir eine überschwemmte Picknick Area und den Wasserfall mit dreifacher Wassermasse bewundern!

In Laos scheint die Natur noch ursprünglicher zu sein als anderswo. Die Insekten haben außergewöhnliche Größen. Schön ist das bei den Schmetterlingen, unschön ist das bei den Spinnen...

Zum Glück haben wir häufiger die angenehmen Tierchen zu Gesicht bekommen. Super finde ich auch immer wieder die sich fast überall befindenden kleinen Geckos die brav die fiesen Malariamücken fressen und hin und wieder lustig vor sich hin quieken..

In Luang Prabang buchten wir uns den Nachtbus nach Huay Xai Die teurere Alternative wäre das Boot gewesen. Wenn wir gewusst hätten wie die Busfahrt verlaufen würde, hätten wir den Betrag gerne gezahlt.
Die erste Hälfte der Busfahrt (ca. 6 Std.) verlief auf extrem kurviger "Straße"und war unfassbar holperig. Dazu kamen Regen, etliche Kühe auf der Straße und ein rasender Busfahrer. Da stellt sich einem die Frage: Augen offen lassen und dem Tod direkt ins Auge schauen oder Augen zu und vorstellen, man ist nur in irgendeinem wilden, aber sicheren Karussell auf dem Hamburger Dom !

Ich entschied mich aus einer Mischung von beidem. Nach einer Ewigkeit gab es wieder eine asphaltierte Straße und ich konnte wenigstens etwas schlafen. Aber was beklage ich mich, wir sind in Laos, eigentlich können wir froh sein, nicht mit Ochsenkarren transportiert zu werden ;p

Bevor ich meine Reise startete habe ich hier, bei "Um die Welt" viele Reiseberichte gelesen und wollte deshalb unbedingt auch bei der Gibbon Experience teilnehmen. Da wir uns vorher nicht online angemeldet hatten, wollten wir einfach unser Glück vor Ort versuchen, und siehe da, mit etwas Glück bekamen wir noch zwei Plätze für die kurze Tour. Was auf der Gibbon E. Internetseite nicht zu lesen ist, dass es eine 3 oder 2 Tagestour gibt. Die 2 Tage kosten ca. 125€ und die 3 Tage ca. 195€ ! Wir empfanden die Preise für überteuert, aber da ich mir dieses Erlebnis auf keinen Fall entgehen lassen wollte, zahlten wir den Betrag.
Am nächsten Morgen ging es mit dem Jeep in die Berge. Von dort startete unsere Trackingtour durch die Wälder.

Wir bekamen alle eine Art Klettergeschirr um, mit der wir an den entsprechenden Punkten an einem langen Metallseil von A nach B gleiten konnten.
Als wir schweißgebadet am ersten "Zippunkt" angekommen waren, hängten wir uns einer nach dem Anderen an das Stahlseil und los ging es. Das längste Seil war 700m lang und etliche Meter über den Wäldern. Das war fast wie fliegen (der Lärm direkt neben meinem Rechten Ohr durch die Reibung des Seils mit meiner Aufhängung erinnerte passenderweise auch an eine Flugzeugturbine ;p ) wir konnten fantastische Ausblicke genießen und es war eine lustige Truppe von 8 Leuten + 3 Guides. Auf die Frage wo denn nun die Gibbon Affen abhängen würden, von der diese Expedition schließlich ihren Namen hat, lachten die Guides nur und meinten, dass man höchstens bei der 3 Tages Tour, die noch tiefer in die Wälder führt, hin und wieder die Affen zu Gesicht bekommen könnte..haha wie gut, dass den meisten Teilnehmern die Biester ohnehin nicht wichtig waren ;D

Die Nacht sollten wir in einem Baumhaus in ca.45 m Höhe verbringen. Es hatte sagenhafte 3 Stockwerke und ein Freilicht/Luft "Badezimmer".

Zum Abendessen servierten uns die Guides Reis mit Gemüse. Über Nacht waren nur wir 8 in dem Baumhaus. Wir saßen zusammen an einem Holztisch und unter lustigen Geschichten aus dem Leben, schauten wir den Wäldern beim Dunkelwerden zu. Jeweils zu zweit teilten wir uns eine Matratze und das Moskitonetz. Zum Einschlafen gab es gratis "Junglesound". Der später einsetzte Regen und irgendwelche dicken mehr oder weniger fliegende "Was-auch-immer-Viehcher," die noch Lärm im Wohnzimmer fabrizierten, ließen mich dann aber eher mäßig gut schlafen.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück, (Reis mit Gemüse) zippten und wanderten wir einige Stunden zurück in Richtung Zivilisation.

Auf einem Schotterweg erwartete uns schon der Jeep. Für die Glückskinder, die in dem Jeep sitzen durften, war die Fahrt sicher auch ganz nett. Für uns Anderen, auf den billigen Plätzen hinten auf der Ladefläche, hieß es erst einmal eine knappe Stunde durch zu dicht am Weg wachsenden Sträucher und Bäume auspeitschen zu lassen. Die dabei abfallenden Insekten aller Form und Farbe, wurden dann panisch und unkontrolliert von sich (oftmals zur Sitznachbarschaft) geschnippt. Hauptsache es kriecht nicht mehr am eigenen Körper ;D Dabei mussten wir uns noch krampfhaft am Auto festhalten, da der ausgesprochen schlechte Weg eigentlich nur aus Wasser, unfassbar tiefen Schlaglöchern, Schlamm und Steinen bestand ! Ich hätte auch davon gerne Fotos gemacht aber ich habe mich nicht getraut auch nur 3 Sek. nicht festzuhalten.
Jede Unachtsamkeit hätte zum Kopfstoßen oder aus dem Jeep purzeln geführt..Ach was für'n Spaß !!!

Nächste Station: Chiang Mai/Thailand