Träume werden wahr...
With a little bit of luck
Mit 'nem kleinen bisschen Glück beginnt eine Reise mal nicht wie sonst im Chaos, sondern läuft sogar besser, als erwartet.
Am Montag, den 14. Februar wurden wir pünktlich um 10:30 Uhr von einer Limousine von Emirates zu Hause in Neumarkt abgeholt und hatten eine angenehme Fahrt zum Flughafen in München, wo wir nach dem Check-In erst mal ausgiebig in der Emirates Lounge frühstückten.
Um 14:40 Uhr startete unser Flugzeug dann mit einer kleinen Verspätung nach Dubai. Für diesen Flug war ich eigentlich auf Economy gebucht, die nette Dame an der Rezeption in der Lounge hatte es allerdings bewerkstelligt, dass mein Vater ein Upgrade in die First bekam und ich eins in die Business Class. So ließ es sich dann ganz gut aushalten. Der Service war ausgezeichnet, das Essen (Meeresfrüchte als Vorspeise, Lamm als Hauptgericht und Käse als Dessert) - um es mit den Worten eines sehr gebildeten Mannes, Homer S. (oder sollte ich lieber H. Simpson sagen?) auszudrücken - war sakriköstlich und das Unterhaltungsprogramm funktionierte im Gegensatz zu dem auf meinem letzten Flug (CAI-MUC) einwandfrei; dadurch war es mir endlich möglich "Inception" anzusehen. Gutes Popcornkino mit tollen visuellen Effekten, das mich manchmal sehr an "The Matrix" erinnert hat.
Sehr angenehm war auch die Massage- (naja, eher Vibrations)funktion im Sitz. Diese und die multiple Verstellbarkeit des Sitzes haben dazu beigetragen, dass ich nach 5 Stunden Flug nicht total fertig in Dubai ankam; sogar die Luft in der Business Class ist um einiges besser als in der Economy! In Dubai dachte ich erst, wir hätten einen falschen Ausgang erwischt, haben wir uns doch in einem riesigen Einkaufszentrum wiedergefunden - ach nee, es war ja doch der Flughafen! Da reiht sich ein Luxusladen an den nächsten, es gibt Goldbarren und Schmuck, Apple und IBM, Parfum und Kosmetika, Joop und Chanel, und alles sonst, was das Herz begehrt. Wie man manche Dinge im Flugzeug mitnehmen soll ist mir nicht ganz klar geworden, denn immerhin befanden sich alle Geschäfte im inneren Bereich des Flughafens und somit nach der Gepäckaufgabe und Sicherheitskontrolle. Und so ein 27'' iMac passt wohl kaum in das Gepäckfach oder unter den Vordersitz...
Da wir unser Geld aber lieber während der Reise ausgeben anstatt schon auf dem Hinflug alles zu verbraten begaben wir uns lieber schnell in die Emirates Business Lounge und ließen es uns dort gut gehen. Auch hier gab es wieder eine gute Auswahl am Buffet, wobei ich mich diesmal nur an die kalten Speisen (Salat und Obst) hielt, denn immerhin hatte ich vorher bereits einiges gegessen. Mit W-Lan und Laptop konnte ich dann auch noch ein letztes Mal vor China ins Facebook und mit ein paar Freunden chatten; eine heiße Dusche hat mich zu später Stunde wieder etwas aufgeweckt - unser Weiterflug ging um 3:50 Uhr Ortszeit (2 oder 3 Stunden Unterschied zu Deutschland) - und um anschließend in der Economy Class nicht so sehr vom Sitz gequält zu werden, entspannte ich mich noch eine Weile im Massagesessel in der Lounge.
Die 5 Stunden Stopover waren somit recht kurzweilig und es ging weiter zum Boarding des großen Vogels, der uns nach Peking bringen sollte: Ein Airbus A380! In dieses Flugzeug passen etwa 500 Passagiere, da gab es schonmal einen kleinen Vorgeschmack auf China, denn etwa 99% aller Reisenden an Bord waren Chinesen. Ein Upgrade war für diesen Flug leider nicht möglich, weil er komplett ausgebucht war. Kurz nach dem Start, auf Reiseflughöhe angekommen, nahm mich mein Vater aber mit rauf in die Business Class in die Skybar. Das geht normalerweise eigentlich nicht, aber er hat die Chefin der Cabin Crew um Erlaubnis gefragt und die gestattete uns immerhin eine halbe Stunde. Ich blieb aber nicht lange in der Skybar, sondern legte mich auf Papas Platz in der Business Class bald schlafen, denn ein bisschen Ruhe war nötig! So richtig schlafen konnte ich zwar nicht, dafür aber die Augen ausruhen und mehr oder weniger bewegungslos daliegen. Als ich wieder aufwachte hatten wir schon die halbe Strecke zurückgelegt und wir befanden uns gerade über dem beeindruckenden Himalaya. Man konnte fast meinen, dass der Pilot ein bisschen zu tief fliegt, denn bei einer Reisehöhe von 11000 Metern sind die 8000er Berge ziemlich nah unter dem Flugzeug - das gehört sich aber so.
Ich ging wieder in die Skybar, wo sich mein Vater mit einer chinesischen Flugbegleiterin unterhielt - es stellte sich heraus, dass Na aus Jinan, der Stadt, die unser erstes Ziel sein sollte, stammte und war ganz begeistert, dass wir dorthin wollten. Nach einer Weile wurde ich dann aber von einer ihrer Kolleginnen gebeten, doch wieder in die Economy zurückzugehen, da es Zeit war, den Fluggästen das Frühstück zu servieren.
Zurück auf meinem Platz sah ich mir dann den Klassiker "Taxi Driver" an; ein toller Film, dessen Sinn mir aber noch nicht so ganz klar geworden ist. Auch dieser Flug fand bald sein Ende und wir landeten am Nachmittag in Peking, wo wir schon mit Geschäftspartnern zum Teetrinken verabredet waren, bevor unser letzter Flug des Tages, der nach Jinan, starten würde.
Schon sehr übermüdet und trotzdem zu Späßen aufgelegt in der First Class Lounge von Air China am Flughafen in Peking
"Die Chinesen heizen nicht oft, auch nicht in Restaurants oder anderen öffentlichen Gebäuden." So war es mir vorher gesagt worden und daher war es eine große Überraschung, dass das Café, in dem wir uns mit den anderen beiden trafen, eher einer Sauna als einem Eisschrank glich. Lediglich ein Aufguss hat gefehlt, so warm war es dort. Nach dem letzten Flug nach Jinan bewahrheitete sich diese Warnung aber doch, denn am Flughafen war es eiskalt; es hat nur gefehlt, dass es in der Ankunfthalle geschneit hat. Dort warteten schon Jake, der Übersetzer, und Wang, der Fahrer auf uns und brachten uns nach einem späten Abendessen in das Apartment, von dem aus meine Abenteuer hier in China beginnen sollten...
Bildquelle: Papa (außer das drittletzte Foto)
Aufbruch: | 14.02.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 09.03.2011 |