Träume werden wahr...
The long and winding road
Nachdem ich genug geschlafen hatte machte ich mich am nächsten Tag zu einer Erkundungstour durch Jinan auf. Ich hatte zwar vorher mal in meinen Lonely Planet geschaut, der auch einige Sightseeing Tipps für diese Stadt gibt, die wollte ich aber nicht gezielt abklappern, sondern machte mich einfach spontan auf den Weg. Vom Apartment aus konnte ich sehen, dass nicht allzu weit weg eine große goldene Buddha Statue steht, in diese Richtung machte ich mich dann auf. Nach wenigen hundert Metern kam ich zum Eingang des Lianfoshan Mountain Parks - einem historischen Ort, an dem sich viele Tempel und Buddha Statuen befinden. Der Eintrittspreis war mit 30 Yuan (ca. 3,30€) ganz ok, denn es gibt einiges zu sehen:
Den Xingguochansi und Qianfosi Tempel aus der Tang Dynastie (7. Jahrhundert) mit diversen Gebetsräumen, die Klippe der tausend Buddhas, die Höhle der Drachenquelle, einen "Platz von dem man neun schöne Hügel die Jinan umgeben und von leichtem Dunst umgeben sind sehen kann", die Höhle der Zehntausend Buddhas, den liegenden Buddha, diverse Gärten und vieles vieles mehr.
Hier musste ich auch gleich feststellen, dass wirklich nicht viele Ausländer nach Jinan kommen, denn schon nach dem Eingang wollten sich die ersten Chinesinnen mit mir fotografieren lassen Oft bekam ich auch ein "Hello" zu hören, dazu ein freundliches Lächeln. Als ich mit "Ni Hao", der chinesischen Begrüßung, antwortete, waren nicht wenige überrascht. Mit "Ni Hao" und "Xie Xie" (danke) ist mein Chinesischwortschatz allerdings schon komplett ausgeschöpft. Mehr muss man aber eigentlich auch gar nicht wissen, die Kommunikation klappt schon irgendwie!
Auch hier möchte ich wieder Bilder sprechen lassen, damit auch meine Leser einen visuellen Eindruck meiner Erlebnisse erhalten.
... und der Weg der folgt, wird links und rechts von Buddha Statuen flankiert, ...
... die bei diesem kalten Wetter zum Schutz vor Schnee diese Umhänge tragen. Schöne Farbtupfer in der kargen Winterlandschaft.
Überall gibt es kleinere und größere Tempel in denen die Besucher Räucherware anzünden und zu den Göttern beten.
Diese Buddha-Säule eignet sich nicht nur zum anbeten, sondern auch als Fotomotiv für den Ausflug mit den Kindern.
So ein Buddha wird schon auch mal müde und legt sich zum Schlafen hin. Daher gibt es auch diese große Statue des schlafenden Buddhas. Swastikas sieht man hier übrigens häufig an den Tempeln oder Statuen, immerhin handelt es sich hierbei um ein Jahrhunderte altes Zeichen.
Die lange sich windende Straße den Berg hinauf war für mich ganz schön anstrengend. Asthma und Treppen steigen verträgt sich einfach nicht. Ich bin trotzdem rauf gegangen...
... denn trotz des trüben Wetters hat sich der Ausblick auf Jinan gelohnt. Von hier oben hatte man nicht nur den weitläufigen Ausblick auf die Umgebung, ...
So sieht ein Altar für Rauchopfer aus; hier brennen unzählige Räucherstäbchen ab. Anschließend betritt man den Tempel um dort zu beten.
Hier wacht der goldene Buddha über Jinan. Ich ging nun wieder bergab und lief in Richtung des goldenen Buddhas, ...
... auf dem Weg dorthin kam ich unter anderem an dieser mehrere Meter hohe Statue vorbei.
Ein letztes Stück bergab und ich verließ das Gelände des Buddha-Berges wieder, wobei ich doch einige Sehenswürdigkeiten ausgelassen habe. Aber, um es mit den Worten eines berühmten Österreichers zu sagen: "I'll be back."
Nach der anstrengenden Bergbesteigung war ich hungrig und freute mich sehr, dass es kurz nach dem Ausgang einen Markt mit Straßenküchen gab, wo ich mich für eine heiße Nudelsuppe entschied. Ich werde bald ein eigenes Kapitel zur chinesischen Küche verfassen, daher sei es hier nur am Rande erwähnt und nicht der ganze Detailreichtum ausgeschöpft, wenn es um etwas so "triviales" wie Nudelsuppe geht.
Frisch gestärkt machte ich mich dann wieder auf den Weg, um die Stadt noch etwas mehr zu erkunden. Die Orientierung im Zentrum Jinans ist relativ einfach, da die meisten Straßen im Schachbrettmuster verlaufen. Außerdem sind alle Straßenschilder zweisprachig, sodass man sich auch ohne Kenntnis der chinesischen Sprache gut zurecht finden kann.
Ich ging grob in Nordwestliche Richtung, da begrüßte mich auf einem Platz ...
... der gute alte Mao.
Ein paar Blocks weiter sprach mich dieser junge Herr, Leon, an, ob ich nicht in Jinan Englischunterricht geben wolle. Da bin ich kaum einen Tag da und habe schon ein erstes Jobangebot. Fängt ja schon mal gut an!
Weiter in Richtung Westen kam ich am zentralen Quancheng Platz vorbei, auf dem Kinder Drachen steigen lassen, Erwachsene Badminton spielen, Qigong Übungen machen oder sich, wenn das Wetter es zulässt, zum Picknick treffen.
Da erst vor wenigen Wochen das chinesische Neujahrsfest stattgefunden hat, sind überall noch bunte Hasenfiguren zu sehen; immerhin befinden wir uns jetzt im Jahr des Hasen!
Zum Abschluss meines Ausfluges besuchte ich noch diese chinesische Moschee aus dem 13. Jahrhundert, die sich südlich des muslimischen Viertels befindet.
An diesem ersten Tag habe ich schon einen guten Eindruck von Jinan erhalten und bekam schon eine Ahnung von dem, was mich in den nächsten Tagen noch erwarten würde.
Am Abend waren mein Vater und ich dann zum Essen eingeladen. Gastgeber war der Finanzminister von Jinan, Xu Changlin, der Bruder des Geschäftspartners meines Vaters, Xu Changshui. Außerdem waren noch Liang Yudong, ein enger Vertrauter des letzteren Xu, die Assistentin und Übersetzerin meines Vaters, Elaine Ren, und der Fahrer von ersterem Xu dabei.
Aufbruch: | 14.02.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 09.03.2011 |