10 Tage in SIERRA LEONE
Beach, Baby
Ich darf mal kurz vorstellen: Lumley Beach, Juba, Lakka, Hamilton, Sussex, Bawbaw, River No. 2, Tokeh, York, Black Johnson, John Obey, Bureh, Kent, Mama Beach, wie an einer Perlenkette aufgezogen reiht sich auf der Halbinsel Freetowns über ca. 40 Kilometer ein wunderschöner Strand an den anderen, manche breiter und länger, manche klein, aber stets mit feinem weißen Sand wie Puderzucker, meist palmengesäumt, im Hintergrund die grün bewachsenen Hügel und Bergkegel des Hinterlandes. Wochentags hat man oft einen ganzen Strand ganz für sich allein bzw. teilt ihn sich am späten Nachmittag mit den Fischern und den Frauen, die den Fang am Strand in Empfang nehmen. An Wochenenden fallen die Geschäftsleute mit ihren Familien, die NGO-Mitarbeiter und die Freetowner, die es sich leisten können, ein. Richtig voll wird es aber nirgends.
Mein persönlicher Favorit ist der Beach No.2., ein kilometerlanger, wie eben beschriebener Traumstrand, der sich in der Mitte verflacht, so dass das Wasser in eine Lagune fließen kann, die ein tolles Nichtschwimmerbecken für die Kinder abgibt.
Hier am River No. 2 gibt es auch schon ein paar Übernachtungsmöglichkeiten, in einfachen Hütten. Um die Tagesgäste kümmert sich die Dorfbevölkerung -und alles kostet: der Parkplatz, Tisch und Stühle, der Sonnenschirm, Getränke natürlich. Auch Essen kann man bei ihnen bestellen, der Fisch ist garantiert frisch, der Lobster sehr empfehlenswert.
Aber man zahlt gerne etwas mehr, denn alles kommt der dörflichen Kooperative zugute. Die Häuser sehen besser aus als woanders, die Kinder gehen alle zur Schule, Schuluniformen, Bücher etc. zahlt die Gemeinschaft aus den Einnahmen.
Ein Manko sind mal wieder die Straßenverhältnisse. Während auf der anderen Seite der Halbinsel die Hauptstraße asphaltiert ist und sich der Asphalt bis zu den südlichen Stränden erstreckt, wird von Freetown her die Straße durch ein senegalisches Unternehmen gerade hergerichtet und ist derzeit noch eine üble, staubige Buckelpiste.
Wohl dem Erholungssuchenden, der ein 4FWD hat. Wohl dem, der überhaupt ein eigenes Fahrzeug hat. Denn eine Art öffentlichen Nahverkehr zu den Stränden gibt es nicht, und so bin ich auf ein "Cha Cha Taxi" angewiesen, suche ein leeres Taxi, das in einigermaßen erträglichem Zustand ist, dazu einen vertrauenserweckenden Driver und trete in die Verhandlungen ein. Auf 100.000 Leone einigen wir uns, für umgerechnet etwa 17 Euro fährt er vormittags zum Beach, wartet dort einige Stunden dösend in seinem Auto und am späten Nachmittag geht es zurück zum Guesthouse. Trotz allem für ihn noch ein lohnendes Geschäft, sonst würde er es nicht machen.
Aufbruch: | 25.03.2011 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 04.04.2011 |