Thailand, Laos & Kambodscha 2011
Mekong (inkl. Pak Beng)
09 07 | wem heit ned fad is
Der heutige Reisebericht kann von uns erstmals nicht am Reisetag online gehen, weil es in Pak Beng kein Internet gibt - aber morgen Abend habt ihr ihn...
Frühstück am Mekong-Ufer, hat was. Danach beginnt unser Mekong-Abenteuer. Eines vorweg: Ganz egal, wo ihr was bucht, wie wir aus unseren Gesprächen erfahren haben, kommt unterm Strich überall ungefähr derselbe Betrag raus: die zweitägige Bootsfahrt kostet derzeit 1.000 Baht, dazu kommen der Transport zum Hafen, die Fähre nach Laos und der Transport in Laos zum Hafen, zusammen ungefähr 100 Baht. Die beiden Grenzorte leben von den Touristen, die diese Tour hier machen, jeder bietet die Touren an und das Drumherum - also nichts überstürzen, es ist alles vor Ort buchbar, zumindest jetzt im Juli. Im Gegensatz zu Tipps in Reiseführern haben wir keine Chance, uns das Boot vorher anzuschauen oder gar eines auszusuchen, wir werden alle einfach einem Boot zugeteilt...
Es klappt alles hervorragend, mit einer Ausnahme: durch ein Kommunikationsproblem (nein, Robert hat nicht zu schnell gesprochen ) bringt man uns (als einzige) zum Speedboat-Ablegeplatz. Doch das klären wir rasch auf, und schon sind wir wieder bei unseren Leuten, die wir teilweise aus unserem Guesthouse, spätestens jedoch seit den Grenzformalitäten kennen. Wir lernen ein nettes isländisches Paar kennen (dankenswerterweise heißt sie Björk...), mit dem wir auch den restlichen Tag verbringen. Sie reisen so, wie wir das auch gerne tun: Hin- und Rückflug buchen und den Rest vor Ort entscheiden - eventuell werden wir ein paar Tage in Laos gemeinsam etwas unternehmen...
Nun zu den Booten, dazu gibt es im Internet ja einige Schauergeschichten: da heute mehr als 100 Leute fahren, werden zwei Boote geführt, die beide sehr gut gefüllt sind. Zu den Sitzen: nein, es gibt keine Holzbänke (und man braucht sich daher auch keinen Polster zu kaufen, den sie einem überall um 40 Baht andrehen wollen), sondern einerseits Sitze wie im Flugzeug, quer zur bzw. in und gegen Fahrtrichtung und 4er-Tische mit gepolsterten Bänken, die wir uns ausgesucht haben. Es ist jedenfalls bequemer als im Bus, weil mehr Beinfreiheit und weil man aufstehen und herumgehen kann. Die schwarzen Abgaswolken der Boote sind "atemberaubend", was man leider vor allem dann riecht, wenn die beiden Boote hinter- oder nebeneinander fahren...
Jetzt zur Fahrt selbst, zum heutigen ersten Tag: statt der geplanten sieben Stunden schaffen wir das erste Teilstück bis Pak Beng GOTTSEIDANK in nur sechs Stunden - denn, um ehrlich zu sein, ganz können wir die grenzenlose Begeisterung, die bezüglich dieser Fahrt in manchen Reiseberichten herrscht, nicht nachvollziehen - eine gut zweistündige Fahrt am Mekong wäre perfekt und würde sicher alle begeistern. So aber beginnen sich die ersten nach 2 Stunden zu fadisieren, nach spätestens 3 Stunden schläft ein großer Teil der Fahrgäste oder ist - vor allem die jungen unter ihnen - bierblau. Ab 4 Stunden wird's ein bisschen mühsam, über den Rest der Mantel des Schweigens...
Versteht uns bitte nicht falsch, wir sind froh, dass wir das erlebt haben und immer noch besser, als die Strecke mit dem Bus fahren zu müssen. Aber muss es nicht einen Grund haben, dass bereits als Alternative ein Teilstück mit dem Bus zurückgelegt werden kann (das sagen sie einem aber natürlich erst, nachdem man die gesamte Strecke gebucht und bezahlt hat...)? Der Mekong ist eine breite braune Brühe, und man ist von den beiden Ufern meistens viel zu weit weg, um von den unzähligen kleinen Siedlungen und einfachen Hütten Details zu erkennen. Und nach 2 Stunden gibt es auch bei der Vegetation nicht mehr viel Neues zu entdecken. So schlafen wir uns ein bisschen aus - und alle freuen sich, dass wir 1 Stunde früher als geplant am Ziel sind...
Auf dieser Strecke fahren natürlich nicht nur Touristen sondern auch Laoten, die oft auch Dinge transportieren und an Land gebracht werden, wo sie eben aussteigen wollen... Noch ein Wort zum Wetter: hier heroben ist es drückend schwül, der Fahrtwind ist daher sehr angenehm. Am Nachmittag regnet es kurz einmal (aber das verschlafen die meisten...).
Die Ankunft in Pak Beng erinnert uns ein bisschen an unsere Kuba-Reise: kaum steuert unser Boot den Landungssteg an, stürmen es unzählige kleine Kinder und wollen uns mit Fotos in der Hand in ihre Guesthäuser lotsen. Wir haben unseres ja schon gestern vorgebucht (ist übrigens auch nicht erforderlich, es scheint hier genug Platz für alle zu geben und es wird auch fleißig gebaut...) und beziehen unser Zimmer. Dieses kleine verschlafene Nest lebt von den täglichen Slowboat-Touristen - ein Lokal und ein Shop neben dem anderen, beides eher klein und einfach, dafür aber sehr zahlreich. Und Opium ist uns auch schon mehrfach (hinter vorgehaltener Hand) angeboten worden...
Da es hier im ganzen Ort keine Air-Condition (mehr) gibt, muss heute ein Ventilator für unsere Kühlung ausreichen (wir haben ca. 28 Grad im Zimmer und können wegen der Moskitos kein Fenster aufmachen...). Endlich duschen, ein einfaches laotisches Abendessen (köstlich und nach 10 Tagen Thai-Food eine willkommene Abwechslung) mit den beiden Isländern beschließt diesen 1. Boots-Tag am Mekong. Morgen Früh geht's weiter...
10 07 | buddhistischer Wasserbus
Heute also unser 2. Tag am Mekong - in der Früh ein Gewitter, und was für eines; es schüttet. Da kommt Freude auf: bei strömendem Regen zum und aufs Boot, das kann ja heiter werden...
Schnelles, einfaches, aber sehr gutes Frühstück (mit Ingwer-Tee) gleich vis-a-vis. Zusammengepackt und los geht's; da ist es sehr praktisch, dass wir unser Reisetaschen auch am Rücken tragen können, vorne den Rucksack, ein Schirm gegen den Regen - ist ja gar kein Problem, wir und unser Gepäck landen trocken am Schiff. Das ist heute ein anderes als gestern, mit Sitzen wie im Bus, die jedoch nicht im Boden verankert sind; dh diejenigen, die früher kommen, sichern sich durch Zurechtrücken ihres Sitzes ihre Beinfreiheit, die letzten haben's eng - wir kommen früh (...) und reservieren, wie vereinbart, für die beiden Isländer 2 Sitze neben uns...
Über der Fahrt zweiten Teil selbst gibt es nicht allzu viel zu berichten, außer dass wir ca. ein Dutzend Mal stehen bleiben, um Einheimische ein- und wieder aussteigen zu lassen. Dabei transportieren wir 2 Mopeds, einige Enten (von denen eine leider nicht überlebt...), riesige Reissäcke, Fahrräder und jede Menge sonstigen Gepäcks. Die Touristen (einschließlich uns) nehmen's heute gelassener als gestern, man weiß ja bereits, was einen erwartet - oder liegt es an den beiden Mönchen, die heute mitfahren?
Mit dem Ablegen des Bootes hört der Regen auf, es wird überwiegend sonnig, mit Fahrtwind ist es auszuhalten, ohne (bei den Stopps) ist es drückend schwül. Fotos werden heute nicht mehr viele geschossen - die Kinder, die sich bei unseren Halten auf das Boot freuen, wurden ja bereits gestern fotografiert...
Unser Resümee der Mekong-Fahrt: Wir sind froh, dass wir sie gemacht haben, ein Muss ist es aber nicht. Jedenfalls würden wir dringend empfehlen, die Fahrt in der anderen Richtung zu machen, da sämtliche Schiffe stromaufwärts leer waren, unsere beiden jedoch übervoll (sie haben an beiden Tagen zusätzliche Plastiksessel hineingestellt)... Es ist sicher eine interessante Alternative zu einer Busfahrt, aber aus unserer Sicht nicht das tolle Erlebnis, als das es in vielen Reiseberichten beschrieben wird.
Aufbruch: | 29.06.2011 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 29.07.2011 |
Laos
Kambodscha