Madeira: Wahre Schönheit liegt im Innern

Reisezeit: Juni / Juli 2011  |  von Kathrin Hentzschel

1.7.: Tag der Entdeckung Madeiras

Heute fließt Blut. Viel Blut. Und es tut weh, sehr weh. Doch ich greife vor, des reißerischen Einstiegs wegen. Wir holen unser Auto ab, einen Seat Ibiza und eine richtige Bergziege. Dann nutzen wir den sonnigen Feiertag für ein Bad im Atlantik. Wir begeben uns an den Strand, an dem sich heute viele Einheimische tummeln und von einer hohen Betonmauer ins Wasser springen. Ich ziehe den Weichei-Einstieg zur langsamen Eingewöhnung über die Treppe mit Handlauf vor. Safety first. Denkste. Die Wellen rollen doch stark, und eine reißt mich davon. Ich kann mich nicht mehr halten, werde nach unten gezogen und schlage mit den Füßen gegen die Treppe. Es kommt zur oben beschriebenen Szene. Der rechte Fuß ist verkratzt, halb so schlimm. Doch der linke Knöchel sieht schauderhaft aus und scheint, den Schmerzen nach, auch geprellt zu sein. Es sieht so aus, als würde ich auch die nächsten zwei Tage nicht in Wanderschuhen verbringen.

Abends fahren wir nach Garajau, wo eine riesige Christus-Statue aufs Meer blickt. Um dem Sohn des Herrn ins Gesicht zu sehen, müssen wir viele Stufen nach unten gehen. Ich tu das in meinen Glitzer-Flip-Flops, da mein Fuß in keinen geschlossenen Schuh passt. Aber es geht, bzw. ich gehe. Irgendwie. Kaktusblüten leuchten vor dem Hintergrund des Meeres im Gegenlicht der Abendsonne; golden schimmert wilder Hafer. Zur Belohnung gibt es Bier und Shrimps in einer Eingeborenenbeiz. Im Fernseher laufen 80-erJahre-Klassiker, und es herrscht Hochstimmung. Es ist schließlich der Tag der (angeblichen) Entdeckung Madeiras.

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir haben zögernd Freundschaft geschlossen: Urban und Kathrin (und natürlich Coelho, unser diesjähriges Reisekaninchen) mit Madeira. Doch wie schön, wenn man sich steigern kann! Es wurde immer besser: Das Wetter, mein verletzter Knöchel, die Ausblicke, die Erlebnisse. Hier unsere Eindrücke von 800 gefahrenen und 50 erlaufenen Kilometern. Manchmal erschien es uns umgekehrt …
Details:
Aufbruch: 29.06.2011
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 12.07.2011
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Kathrin Hentzschel berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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