Überwintern in Asien
Kambodscha: Sihanoukville
11.12.2011 Sihnouk Ville
0:30 Uhr. Nach endlosem Plätze wechseln (wir waren 3x dran) setzt sich der Bus endlich in Richtung Phnom Penn, wo wir den Bus wechseln mussten und das Spiel mit den Sitznummern von vorne begann, in Bewegung. Die Stunden schienen endlos, bis der Bus gegen 14:00 Uhr endlich Sihanoukville erreicht hatte. Zu Beginn noch völlig überklimatisiert, hat die Sonne allmählich die Überhand über die Temperatur im Bus gewonnen. Genervt noch das Tuk Tuk von sechs auf zwei Dollar gehandelt ( Normalpreis 1$) und dann ab auf Hotelsuche. Alle im Lonly Planet empfohlenen Hotels waren schon ausgebucht. 35C, kein Schatten und der Fahrer lächelt noch immer und besteht jetzt darauf uns zu einem Hotel seiner Wahl fahren zu dürfen. Entnervt geben wir schließlich nach und legen unser Schicksal in die Hände unseres Fahrers. Um so verwunderter waren wir, als wir am Hotel ankamen und sogar das Meer sehen konnten (100m). Das Zimmer war klein und sauber und hatte sogar ein eigenes Bad. Hoch erfreut über dieses Schnäppchen, das uns lediglich 7$ pro Nacht kostete checkten wir ein. Das in der Dusche auch eine Moskitofamilie wohnt, hatten wir zunächst nicht bemerkt. Das aber nur kaltes Wasser aus der Dusche kam bemerkten wir sofort. Schnell noch das hübsche, pinke Moskitonetz zwischen Gardinenstange und Ventilator über das Bett gespannt und dann erst mal den Strand erkunden...
Nach kürzester Zeit an der Promenade hatte ich schon wieder die Schnauze voll. Jeder Zweite der hier unterwegs war versuchte etwas zu verkaufen.
So verging wirklich nicht eine Minute in der man jemanden wegschicken musste. Dazwischen europäisch aussehenden Männer und Männergruppen mit jungen asiatischen Frauen... Definitiv nicht das nach was wir gesucht hatten. Müde und enttäuscht machten wir uns dann auf den Rückweg zum Hotel.
12.12.2011
Ich wache auf und es ist noch dunkel in unserem Zimmer. Da wir kein Fenster haben ist dies auch nicht weiter verwunderlich. Ich schaue die Kunststoffpaneele an der Decke an. Jetzt erkenne ich dass es draußen wohl schon hell sein muss, denn die hauchdünnen Paneele sehen aus wie ein Röntgenbild, auf dem die Leitungen welche zur Fassung in der Mitte des Zimmers führen, zu sehen sind. Schnell noch mal kalt abgeduscht schon sind wir bereit für neue Abenteuer, welches für heute Rollerausfahrt heißt. Die 125 ccm Roller gibt es in der ganzen Stadt für 5$ / 24h in Automatik- oder Schaltversion. Kilometer frei und exklusive Sprit und Versicherung. Fahren ohne Führerschein kostet ca. 20$ und ohne internationalen Führerschein ca. 5$, so die Dame vom Verleih. Da die Roller immer leer sind führt uns der erste Weg zur Tankstelle. Voll konzentrier auf den Verkehr, ganz rechts mit 25 km/h dahinbrausen, springt mir plötzlich ein Polizist vor mein Höllengefährt, Kelle hoch, rechts raus. Innerhalb von 5 Sekunden hat er mit streng prüfendem Blick erkannt, dass es verkehrstauglich ist. Ich bedanke mich freundlich für die Begutachtung und will schon weiter fahren, da sagt er mit einem siegessicheren, beinahe schon schadenfrohen Lächeln "drivinglicence". Nach einer kurzen Diskussion über die Qualität eines deutschen Führerscheins und 5$ leichter nehmen wir Kurs auf die Tankstelle und die Kbal-Chhay-Wasserfälle wo wir nach einer kurzen Fotosession, bis in die frühen Nachmittagsstunden Siesta in einer offenen Strohhütte hielten.
Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit der Suche nach einem sauberen und menschenleeren Strand, was es in dieser Kombination nicht zu geben schien.
13.12.2011
Der Tripp zur Insel Koh Rung wurde gerade gebucht. Geht leider erst morgen los. So bleibt heute nochmal ein Tag um die Strände in südlicher Richtung abzuchecken. Nochmal schnell 'n Roller raus gelassen geht es wieder Richtung Tanke. Meine Hände sind schweißnass und die Knie ganz weich. Wo sind die Sheriff's heute? Ok, ich hab ja gelernt. Immer ganz links fahren und immer schön Ausschau halten. Nach 2 Runden im Kreisverkehr, ohne Sichtung des Feindes, verlassen wir den selben in Richtung Tanke und fahren anschließend auf einer Nebenstrecke zum Hotel zurück. So ist das brav, den Stefan schön fahren lassen.
Schließlich sind wir dann in Otres Beach gelandet, was den Flair einer tropischen Westerstadt hat. Eine Staubstraße parallel zum Strand, links und rechts je eine Reihe Häuser und jede Menge Baustelle. Da hier nur mit Holz gebaut werden darf, erinnerte mich das alles an die Pionierzeit im wilden Westen. Also Zimmermänner anstatt Betonmischer und Baukräne. Vorne am Strand bekommt man von alle dem nichts mit. Die Anzahl der Verkäufer ist wesentlich geringer als an all den anderen Stränden und es scheint wirklich jemanden zu geben, der sich hier um den Müll kümmert. Sehr schön.
So verbringen wir hier den ganzen Tag und brechen erst beim Sonnenuntergang wieder in Richtung Hotel auf.
Zum Abendessen gibt's heute Fisch vom Grill. In einem der zahlreichen Restaurants gegenüber von unserer Bleibe gibt es wie jeden Abend BBQ. Wohl genährt und den Tag mit einem Glas Chardonnay abgerundet, legen wir und aufs Ohr und schlummern schon halb im Reich der Träume, als plötzlich jemand sehr hektisch über unsere Millimeter- Plastikpaneele läuft. Zunächst hat es sich nach kleinen süßen Kakerlaken angehört, die um die Wette laufen. Später dann eher als würde eine Ratte hinterher laufen. Ich bin dann mit dem Gedanken, dass unser Moskitonetz alles was da auch runterfallen mag tragen wird, eingeschlafen.
Aufbruch: | 05.12.2011 |
Dauer: | 12 Wochen |
Heimkehr: | 28.02.2012 |
Vietnam