Südafrika - Auf ein Neues
Auf nach Franschhoek
Am nächsten Tag sollte es nämlich weiter nach Franschhoek gehen. Allerdings nicht auf direktem Wege. Ich wollte diesmal unbedingt zum Bloubergstrand, um Kapstadt auch mal aus dieser Perspektive zu sehen und die typischen Kapstadt-Fotos mit dem Tafelberg im Hintergrund machen zu können. Und ich wollte ein bisschen in den Norden fahren, Richtung Langebaan. Im Reiseführer stand zwar, dass die Gegend wenig reizvoll sei, da das Sandveld nicht viel an Vegetation zuließe, aber ich war trotzdem neugierig und wollte mich selbst davon überzeugen, wie wenig reizvoll das Gebiet nun wirklich ist.
Okay, ich gebe zu, dadurch dass die Straße sozusagen nur durch eine riesige Dünenlandschaft führt, ist es tatsächlich nicht besonders abwechslungsreich, aber dennoch irgendwie imposant. Und wir trafen unterwegs auf so nette Örtchen wie Yzerfontein oder eben Langebaan. Und Langebaan liegt so schön in einer geschützten Bucht mit herrlichem türkisfarbenen Wasser und ist so ein nettes, kleines Städtchen, dass ich mir schon überlegt habe, hier auch mal für ein paar Nächte zu bleiben, wenn ich mal Südafrika mit Namibia kombinieren möchte... Langebaan galt scheinbar lange Zeit als DER Urlaubsort im Western Cape, aber nachdem die Bahnstation geschlossen und die Garden Route immer populärer wurde, büßte Langebaan immer mehr Touristen ein. Aber vielleicht macht das gerade den heutigen Charme aus, dass der Ort eben nicht komplett überlaufen ist. Der nahe gelegene West Coast National Park zählt mit über 250 Vogelarten zu den wichtigsten Vogelschutzgebieten auf der Welt.
Nach einem kurzen Strandspaziergang und anschließender Kaffeepause ging es weiter über Hopefield und Mooreesburg ins Swartland Wineland in Richtung Paarl und weiter nach Franschhoek. Franschhoek ist ein ganz bezaubernder Ort. Allerdings hatten wir so unsere Schwierigkeiten, unsere Unterkunft zu finden. Unser Navi ließ uns mal wieder im Stich und trotz einem Stadtplan, den ich mir vor der Touristinformation mitgenommen hatte, irrten wir durch das kleine Städtchen. Also ging es erst mal wieder zurück zur Touri-Info, wo ich mir dann den Weg erklären ließ und siehe da, innerhalb weniger Minuten hatten wir die Lavender Farm gefunden. Der Besitzer, ein ehemaliger Pilot, ist sehr freundlich, hilfsbereit und erzählfreudig. Nachdem er uns unser (wunderschönes) Zimmer gezeigt hatte, gab er uns noch Restaurant-Tipps und erzählte uns ein bisschen über Franschhoek und Umgebung. Wir verließen uns auf seinen Tipp und ließen den Abend bei einem leckeren Essen ausklingen.
Leider waren wir in Franschhoek nur eine Nacht. Aber es sei an dieser Stelle gesagt, dass die Gegend es wirklich wert ist, mehrere Tage einzuplanen, die tolle Landschaft zu genießen und die Möglichkeit zu nutzen in einer wunderbaren Umgebung, in alten traditionsreichen Wine Cellars Weinproben zu machen und den Gaumen mit feinem Essen zu verwöhnen, in einem Ort, der die weltweit höchste Dichte an Sterne-Restaurant hat. Und das zu unschlagbaren Preisen.
Nach einem leckeren Frühstück und weiteren Tipps unseres Vermieters ging es wieder zurück auf die Straße. Auf dem Weg zum Franschhoek Pass, hatten wir noch mal einen ganz wunderbaren Ausblick auf das Tal. Wir ließen den Pass hinter uns und unser Weg führte vorbei am Theewaterskloof Damm über Villiersdorp nach Botriviers. Die Strecke war sehr schön, aber ich bin mir nicht sicher, ob es nicht fast schöner gewesen wäre, über den Viljoen's Pass nach Grabouw zu fahren.
Welche Strecke man auch immer wählt, letztendlich kommt man wieder auf die N2 und über den Sir Lowry's Pass nach Gordon's Bay. Und hier startet er: der Clarence Drive. Eine Küstenstraße, die meiner Meinung nach schöner ist, als der Chapman's Peak Drive. Doch dieses Mal hatten wir Pech mit dem Wetter. Vom Atlantik her zog Nebel auf und die traumhafte Kulisse konnte man durch den Dunst bestenfalls erahnen. Ich war ein bisschen enttäuscht, aber was soll man machen...das Wetter hat man ja leider nicht in der Hand.
Aufbruch: | 24.03.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 10.04.2011 |