Südafrika - Auf ein Neues
Port Alfred & Kenton on Sea
Auf dem Weg dorthin machte ich noch in Bathurst am Viewpoint halt, in der Hoffnung, doch etwas von der Gegend sehen zu können, denn der Regen hatte inzwischen aufgehört, doch diese Hoffnung bestätigte sich nicht wirklich. Da es noch früh am Tag war und in meinen Infos stand, dass wir erst ab 14Uhr in der Villa de Mer (http://www.villademer.co.za) einchecken könnten, suchten wir in der Näher unserer Unterkunft eine Möglichkeit, erst einmal einen Kaffee zu trinken. Trotz des unfreundlichen Wetters, machte Port Alfred einen sehr sympathischen Eindruck auf mich und ich hoffte inständig, dass sich die Sonne bald wieder blicken lassen würde.
Port Alfred hat die höchsten Dünen Südafrikas, die bis zu 60m hoch sind, was auf jeden Fall sehr imposant aussieht. Da unser Guesthouse nicht ausgebucht war, bot uns unsere Vermieterin ein Upgrade an und wir bekamen ein wunderschönes Zimmer im Erdgeschoss. Am nächsten Tag bot sich uns aber die Gelegenheit, noch mehr Zimmer anzuschauen und ich glaube, eine schlechte Wahl kann man in diesem Haus nicht treffen
Das Wetter besserte sich tatsächlich. Am nächsten Tag strahlte die Sonne wieder von einem tiefblauen Himmel, auch wenn ein frischer Wind durch die Dünen strich. Für einen Strandtag war es zwar definitiv zu kühl, aber da der Pool von fast allen Seiten geschützt war, konnten wir wenigstens hier ein bisschen relaxen, bevor wir uns am Nachmittag auf zu einem Strandspaziergang machten. Gegen später erkundeten wir dann noch mehr von Port Alfred und setzten uns letztendlich noch ins Auto, um zum Nachbarort Kenton-on-Sea zu fahren. Keine Frage, Port Alfred ist ein wunderhübsches Städtchen, aber Kenton, dass zwischen zwei Flussmündungen (Bushman's River und Kariega River) liegt, ist einfach bezaubernd. Wir erlebten einen traumhaften Sonnenuntergang am Bushman's River und machten uns danach dann wieder auf den gut 20km langen Heimweg.
Das Frühstück in der Villa de Mer ist wirklich super. Es ist der Hammer, wie sich Memory und ihre Hilfen ins Zeug legen, um den Gästen einen angenehmen Aufenthalt zu bereiten. Leider war es immer noch recht windig und in Port Alfred gab es eine recht kräftige Brandung. Nichts für meine Mutter, um hier im Meer baden zu können. Kurzentschlossen setzten wir uns ins Auto und fuhren wieder nach Kenton-on-Sea, wo wir einen absoluten Bilderbuchtag erlebten.
Der Strand am Kariega River ist ein absoluter Traum und man kann wählen, ob man sich ans Meer legt und dort schwimmen geht oder sich etwas landeinwärts ein Plätzchen in Flussnähe sucht und ein erfrischendes Bad in eben diesem nimmt. Je nachdem, ob Ebbe oder Flut ist, wird man dann in Richtung Meer oder aber Flussaufwärts getrieben oder es ist gar keine Strömung vorhanden. Bei Flut wird jedoch der Strand, auf dem man soeben noch relaxt hat, komplett unter Wasser gesetzt. Kaum zu glauben, wenn man denselben Ort bei Ebbe wieder betrachtet. Ich empfand diese Fleckchen fast wie ein Stück Himmel auf Erden und ich bin überzeugt davon, dass ich an diesen Ort zurückkehren werde.
Der Weg zum Flughafen am nächsten Tag gestaltete sich dann nochmals etwas nervenaufreibend. P.E. und ich sind einfach keine Freunde. Ich hatte unsere Vermieterin extra noch gefragt, wie lange wir zum Flughafen bräuchten, aber ihre Aussage und die meines Navis stimmten nicht so ganz überein und indem ich sämtliche Geschwindigkeitsbegrenzungen überschritt, schafften wir es dann doch noch einigermaßen rechtzeitig nach Port Elizabeth.
Meinung Stimmung hellte sich gerade wieder etwas auf, als ich feststellen musste, dass die Autobahn und somit der Zubringer zum Flughafen gesperrt war. Ganz dunkel tauchte in mir die Erinnerung auf, dass das beim letzten Mal in Südafrika auch schon so gewesen war. Damals hatte ich durch Zufall und mit einem guten Navi allerdings ohne weitere Probleme zum Flughafen gefunden. Dieses Mal war es wie verhext. Egal wie ich fuhr, entweder hatte mein Navi etwas auszusetzen oder ich.
Nach langem hin und her, waren TomTom und ich uns einig und wir näherten uns langsam aber sicher dem Flughafen. Langsam entspannte ich mich auch wieder etwas. Aber nur langsam, denn aus irgendeinem Grund verdichtete sich auf einmal der Verkehr und kurz darauf wusste ich auch warum. Es fand ein Radrennen statt! Und zwar genau auf der Straße, die man überqueren musste, um zum Flughafen zu kommen. Und in diese Richtung wollten außer mir leider noch einige mehr. Im Schneckentempo bewegten sich die Autos vor mir auf der Abbiegerspur voran und ich hätte vor Ungeduld ins Lenkrad beißen können. Ich fluchte und schimpfte und sah den Flieger nach Johannesburg schon ohne uns starten (was ja prinzipiell nicht so dramatisch gewesen wäre, die Frage wäre nur gewesen, wie das mein Arbeitgeber gefunden hätte...). Meine Mutter jedenfalls lernte an diesem Tag ein paar völlig neue Seiten an ihrer Tochter kennen
Wir schafften es noch gerade so pünktlich zum Airport. Ich wollte eigentlich nur noch schnell den Mietwagen zurückgeben und einchecken, als der Europcar-Mitarbeiter feststellte, dass ein Radkappe fehlte und meinte, er müsse noch ein Protokoll deswegen aufnehmen. Ich sah ihn fassungslos an und erklärte ihm, dass ich für so einen Schnickschnack keine Zeit hätte, da British Airways sonst ohne uns fliegen würde. Da der gute Mann auf sein Protokoll bestand, blieb mir eigentlich nichts anderes übrig, als ein Blankoformular zu unterschreiben und auf ging's zum Check-In. Kurz darauf konnte ich das verflixte Radrennen schon aus der Luft begutachten, während das Flugzeug gen Johannesburg flog und von dort aus ging es dann mit dem A380 wieder zurück nach Deutschland.
Ich hatte schon ein bisschen Herzschmerz, dass der Urlaub so schnell zu Ende gegangen war und ich die Regenbogennation schon wieder verlassen musste, aber ich fiebere schon jetzt dem Tag entgegen, an dem ich wieder nach Südafrika fliegen darf. Es ist wirklich ein ganz, ganz hartnäckiges Virus, das ich mir da eingefangen habe...
Aufbruch: | 24.03.2011 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 10.04.2011 |