Elternzeit in Thailand
Ko Jum oder der erste Geburtstag
Ko Jum oder der erste Geburtstag
Am nächsten Tag waren wir früh wach und so konnten wir noch in Ruhe frühstücken gehen und noch mehr unangenehme Details am Hotel finden bevor wir vom Pickup zur Fähre gebracht wurden. Zum Beispiel das termitenbauähnliche Nest an der Tür aus dem ständig
Kurz vor halb elf erschien der Pickup, der uns abholen sollte. Beim Anblick unseres Gepäcks verdrehten diejenigen, die bereits auf der Ladeklappe saßen schon ihre Augen (in Chiang Mai haben wir unser Handgepäck um eine Tasche für Ole erweitert ) Jan-Peter setzte sich mit auf die Ladeklappe, Anissa und Ole durften auf die Rückbank im Inneren des Wagens. Dann ging es weiter: Der Fahrer lenkte den Wagen im Schritttempo mit heruntergekurbeltem Fenster durch die Straßen und schrie aus dem Fenster: "Lantaaaa! Lantaaaa!" (Um von Krabi nach Ko Jum zugelangen nimmt man die Fähre nach Ko Lanta) . Und tatsächlich stiegen immer mehr und mehr Leute zu bis zum Schluss wirklich niemand mehr hinein gepasst hätte! (wobei mir eine Mitreisende versicherte dass bei ihrem letzten Transport dieser Art 3 Personen auf dem Beifahrersitz saßen).
Am Pier angekommen schnappte sich ein sehr hilfsbereiter Thai dann gleich den Ole, damit wir uns in Ruhe um unser Gepäck kümmern konnten-und verschwand direkt mit ihm im Gebäude der Fährgesellschaft. Wir hatten alle Mühe ihn nicht aus den Augen zu verlieren und auch ihn wieder zu bekommen, denn der Thai wollte ihn erst gar nicht mehr rausrücken
An der Fähre erwartete uns dann was in den nächsten Tagen auf Ko Jum Programm sein sollte und was wir bei unseren bisherigen Fährfahrten so noch nicht erlebt haben: Totale Ruhe und Gelassenheit.
Erstmal wurden alle Passagiere aufs Schiff gebeten die nach Ko Lanta wollten, denn das war ja der letzte Halt. Immer mit der Ruhe natürlich. Dann waren die Ko Jum Besucher an der Reihe. So. Dann durfte auch der ganze Rest, diesmal egal wohin er wollte. Die Fahrt war genauso ruhig und stressfrei und es gab auch jede Menge Platz.
Beim ersten Halt mussten wir dann raus und das auf "hoher See". Die Fähre hält auf dem offenen Meer, wo schon die Longtailboote der verschiedenen Resorts auf ihre Gäste warten um diese abzuholen. Nur von unserem fehlte jede Spur... Wir waren schon etwas ratlos, da bot uns eine nette Frau an mit ihr mit zu fahren, ihr gehörte das Nachbarresort. Wir könnten unser Gepäck bei ihr lassen und das Staff bitten es später abzuholen. Oder einfach bei ihr im Resort bleiben, sie hätte auch noch freie Bungalows. Das Angebot nahmen wir gerne an, stapften aber dennoch erstmal über den Strand zu den Nachbarn, denn dort hatten wir ja eigentlich reserviert. An der Begrüßung merkten wir aber schnell dass unser Anruf wohl irgendwie nicht richtig durchgedrungen ist, jedenfalls behauptete der Typ, mit dem JP telefoniert hatte, nichts von unserer Reservierung zu wissen. Naja, egal, wir durften uns dann noch einige Bungalows ansehen, andere Gäste schien es nicht zu geben. Wir entschieden uns dann aber dagegen, denn insgesamt war alles sehr heruntergekommen und ungepflegt und so richtig willkommen fühlten wir uns nicht. Jai aus dem Peace Paradise Resort, die uns mitgenommen hatte, schien auch nicht besonders überrascht zu sein als wir wieder über den Strand zurückgestapft kamen. Sie zeigte uns einen ihrer Bungalows und wir entschieden uns erstmal für vier Nächte zu bleiben und auch einen Bungalow für unsere Freunde, die zwei Tage später ankommen würden, um Oles Geburtstag mit uns zu feiern, zu reservieren. Abzuschliessen, erklärt uns Jai, müssten wir unsere Hütte nicht, denn ausser den Menschen, die wir gerade getroffen hätten, wäre eh nimand da. Ausser den Affen. Tja, wo waren wir hier nur gestrandet? Der Teil der Insel, an dem "unser" Strand liegt, heisst Ko Pu. Hier wohnen hauptsächlich Moslems. Der Strand ist nicht besonders lang, und an den Strand schliesst sich sofort der dicht bewaldete Berg, in den die handvoll Resorts, die hier ansässig sind, ihre Hütten gebaut haben. Am einen Ende des Strandes gibt es einen kleinen Kiosk an dem man Getränke kaufen, einen Kaffee trinken oder ein Moped leihen kann. Am anderen Ende gibt es Felsen, in denen man morgens Affen sitzen sieht. Man kann hier schwimmen gehen, auch wenn das Wasser nicht gerade das schönste ist, denn es gibt ziemlich viele Steine. Oder man spaziert von einem Ende des Strandes zu anderen, wobei man immer mal andere nette gestrandete Familien trifft. Zum Beispiel Minka mit ihren Eltern aus Berlin, oder Ida und Familie aus Hamburg. Wenn man nicht in unserem Resort wohnt kann man sich die Zeit auch damit vertreiben in einem anderen Resort zu essen, vorzugsweise in unserem, denn hier scheint das Essen wohl das Beste des Strandes zu sein. So gesellen sich zu uns und den beiden anderen deutschen Pärchen, die ausser uns die einzigen anderen Gäste sind, immer mal wieder andere Leute die es sich "bei uns" schmecken lassen. Wir geniessen es total dass man hier nicht viel mehr tun kann als schwimmen, essen, spazieren, essen, sich nett unterhalten und dabei essen und darüber nachdenken was man als nächstes essen möchte. Oder der Crew des Resorts dabei zusehen wie sie sich mit Ole amüsiert. Der wird auch hier immer mal "entführt" und kommt meistens mit einem Stück Gurke, Banane oder Wassermelone hochzufrieden aus der Küche zurück. Die Atmosphäre ist total familiär, die anderen Gäste sind total nett. Katharina und Tobi aus Aachen sind für 4 Wochen hier, als Abschluss ihrer mehrmonatigen Süd-Ost-Asien-Reise. Die Crew des Resorts besteht aus Jai und ihrem Mann Mat, Phon und Jo, die so toll kocht. Oft ist auch noch ihr Mann da, der für Ole unermüdlich kleine Krebse und Geckos fängt. Wir fühlen uns unheimlich wohl, wenn unsere Hütte auch nicht mehr als ein besseres Zelt mit Wasseranschluss ist.
Die Insel ist insgesamt sehr klein und beschaulich, und so wagen wir es (liebe Großeltern bitte überspringt jetzt mal einen Absatz) und mieten einen Roller. Damit cruisen wir so wild über die Schotterpisten dass es nur die ca. achtjährigen Kinder schaffen uns zu überholen. Zum Glück haben wir die guten Schuhe bei dieser Tour mal zu Hause gelassen, denn durch die Regenschauer die leider immer öfter auftreten, sind die roten Erdpisten von Pfützen übersäht. Weit kommen wir auch nicht, nur knapp bis zum anderen Ende der Insel, da verfärbt sich der Himmel schon wieder dunkelgrau und wir machen uns lieber auf den Heimweg, damit wir nicht nass werden. So ganz klappt das nicht, doch zum Glück hat uns eine nette vorausschauende Dame eine große Plastiktüte als Regenschutz für Ole zugesteckt. So bleibt Ole trocken, nur Jan-Peter und Anissa müssen auf dem Rückweg am Strand entlang ihre Füße ins Meer stecken um sie aufzuwärmen.
Am nächsten Tag dann kommen unsere Freunde an! Wir freuen uns total darüber dass sie, nachdem sie vor zwei Jahren bereits unsere Hochzeit mit uns in Thailand gefeiert haben, nun auch Oles erste Geburtstag zum Anlass nehmen her zu kommen! Es macht Spaß die Zeit bis zu ihrer Ankunft am Strand zu verbringen und auf sie zu warten.
Als sie dann endlich da sind ist richtig was los, drei Gäste mehr machen sich gleich bemerkbar!
Den Rest des Tages verbringen wir dann mit schwimmen, essen, spazieren gehen, uns unterhalten und dabei essen und uns darüber unterhalten was wir als nächstes essen wollen.
Am nächsten Tag dann hat Ole Geburtstag! Zum ersten Mal, und das kann man fast nicht glauben, so souverän und gelassen nimmt er die Glückwünsche seiner geburtstagstaumeligen Eltern entgegen. Als wir mit ihm zum Frühstücken ins Restaurant runter gehen, ist dieses mit Luftballons und anderer Geburtstagsdeko geschmückt, Patenonkel Matze sei Dank! Erstmal wird gefrühstückt, bevor es dann (leider ohne Sören, weil der vor 2 Jahren bewiesen hat dass er nicht so richtig seetauglich ist!) zu einem ½ Tagesauflug zur (aus dem Film The Beach) bekannten Maya Bay geht. Auf dem Weg dorthin wird bereits einmal Zwischenstopp zum Schnorcheln eingelegt. Als wir dann aber die Bucht der Maya Bay ansteuern bleibt uns allen der Atem weg... Wirklich traumhaft liegt der weisse Strand vor uns. Wir müssen die halbe Bucht durchwaten um an den Strand zu kommen weil das Wasser so niedrig steht. Hier wird eine der leckeren Mahlzeiten des Peace Paradise Resorts verspeist. Danach müssen wir das Longtailboot sogar aus der Bucht "schieben" weil das Wasser soo niedrig steht. Einmal wird noch auf der Rückseite der Maya Bucht geschnorchelt bevor wir uns wieder auf den Heimweg nach Ko Jum machen. Wir sehen einen Kugelfisch, eine Moräne, ca. 50 Zentimeter große Muscheln, bunt bewachsene Korallen, einen Weißkopfseeadler und sogar einen Eisvogel (was zum Teufel hat diese Gegend des Planeten mit Eis zu tun??). Nach ca. 1,5 Stunden Rückfahrt von hier, kommen wir wieder im Resort an. Tobias und Katharina haben Ole ein superschönes Muschelmobile während unserer Abwesenheit gebastelt, was Sie ihm nun schenken. Es ist Zeit mit der eigentlichen Geburtstagsfeier zu beginnen. Das Feuer am Strand wird mit Hilfe einer Plastikwasserflasche gezündet und nach guter Zeit Temperatur zu bekommen finden 5 ganze Fische (die am Morgen frisch gefangen wurden) und ein ganzes Huhn den Weg auf die Glut. Yummie... Das kann man auf jeden Fall als Geburtstagsschmaus gelten lassen. Allen schmeckt`s und wir schaffen es tatsächlich auch alles aufzuessen. Bevor das Essen aber auf den Tisch kommt geht zunächst Mal das Licht aus (wir dachten schon es wäre ein Stromausfall des Generators, der das Resort zumindest für den halben Tag mit Strom versorgt!), dann spielt die Musik eine Asiaversion von "Happy Birthday to you" und es wird für Ole ein Geburtstags-Pancake mit einer brennenden 1 - Kerze hereingebracht... Klasse! Danke Matze, war ne Superidee!! Schwuppdiwupp ist auch dieser tolle Tag wieder um und wir gehen zu Bett. Am nächsten Tag ist dann schon wieder Abreise angesagt und im Endeffekt sind wir auch ganz froh bald wieder etwas mehr Zivilisation zu erleben als in den letzten Tagen. Die Weiterreise geht für Alle über Ko Lanta. Für uns dann weiter Richtung Süden und für die 3 Freunde dann Richtung Norden. Wir beschließen aber noch am letzten Abend auf Ko Jum, die Unterkunft auf Lanta gemeinsam zu beziehen. Gesagt getan. Mittags ist Abreise und so wie wir von der Fähre ins Resort gekommen waren, geht es nun vom Resort retour wieder auf die Fähre. Ko Lanta wir kommen...
Mit Dinkelstange kann auch der Ole ganz entspannt bleiben.
Ole schmecken Wurmmilch und Wassermelone am Besten (achtet mal auf den Aufdruck des T-Shirts!! warm und worm sind aber wirklich auch same same!!)
Das Geburtstagskind!
Danke Onkel Matze!
Hier die Ausflugscrew.
Phon hatte einen Narren an Ole gefressen.
Auch der Käptn mag den Ole!
Ab ins Wasser zum Schnorcheln.
Na das ist doch mal elegant, oder!?
Hier der Beweis: Ole freut sich riesig über Oma Tinas Geburtstagsanruf!
Für mich????
und jetzt ist die Kerze aus... Man sieht dem Ole an, dass er weiss dass dieses Happening etwas mit ihm zu tun hat.
Hier die Geburtstagsgäste: Von links: Katharina, Ole mit Mama, Sören, der stolze Papa, Dietmar, Onkel Matze und der Tobi
Aufbruch: | 30.01.2012 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 05.04.2012 |
Vereinigte Arabische Emirate