Südamerika2012
Uyuni
Im Fernsehen läuft Bayern - Real Madrid. Eben ist das 1:1 gefallen. Ich bin todmüde. Die vergangenen 3 Tage waren anstrengend.
Samstag Abend gings noch mal was richtiges essen (Lengua/Zunge). Eine Riesenportion mit 2 grossen, goldfarbenen Kartoffeln. Zufällig hörte ich am Nachbartisch etwas von Mainz. Ich fragte nach und erfuhr dass der Gast direkt am Hauptbahnhof wohnt und derzeit ein Sabbatjahr vom Job genommen hat Wir redeten noch ca 3 Stunden über den bisherigen Teil seiner/meiner Reise. Er berichtete von 2 Überfällen (tagsüber, Montevideo und Buenos Aires).
Der Salkantay Trek wäre sehr anstrengend und ich solle mich nicht übernehmen mit meinem Vorhaben. Gegen 23Uhr schlossen wir den Abend ab. Er musste am nächsten Tag auch früh raus.
Um 8Uhr sollte der Bus am Büro der Agentur Colque abfahren. Gegen 8:10 Uhr kam eine der Bürodamen um die Tür zu öffnen. Jeder der Reisenden musste sich in eine Liste eintragen. Gegen 8:25Uhr kam dann endlich ein Bus, der uns einlud und gegen 8:40Uhr losfuhr. Nach etlichen Runden durch den Ort ging es dann in die ca. 3km entfernte Grenzstation. Hier hiess es warten. Ca. 45 Minuten. Ich unterhielt mich mit den Kirchners. Diese Namen hatte ich schon am Tag der Buchung gelesen. Ich bereitete mich schon auf einen deutschen Trip vor. Unsere Abfertigung an der Grenze verlief schnell. Keine Minute brauchte jeder von uns, also fragten wir uns warum es so lange gedauert hat. Wie auch immer. Wir fuhren weiter mit dem Minibus (Mercedes, 11 Leute). Es ging den Berg hoch, immer höher. Mein Lieblingsberg immer an der linken Seite Nach ca. 1ner Stunde kamen wir dann beim Bolivianischen Grenzposten an. Die Abfertigung (ein Stempel) verlief schnell und problemlos. Wir stiegen wieder in den Minibus ein und setzten unsere Reise fort. Keine Gepäckkontrolle (vor der ich doch gewarnt war). Nach weiteren 30 Minuten kamen wir dann am Eingang des Bolivianischen Nationalparks an. Hier sollte das Eintrittsgeld entrichtet werden und die Registrierung durchgeführt werden. Da die Schlange aber zu lange war, fuhren wir ohne Registrierung weiter. Nur etwa 3 Kilometer. Dort standen unsere Jeeps. Alte, heruntergekommene Toyota Landcruiser.
Vor dem Einsteigen, gab es ein wirklich reichhaltiges Frühstück. Brötchen, Pfirsisch-Marmelade, Wurst und Käse (für jeden 1ne Scheibe) und heisses Wasser für Tee oder Instant Kaffee. Die grossen Rucksäcke wurden auf dem Dach verstaut und die Tagesrucksäcke wurden mit in den Innenraum genommen. Wie ich vermutet hatte, wurde ein rein deutsches Auto auf die Reise nach Uyuni gehen. 11 Leute teilten sich 2 Auto´s. 5 Deutsche, 2 Argentinier, 2 Holländer (in den Flitterwochen) und 2 Engländerinnen. Ich machte mich vorerst auf der Rückbank breit. Marco sass auf dem Beifahrersitz, die Kirchners auf der ersten Bank. Ich hatte so Platz für meinen, wie immer vollen, Tagesrucksack. Es war ja schwimmen angekündigt... Die Fahrt verlief an einigen Seen vorbei, die farblich sehr schön waren. Am "Schwimmbad" angekommen, konnten wir 30 Minuten ins Wasser oder spazieren gehen. Danach gab es Mittagessen. Thunfisch, Spaghett, Mayonnaise und Ketchup. 2 Flaschen Cola für 11 Leute reichten ebenfalls aus. Die Weiterfahrt zur ersten Nachtunterkunft führte weiterhin an Seen und Ödland vorbei. Wirklich interessant, aber ich kann es leider nicht genauer beschreiben Die Ankunft am Lago Colorado verlief spektakulär. Verschiedene Arten von Flamingos bevölkern den See. Diese galt es für das erste Fahrzeug nun zu bestaunen. Das deutsche Team machte sich daran die Dächer des Auto´s abzuladen und die Unterkünfte zu besichtigen. Unterkunft ist die richtige Bezeichnung. Ich wurde ja in der Agentur schon vorgewarnt (very Basic accomadition). Es war sehr basic, aber gemütlich. Wir richteten uns ein. Schlafsack, darauf 3 dicke Wolldecken. Ich war ja bereits durch die Österreicher vorgewarnt. Es kam richtig heftig. Aber zur Stärkung erst das Essen. Es gab Suppe, Nudeln mit Gemüsesauce und als Highlight eine Flasche Rotwein (1,5l). Nach dem Essen musste ich nochmal raus um den Sternenhimmel ohne störenden Lichteinfluss zu geniessen. Es war der HAMMER! Allerdings auch die Kälte. Es war bei Ankunft schon sehr windig aber in der Sonne recht angenehm. Das Fehlen der Sonne war nun deutlich zu spüren.
Die Nacht
Koka Blätter
An diesem Abend konsumierte ich das erste Mal Koka Blätter. Am Nachbartisch sassen Österreicher, die die Tour in umgekehrter Richtung fahren. In Bolivien ist Koka auf praktisch jedem Markt erhältlich. Ich liess mir den Vorgang zeigen und spürte auch nach einigen Minuten ein Taubheitsgefühl der Zunge. Aber die Kopfschmerzen wurden gemildert, oder zumindest bildete ich es mir so ein Achso, wir waren auf 4300m Höhe Ich verspürte kein unwohlsein bis auf einen leichten Kopfschmerz über dem rechten Auge. Eine der Engländerinnen traf es etwas härter. Ihr war übel, sie klagte über starke Kopfschmerzen und Schwächegefühl. In der Nacht hätte sie sogar noch Atemnot Anfälle bekommen, berichteten ihre Zimmernachbarn am nächsten Morgen beim Frühstück.
Ich wachte 3mal in der Nacht auf und musste 5-10mal tief durchatmen. Danach war alles wieder ok, bis auf die Kopfschmerzen. Diese blieben eigentlich ständig auf dieser Höhe.
Steinwüste
Das Frühstück wurde gegen 8 Uhr gereicht. Brötchen, Butter und Erdbeermarmelade. Tee und Instant Kaffee zum aufwärmen. Apropos aufwärmen. Die Temperatur fiel in der Nacht auf -10°C berichteten uns die Fahrer. Man konnte es an den Fenstern der Jeeps noch sehen. Grosse Eiskristalle zierten die Fensterscheiben Ich beschloss um 6:30 aufzustehen und den Sonnenuntergang zu beobachten. Die Holländer und Argentinier warteten bereits im zugefrorenen See. Ein See, in dem vor 12 Stunden noch Flamingos wanderten. Der See war natürlich nicht komplett zu gefroren, sondern nur die Pfützen und der Rand. Aber es war ein beeindruckendes Schauspiel. Der 2te Tag verlief ähnlich aufregend wie der erste. Nur dass es durch Steinwüste ging und mein Rücken langsam anfing wehzutun. Ich sass, oder lag immer noch auf der Rückbank. So hatte ich den meisten Platz, konnte mich aber nicht aufrecht hinsetzen. Zum Mittagessen ging es erstmals in ein Bolivianisches Dorf. Hier kehrten wir bei einer Bolivianischen Familie ein. Sofort fielen die bekannten Hüte auf, die jede Frau hier trägt. Zu essen gabe es Suppe, Reis, Kartoffeln, Gurke und LAMA. Lama schmeckt interessant. Ich bekam aber leider nur ein kleines Stück da das Fleisch wieder mal rationiert war. Bolivien ist ein weitaus ärmeres Land als Argentinien oder Chile. Man sieht es sofort an den Strassen und den Häusern in den Grossstädten. Die Fahrt ging weiter zum Eisenbahnfriedhof bei Uyuni. Der Guide erklärte uns dass die Züge, im Tausch gegen Mineralien, aus der damaligen Tchechoslowakei stammen. Wirklich interessant und beeindruckend! Leider hatten wir nur 20 Minuten Zeit. Aber es reichte für etliche Fotos
Bei der Weiterfahrt sah ich zum ersten Mal Kinder, die im Müll nach brauchbaren Dingen suchten Es waren ausschliesslich Kinder. Weit und breit kein Erwachsener zu sehen.
Das Hostel stellte sich als brauchbar heraus. Warmes Wasser und 2 Bett Zimmer. Ich teilte mir den Raum mit Marco aus München. Das ungute Gefühl über die Stadt verflog, als ich mein Ticket nach La Paz besorgte. Uyuni macht einen sauberen und sicheren Eindruck. das Abendessen war lecker, es gab wieder mal (Spargel-)Suppe und Reis. Dazu Mayonnaise und Ketchup. Frische Tomaten und Gurken konnten mit den Kartoffeln und dem Hühnerteil kombiniert werden. Ich schätze, dass 2 Hühner auf 11 Leute aufgeteilt wurden. Aber es schmeckte.
Salzsee
Für den nächsten Tag war die Tour zum grössten Salzsee angesagt. Wir hatten die Option, den Sonnenaufgang zu erleben. Dies wurde aber von der Gruppe abgelehnt. Die Reiseleiterin erzählte von der heutigen Gruppe, die den Sonnenaufgang bei -5°C und bedecktem Himmel erleben durfte So war bei fast jedem von uns die Lust vergangen.
Nach altbekwährtem Frühstück (Marmelade, Butter, Brötchen und Tee bzw. Instant Kaffe) ging es gegen 10:30 Uhr and en See. Vorher natürlich nochmal auf den angrenzenden Markt, ium Souvenirs zu kaufen. Der See war nahezu ausgetrocknet, dass wir tief hinein fahren konnten. Beim Salzhotel wurde ein rast eingelegt und das Mittagessen serviert. Wir haben in den letzten 3 Tagen sehr viel einfaches Essen geniessen dürfen. Ich wusste gar nicht, dass Hamburger Brötchen mit Hühnerklein, Zwiebeln, Ketchup und Mayonnaise so gut schmecken kann. Werde ich in Zukunft auch in Deutschland mal machen Wir verbrachten ca. 3 Stunden mit Bilder machen auf dem See. Es sind ein paar lustige herausgekommen. Durch das grelle weiss des Salzes, lässt sich wunderbar mit Effekten spielen.
Zurück im Hostel, war warten auf den Bus nach La Paz angesagt ^^ Als ich die Busstation erreichte, war die Sonne schon fast untergegangen. Trotzdem liefen (auch während der Abfahrt des Busses) noch Kinder umher, um Empanadas an die Reisenden zu verkaufen
Der Bus sah übrigens abenteuerlich aus. Aussen, wie auch Innen.
Aufbruch: | 24.03.2012 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 05.05.2012 |
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