USA calling
Washington D.C.
Gestern hieß es für uns abermals: Der Wecker klingelt viel zu früh, doch was solls - Aufstehen!
Wieder brachte uns Jule netterweise nach Wilmington, von wo aus wir nach Philadelphia fuhren, um dort letztendlich in den Bus nach Washington zu steigen. Nach einem Zwischenhalt in der White Marsh Mall "in" Baltimore erreichten wir bei 28 Grad und strahlenden Sonnenschein Washington D.C. (Am Abend stellten wir übrigens fest, dass wir im Nacken beide einen übelsten Sonnenbrand haben).
Dort wurden wir zum Glück diesmal nicht mitten in der Pampa ausgesetzt, sondern direkt im Zentrum an der Union Station. Wir entschieden uns erstmal gegen eine ursprünglich geplante Stadtrundfahrt, da die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in D.C. auch locker zu Fuß abgelaufen werden können und wir Lust auf ein entspanntes Frühstückspicknick im Park hatten.
D.C. ist bekannt als sehr grüne Stadt und so mussten wir nicht lange suchen, um nahe des Capitols direkt unter einem der massenhaft vorhandenen Kirschbäume ein schattiges Plätzchen zu finden und erstmal typisch amerikanisch Bagel zu frühstücken.
Unter einem der zahlreichen Kirschbäume suchten wir uns erstmal ein schattiges Plätzchen - rechts im Bild sieht man schon das Washington Monument.
Auch wenn sich die Bilder vielleicht ähneln - Das Capitol hat uns mächtig beeindruckt. Hier mit Reiterstatue im Vordergrund.
Nach dem Frühstück gingen wir entspannt Richtung Washington Monument und von dort zum Lincoln Memorial. Gerade in D.C. ist es unserer Meinung nach am Besten, vorerst die Bilder sprechen zu lassen ...
Das in der Mitte offene Lincoln-Memorial mit einer großen Statue des Namengebers im Inneren. Auf den Treppen konnte man erstmal gut im Schatten relaxen!
An einer Stelle vor dem Eingang ins Lincoln-Memorial verwies eine Gravur auf den Platz, an welchem Martin Luther King seine weltberühme Rede hielt.
Washington erschien uns irgendwie total anders als alle Städte, die wir in der USA bereits besucht haben. Alles ist idyllischer, ruhiger und entspannter. Beeindruckten uns bisher die anderen größeren bereits besuchten Städte der USA vor allem durch den vielen Betrieb und überdimensional große Gebäude, so war es in D.C. eher der "Chillfaktor" der Stadt. Hier dürfte es sich richtig gut leben lassen, zwar in einer außerordentlich modernen Stadt inmitten der Ostküste, aber doch in lässiger Atmosphäre.
Des Weiteren begeisterte Washington natürlich mit seiner überall spürbar vorhandenen Geschichte und demzufolge seinen zahlreichen Memorials und Museen. Leider hatten wir nur einen halben Tag Zeit, die Stadt zu erkunden, hier könnte man definitiv mindestens eine Woche verbringen und jeden Tag etwas Neues unternehmen.
Aber wer weiß, vielleicht verschlägt es uns in der Zukunft ja nochmals nach D.C. - hier soll es ja viele Politiker geben, dessen Kinder u.a. auch in deutschsprachigen Schulen unterrichtet werden ...
... hier steht einer der (leider schlecht zu erkennenden) Sterne für 100 tote US-Bürger im Zweiten Weltkrieg.
Dem Weißen Haus konnte man sich wie zu erwarten gewesen leider nur äußerst schlecht nähern. Nachdem wir zuerst gefühlt mehrere Runden um das gut abgeschirmte Gebäude herumliefen, fanden wir endlich eine Stelle, wo man eine gute Sicht drauf hatte. Leider wirkt das Weiße Haus von dieser Seite (der eher unbekannteren Nordseite) aber weitaus weniger spektakulär als von der gegenüberliegenden nur schwer einsehbaren.
Auf der Suche nach einer guten Sichtmöglichkeit auf das Weiße Haus befragten wir unter anderem auch einen Sicherheitsmann, welcher für uns typisch amerikanisch handelte. So bemerkte er sofort unseren deutschen Akzent und fing urplötzlich an, von seiner deutschen Frau, seinen Erfahrungen mit Deutschland und sonstigen persönlichen Erlebnissen zu erzählen. In unserer Heimat ist dies für uns irgendwie undenkbar, dass Deutsche bei Sympathie oder persönlicher Bindung zu eigentlich Fremden sofort beginnen, in den Smalltalk mit den jeweils anderen zu treten und private Informationen preiszugeben. Diese Erfahrung haben wir in den USA mittlerweile des Öfteren gemacht und wir müssen sagen, dass uns dies als sehr angenehm erscheint - schöner als die wachsende Anonymität, Ignoranz und Interessenslosigkeit in Deutschland. Vielleicht kommt dieser Aspekt auch nur uns so vor und wir irren - jedenfalls haben wir aber das Gefühl.
Wie bereits die vielen von uns reingestellten Bilder in diesem Kapitel beweisen, gefiel uns D.C. wirklich außerordentlich gut. Die Stadt hat ein ganz eigenes Flair und uns mit diesem mit Sicherheit in ihren Bann gezogen.
Auf der Rückfahrt gerieten wir noch in die amerikanische Rush Hour, kamen aber doch pünktlich in Wilmington an, wo uns Jule wieder aufsammelte.
Den heutigen Tag begannen wir wieder ein wenig entspannter, doch bereits früh folgte der erste Schock: Einen Tag, bevor wir per Leihwagen bis nach Niagara Falls fahren wollten, wurde uns mitgeteilt, dass unsere Prepaid Visa nicht als Kautionsmittel akzeptiert werden würde. Da wir auch keine Alternativen parat hatten, mussten wir spontan umplanen und nach anderen Reisemöglichkeiten nach Niagara Falls und schließlich auch von Rochester nach Boston suchen, da wir auch dort bereits einen Leihwagen reserviert hatten. Nach ziemlich ätzender Internetrecherche entschieden wir uns allerdings für die Buchung eines Fluges, so geht es für uns morgen also über Washington nach Buffalo und von dort aus per Bus nach Niagara Falls.
Bisschen blöd gelaufen, aber was solls - wir sind ja spontan.
Von Rochester nach Boston werden wir dann per Zug reisen.
Trotzdem ließen wir uns nicht den ganzen Tag verderben, verzichteten aber darauf, nochmals nach Philladelphia in die Stadt zu fahren, da wir durch diese nun schon mehrfach durchgefahren sind und somit einen guten Eindruck gewinnen konnten. Anstatt dessen wollten wir alles wieder ein bisschen entspannter angehen lassen, sodass wir abermals mit den Kindern ein kleines "Adventure" starteten und einen großen Spielplatz ansteuerten. Dort und in dessen Nähe verbrachten wir schließlich ein bisschen Zeit, ehe es zurück "nach Hause" ging. (Schon krass, da wir hier die meiste Zeit nur Englisch sprechen, denke ich mittlerweile sogar beim Schreiben in Englisch - echt anstrengend.)
Bei Jules Gasteltern angekommen bedankten wir uns abends bei diesen noch für ihre Gastfreundschaft und das Stellen der Unterkunft auf unsere Art und Weise: Mit einem typisch deutschen Essen. So gab es Bouletten mit Salzkartoffeln und Mischgemüse sowie Stippe - lecker!!! Auch den Gasteltern schmeckte es, oder aber sie ließen sich zumindest nichts anmerken.
Später ließen wir den Abend noch am Lagerfeuer im Garten ausklingen.
Doro und ich sind im Übrigen echt traurig, dass es nun weitergeht auf unserer Reise: Bei Jule und den wirklich saucoolen Gasteltern sowie den total süßen Kindern und den tollen Hunden hat es uns echt super gefallen. Wir haben die Zeit unglaublich genossen.
Insofern erstmal liebe Grüße,
wir melden uns dann baldmöglichst aus Kanada,
Doro und Ricky
Zur Freude der Kleinen (also den beiden Kindern plus Jule und Doro ) gab es hier massig Schildkröten!
Aufbruch: | 05.03.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 29.03.2012 |