USA calling
Boston City
An unserem zweiten Tag in Boston wollten wir nun das Zentrum der Stadt erkunden. Den Bericht darüber werde abermals ich, Doro, schreiben.
Da wir gestern Abend doch etwas später ins Bett kamen, schliefen wir heute erst einmal aus und gingen den Tag langsam an. Im nahegelegenen Supermarkt deckten wir uns zunächst für den Tag ein, bevor wir mit dem T, was hier so eine Mischung aus Straßenbahn und U-Bahn ist, in das Stadtzentrum fuhren. Unser erstes Ziel war der Boston Common. Dies ist ein riesiger Stadtpark, der zu Zeiten des Bürgerkriegs als Übungsplatz des Militärs genutzt wurde. Der Park ist wirklich wunderschön und lädt zum Entspannen ein.
Um uns einen ersten Überblick zu verschaffen, gingen wir zuerst ins Visitors Center, in dem man auch Tickets für Stadtrundfahrten erhält. Da Boston besonders berühmt für seine "Duck-Touren" ist (man fährt in einer Mischung aus Boot und Bus durch die Stadt und auf dem Wasser), fassten wir diese ins Auge. Überraschenderweise war die Tour mit 32 Dollar pro Person definitiv zu teuer für uns, sodass wir uns für eine andere Rundfahrt, die "Freedom Trail Tour" entschieden. Der Freedom Trail ist einfach gesagt eine rote Linie, die an allen historischen Gebäuden und Plätzen vorbeiführt. Die gesamte Linie abzulaufen, würde ca. 3 Stunden dauern. Es werden auch geführte Stadtrundgänge zu Fuß angeboten.
Die Tour startete für uns direkt am Boston Common und führte zunächst durch den Financial District, welcher sich deutlich von den Financial Districts anderer Städte unterschied. Auf Grund besonderer Bauvorschriften in Boston dürfen Gebäude eine gewisse Höhe nicht überschreiten. Des Weiteren sieht man häufig moderne Gebäude im Zusammenspiel mit historischen. Für uns macht dies Boston einzigartig und wunderschön. Das tolle Wetter trug vielleicht auch ein wenig dazu bei.
Auch hier sieht man schön das Zusammenspiel zwischen alten historischen Bauten und solchen der Gegenwart.
Unsere Stadtrundfahrt machte mehrere Stops, einen davon im Hafengebiet Bostons. Dort kann man neben der historischen South Station, welche der größte Bahnhof und Busterminal Bostons ist, auch das Museum der Boston Tea Party sowie mehrere ausgediente Schiffe der U.S. Marine bestaunen. Dies ist kostenlos, man muss sich allerdings wieder einmal einer Sicherheitskontrolle unterziehen.
Zuerst besichtigten wir ein für 300 Mann ausgelegtes Kriegsschiff, welches in den 50er/60er-Jahren im Einsatz war. Man konnte auf dem Deck entlang laufen und mehrere Zimmer besichtigen. Für uns war es kaum vorstellbar, dass 300 Menschen für mehrere Monate auf diesem Schiff gelebt haben.
Anschließend gingen wir hinüber zu einem Schiff der Fregatte U.S.S. Constitution, welche als Prachtsymbol der United States Navy gilt. Sie wurde Ende des 18. Jahrhunderts erbaut und gelang aufgrund der Siege gegen britische Kriegsschiffe Anfang des 19. Jahrhunderts zu Ruhm. Das Schiff steht immer noch im Dienst der Navy, wird allerdings nur als Museumsschiff verwendet. Dennoch ist es sehr gut erhalten.
Nach der Besichtigung der beiden Schiffe führten wir unsere Standrundfahrt fort. Diese endete für uns wieder am Boston Common, wo wir für eine Weile entspannten.
Das Holocaust-Mahnmal besteht aus sechs Säulen. Jede einzelne symbolisiert den Tod einer Million Menschen.
Dies ist eines meiner Lieblingsbilder des Tages, da das Zusammenspiel moderner und historischer Architektur besonders beeindruckend ist.
Wir im Park, Ricky nutzt grad das öffentliche Wlan, wie es an unglaublich vielen öffentlichen Orten vorhanden ist. Hier textet er grad mit Polzin
Nach einem kurzen Spaziergang durch die umliegenden Einkaufsstraßen entschieden wir uns langsam zurück zu Sams Haus zu fahren, wo uns bereits ein spontanes Barbecue auf der Terrasse erwartete. Es waren alle Mitbewohnerinnen und noch einige Freunde von Sam da, wir hatten wirklich einen tollen Abend. Es gab selbstgemachte Burger, Tortilla-Chips und dazu selbstgemachte Guacamole mit Avocados, welche wirklich unglaublich lecker war. Woran wir uns allerdings gewöhnen mussten, waren ständige Polizei-Patrouillen im Studentenviertel sowie das Trinken aus Pappbechern. In den USA ist der Verzehr von Alkohol sogar auf der eigenen Terrasse verboten. So mussten wir stets alles in Pappbecher umfüllen.
Alkohol hatten wir zuvor bei Blanchard's, einem bekannten Liquor Store, gekauft. Da Ricky allerdings seinen Passport vergessen hatte, musste er leider draußen bleiben, da half weder ein deutscher böser Blick noch etwas Gepöbel. Der gewöhnliche deutsche Ausweis wirkt anscheinend nicht vertrauenswürdig.
Nach einem langen Tag im schönen Boston und einem leckeren Barbecue fielen wir sehr müde ins Bett und freuten uns schon auf den Besuch des Fußballspiels am folgenden Tag.
Liebe Grüße,
Ricky und Doro
Aufbruch: | 05.03.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 29.03.2012 |