USA calling
Philadelphia und Umgebung
Durch eine Reihe total blöder Zufälle wie gestrichenen Flügen war es uns nicht möglich, nach Niagara Falls zu fliegen. Zwar ziemlich ärgerlich, aber wenigstens konnten wir uns auf Jule verlassen, sodass wir problemlos einige weitere Tage bei ihr und ihrer Gastfamilie in Kennett Square verbringen können. Schließlich hatten wir keine Lust auf eine halbtägige und überteuerte Reise nach Niagara Falls, da uns die Zeit und das Geld zu schade war.
Leider mussten wir damit trotzdem unsere gesamten Pläne bezüglich Kanada überarbeiten: Neben Niagara Falls besuchen wir zumindest diesen Urlaub auch weder Toronto noch Rochester.
Trotzdem haben wir die letzten Tage definitiv das beste aus der ganzen Situation gemacht, da wir in der Gegend von Philadelphia eine Menge erlebt haben und auch in der eben erwähnten Stadt selbst noch einen schönen, sonnigen Tag verbrachten.
Neben dem obligatorischen Sightseeing erhielten wir durch unseren verlängerten Aufenthalt hier allerdings auch einen super Einblick in das amerikanische Daily Life. So feierten wir beispielsweise mit den Gasteltern, Jule sowie den Kindern gemeinsam St. Patricks Day, was sehr viel Spaß machte. Aufgrund dessen kamen wir auch in den Genuss eines landestypischen Barbecues mit feinstem Chickenfilet, gegrillten Süßkartoffeln, frittierten Zuccini, American Style Salat und natürlich dem standardmäßigen Süßkram à la Cupcakes, Cookies und so weiter.
Ebenfalls nutzten wir unsere Zeit zum ausgiebigen und sehr erfolgreichen Shopping - da die Klamotten in den USA großteils billiger sind, als in der Heimat, ist ein langer Shoppingausflug für Amerika-Urlauber durchaus empfehlenswert, zumal die Sachen auch wirklich nicht schlecht aussehen. ;D
Überhaupt sind die riesigen Malls in den Staaten ein einziges Erlebnis, fährt man einen Highway entlang, passiert man unweigerlich zahlreiche dieser gigantischen Einkaufscenter, welche wirklich alles zu bieten haben. Dagegen ist das Alexa am Alexanderplatz in Berlin eine ganz mickrige Erscheinung! Am besten sind die Foodlounges, wo einem von Asiaten, Südamerikanern usw. immer etwas zum Probieren angeboten wird, sodass man früher oder später genau das richtige für seinen Magen findet.
Nach Philadelphia, eine der ältesten Städte der USA, fuhren wir mit Jule und den Kids, wo wir erstmal ein paar entspannte Stunden verbrachten. So chillten wir zur besonderen Freude Lilys (des einem Kindes) in einem Park mit Spielplatz, Lily war vor allem deshalb so froh, da dort sehr viele "Booooys" anwesend waren. Irgendwie hat die Kleine eine riesige Vorliebe für Jungen und Männer, sodass sie immer ganz aus dem Häuschen ist, wenn ein Vertreter des männlichen Geschlechts in ihrer Nähe ist. Mit ihren gerade mal 2 Jahren hat sie´s ganz schön dicke hinter beiden Ohren.
Nicht selten bleibt sie einfach vor einem anderen Jungen stehen und schaut diesen mit weit offenen Mund an, während sie sich ständig zu uns umdreht und "That´s a boooooooooy!" sagt. Süß!!!
Nach einiger Zeit trennten wir uns in Philly allerdings von Jule und den Kids, da wir noch die Stadt erkunden wollten, durch die wir nun bereits so viele Male durchgefahren waren.
Zuerst besorgten wir uns im Visitors Center Karten für eine Stadtrundfahrt, von der wir nicht enttäuscht wurden. Der Tourleiter war durchgängig sehr gut zu verstehen und lustig drauf, das machte Spaß! Außerdem führte uns die Tour an jeglichen Sightseeingspots vorbei, sodass wir nach der Tour gezielt nochmals einige Areale ansteuern konnten.
Philadelphia ist trotz wie in Amerika gewohnter beeindruckender Downtown irgendwie ziemlich entspannt und weit weniger hektisch als andere bereits besuchte Städte in den Staaten. Auch hier liefen uns im Übrigen wieder eine Vielzahl deutscher Touristen über den Weg, total erstaunlich, wie oft man plötzlich und gelegentlich unerwartet wohlbekannte Wörter oder Sätze mitbekommt. Aber auch mit dem Englisch an sich haben wir gar keine Probleme, zum Glück. Fast alles ist total verständlich, sodass wir super zurechtkommen. Schöne Aussichten für die Zukunft!
Die berühmte zerbrochene Liberty Bell, welche im Unabhängigkeitskrieg Amerikas eine große Rolle spielte, im Hintergrund sieht man ...
... auch hier die Independence Hall, in welcher die Unabhängigkeitserklärung der USA unterzeichnet wurde.
Dieses Eingangstor wies natürlich den Eingang nach Chinatown, wohin wir später nochmals zurückkehrten ...
Obwohl uns von vielerlei Seiten geraten wurde, die "Delikatesse" der Stadt, ein Cheese Steak zu essen, entschieden wir uns aus ästhetischen Gründen dagegen.
Das Zeug sah einfach so unappetitlich aus, dass wir uns nicht dazu durchringen konnten, etwas davon zu essen.
Stattdessen besorgten wir uns frische Pizza. Wer denkt, dass es in Deutschland schon viele Italiener und Pizzerien gibt, sollte mal in die USA kommen ... das Angebot an eben jenem Essen ist unschlagbar und enttäuscht meist auf jeden Fall nicht! Zu bemängeln ist nur, dass außerhalb der Pizzerien meist Preise aushängen, die im Endeffekt schlichtweg falsch sind. Man kauft sich eine Pizza, denkt man zahlt 5 Dollar plus Tax und im Endeffekt ist man doch irgendwie wieder bei 10 Dollar angekommen ... Strange!
Auch wenns aussieht, als wenn die Häuser alle unterschiedlich groß sind, handelt es sich nur um eine optische Täuschung - sie sind zwar unterschiedlich breit, aber gleich hoch!
Die auf das Grab von Benjamin Franklin geschmissenen Dime werden jährlich für die Renovierung des Friedhofes und der Kirche genutzt, immerhin insgesamt durchschnittlich 4000 Dollar!
Abends ging es für uns wieder über die bekannte Zugverbindung von Philadelphia 30th Station nach Wilmington, wo uns Jule abermals aufsammelte. Danke an dieser Stelle nochmals auch für die vielen Fahrdienste!
Nach den letzten schönen Tagen geht es für uns heute per Bus von Philadelphia nach Boston zu einer Freundin Doro´s. Diesmal wurde zum Glück nichts gecancelt und wir sitzen entspannt auf unseren Plätzen, gerade durchfahren wir New Yorks Bronx - nicht gerade ein schöner Ort ...
Cool an vielen nordamerikanischen Busunternehmen ist, dass man kostenlos Wlan nutzen kann und auch Steckdosen vorfindet, falls mal der Akku schlapp macht. Bei sieben Stunden Fahrt nach Boston kann man sich demzufolge doch schon ganz gut die Zeit vertreiben.
Insofern werden wir uns die nächsten Tage garantiert aus Boston melden, bis dahin liebe Grüße,
Doro und Ricky
Aufbruch: | 05.03.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 29.03.2012 |