Sutter & Schottka wieder unterwegs in Asien
Gunung Batur
Mit dem netten Seniorchef vom Swan Inn fahren wir nach Toya Bungkah, einem Ort am Batur See. Dieser liegt inmitten von Vulkanbergen, einen davon wollten wir bezwingen. Transfer per Auto kostete 250 000 Rupien und das frisch gewaschene Fahrzeug mußte auf dieser Schlaglochpiste einiges aushalten. Wir sind gut angekommen und haben dann im Arlinas einen recht netten Bungalow bezogen.
Nervig ist die Geschäftstüchtigkeit der Betreiber, die allesamt sehr nett und freundlich sind, aber stets auf Geschäfte aus! So hat man weder am Frühstückstisch, noch im Bungalow seine Ruhe. Gibt es doch Postkarten zu kaufen, Schmuck hätte man da auch noch, wäre Wäsche zu waschen oder könnte man sich nicht wenigstens eine Massage gönnen????? Verläßt man das Terrain, so wird gefragt, wohin man denn gehe, denn Karten für die Hot Springs könne man auch hier bekommen. Offensichtlich läuft hier sehr viel über Provisionen und dann hat der Verkäufer, wenn unsere Informationen stimmen, 50% der Kaufsumme in der Tasche. So haben wir es uns angewöhnt, direkt beim Betreiber die Tickets zu lösen.
Auch unterwegs waren die Balinesen sehr findig, den Touristen Geld aus der Tasche zu locken. Wir machten einen Stop an einem Reisfeld um ein Foto zu machen, schon kam man her, und ein Parkticket zu verkaufen. Wir fuhren aber sofort - onhe zu zahlen - empört weiter. Das geht zu weit! Weil der Blick in Penelokan auf Vulkane und Batur See einfach spektakulär ist, hat man sich dort eine Art Maut zum Durchfahren einfallen lassen. Klar, das mußten wir zahlen. Unser Fahrer hatte, als er von einem Polizisten unterwegs angehalten wurden, unaufgefordert diesem ein paar Tausender in die Hand gedrückt. Als wir fragten, was er denn falsch gemacht habe, lachte der Fahrer und meinte, unsere Polizei ist eben ein klein wenig korrupt. Aber, die brauchen ja auch ihren Reis zum Essen. Lacht weiter, es ärgerte ihn nicht, ja Asiate müßte man sein!
Aber nun zu den erfreulichen Erlebnissen.
Morgens um 4:00 klopft es 3 x an unsere Türe und unser Guide holt uns zur großen Vulkantour ab. Wir haben nämlich für 50 USD pro Person die große Vulkantour gebucht, die uns über 3 Vulkane bringen soll. Gunung Batur ist ja nur 1717 m hoch, die anderen Vulkane nimmt man im Bergabstieg nebenbei mit. Das schaffen wir doch locker.
Zu uns gesellt sich Kathrin, eine junge Frau aus Südafrika. Mit unserem Guide ging es dann mit den Taschenlampen in der Hand aufwärts. Für mich ist es etwas mühsam gewesen, so mitten in der Nacht und ohne Essen und Trinken im Bauch, da mangelte es mir an Energie. Für Kathrin war es das Kontrastprogramm, denn die hatte eine Woche Meditation in Ubud hinter sich.
Dennoch haben wir es rechtzeitig zum Sonnenaufgang zum Gipfel geschafft und dort hat uns unser Guide dann im Vulkan Eier und Bananen gekocht. Kaffee dazu und 2 Scheiben Toast, das Frühstück war herrlich.
Der Batur ist ein noch lebendiger Vulkan. Zwischen 1804 und 2000 hatte man 26 Eruptionen gemessen, er ist zeitweilig für Besteigungen gesperrt.
Unser Guide hat vor der Besteigung den Göttern geopfert und uns beruhigt, er hätte ein gutes Karma, mit ihm würde uns nichts geschehen.
Im Jahr 1917, 1926 und 1963 gab es große Vulkanaussbrüche.1926 wurde das gesamte Dorf Batur unter Lava begraben und es gab Tausenden Tote.
Man sieht vom Kraterand die riesigen Lavafelder und überall raucht und brodelt es. Ein seltsames Gefühl beschleicht uns doch.
Wir sehen den Batur See zu unseren Füßen. An seinem Ufer sind einige Dörfer angesiedelt. Eines davon, Trunyan, wird von den Bali-Aga bewohnt. Das sind die Ureinwohner die sich Brauchtum und Glaube bis heute bewahrt haben und sich somit dem Hinduismus widersetzen.
Ihre Toten werden rituell gereinigt, balsamiert, mit Betelnußblättern und alten chinesischen Münzen versehen und dann im Freien bestattet. Der Rubin, der in den Mund der Toten gelegt worden ist, wird dann entfernt und Sonne und Tiere tun das ihre dazu, dass bald nur noch das Skelett vorhanden ist. Dieses wird dann (nach etwa 2 - 3 Wochen) in einen Turm aus Bambus, der mit buntem Papier und Miniaturpuppen geschmückt ist, in den Batur See versenkt. Erst dann ist der Verstorbene von seiner vorherigen Existenz befreit.
Den Friedhof kann man für 200 000 Rupien besichtigen, im Batursee kann man schwimmen. Auf beides haben wir aus diversen Gründen verzichtet.
Beim Abstieg über die weiteren 2 Vulkane hatte sich dann auch der Nebel über den Bergspitzen gelichtet und es waren fantastische Ausblicke auf den Batur See und die umliegenden Lavafelder zu sehen.
Unsere Guide hat uns sehr fürsorglich über die tückischen Lavafelder gebracht und uns ganz nebenbei viel von seiner religiiösen und spirituellen Einstellung erzählt.
Eine gute Gelegenheit, sich mit der Mentalität der Menschen vertraut zu machen. Wie sich diese Grundeinstellung der Hindus "Gute Gedanken, Gutes Reden, Gutes Handeln" mit dieser Schlitzöhrigkeit gegenüber den Touristen verträgt, das will uns nicht ganz einleuchten.
Unsere müden Knochen haben wir nachmittags in den Hot Springs gepflegt. Da ist das Batur Natural Hot Springs zu empfehlen. Es gibt ein Handtuch mit Seife, einen Begrüßungsdrink und einen kleinen Imbiß (schmackhafte Frühlingsrollen) und unbegrenzten Aufenthalt in der gepflegten Anlage für 100000 Rupien.
Es gibt noch eine Nobelanlage im Hotel des Dorfes für 150000 Rupien und noch eine weitere, etwas einfachere Hot Spring Anlage für 50000 Rupien im Ort. Arlinas baut derzeit eine weitere Anlage.
Unser favorisiertes Lokal fürs Abendessen war Vulcano II, dort gibt es auch Zimmer zu mieten. Auf eine angenehme Art wird man dort verköstigt,mit frischen Fischen aus dem See z.B..
Im Vulcano II haben wir dann auch den Transfer nach Padangbai gebucht, nachdem im Arlinas Mondpreise verlangt worden sind. Danach hatten wir aber noch einen Ansturm vom gesamten Personal dort zu überstehen, die es einfach nicht glauben wollten, dass wir nicht doch noch bei ihnen den Transfer machen wollten So leicht läßt man sich einfach keine Gelegenheit entgehen, Geld zu machen.
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Reisterrassen auf dem Weg zum Batur See
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Erster Blick auf den Gunung Batur
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Gunung Batur mit Batur See
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Innenhof des Arlinas
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Blick auf den Gunung Batur vom Arlinas
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Unser Bungalow
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Wäschetrocknen auf balinesisch
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Hühnersuppe von morgen
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Auf dem Weg zum Gunung Batur - erste Rast - 4:30
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Der Gipfel ist erreicht (Kraterrand)
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Bezwinger des Gunung Batur - 1717 m
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Ist die Aussicht nicht wunderbar?
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Frühstück aus der Vulcano Kitchen - gebratene Bananen - Toast - Eier und heißen Lombok Kaffee
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Es geht noch weiter..... höher.......
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Hier unser Guide bei einer Philosophiestunde
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Es brodelt und raucht allerorten
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Lavaströme
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Er geht auf Nummer sicher - wir sind in seiner Obhut
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Tückischer Abstieg im Lavasand
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Nun sind wir wohlbehalten unten angekommen
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Unsere Empfehlung!
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Hot Spring mit Blick auf Batur See
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Das lockert die Muskeln nach der Vulkantour
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Im Hintergrund die Fischzucht
Aufbruch: | 08.04.2012 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 14.06.2012 |
Sri Lanka
Indonesien
Singapur
Deutschland