Libanon
Leipzig rules!
Dienstag, 20.9.
Ich ziehe um! Die WG hat ein großes Wohnzimmer, 2 Balkons, 3 Bäder, sechs Schlafzimmer und ebenso viele Bewohner. Einer ist grade da, als ich einziehe: Andre, Praktikant in der Bibliothek des Goethe-Instituts. Und wo kommt Andre her? Als letztes hat er in der Reichpietschstraße gewohnt, und wie Eingeweihte wissen, ist das um die Ecke vom Täubchenweg. Da ziehe ich also nach Beirut und wohne gleich mit einem Leipziger zusammen, dachte ich.
Samstag, 24.9.
Die Türklingel reißt mich aus dem Mittagsschlaf, ich stolpere zur Tür und stoße da fast mit der neuen Mitbewohnerin zusammen. Drehe mich zu ihr mit einem "Hallo, ich bin Karolin, ich wohne auch hier, wie heißt du? Woher kommst du?" auf den Lippe zu ihr um. Stattdessen sage ich: " Ach, DU bist das!" Janna studiert nämlich in Leipzig mit mir.
3.10.
An unserem tollen Nationalfeiertag bekomme ich folgende SMS: "Joyeux joyeux Wiedervereinigung! Wish you a mega schön + MOMTEH evening!" Wir gehen zum Botschaftsempfang. Ich kenne das ja schon aus Jordanien und muss sagen, dass das Ammaner Interconti mit Onfis schon einen Tick mehr Stil hatte. Wieder quetschen wir uns mit gestylten sieben Leuten in ein altes Taxi. Hassan behauptet, seinen deutschen Pass vergessen zu haben (den er nicht besitzt) und kommt mit deutschem Führerschein rein.
Auf dem Empfang läuft uns Leipziger Nummer vier über den Weg: Andre, ein weiterer Kommilitone.
Was lernen wir daraus: Die Welt ist klein, so klein.
Aufbruch: | 15.09.2005 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | Februar 2006 |