Schnellschuss - Lissabon
Museumstag: Torre de Bélem
Der Torre de Belém wurde 1515-1521 mitten in den Fluss gebaut und diente als kanonenbewehrte Verteidigungsanlage der Tejo-Mündung, von den Spaniern wurde er ab 1580 als Kerker benutzt.
In seiner jetzigen Form ist er eine Rekonstruktion von 1846, da er im frühen 19. Jh. von Napoleon Bonaparte zerstört wurde. Der Torre de Belém ist seit 1983 als UNESCO-Weltkulturerbe klassifiziert.
Der von König Manuel I. 1515 auf einer damals dem Ufer vorgelagerten Insel errichtete Turm ist durch Aufschüttungen (z.T. Erdbebenschutt) heute über eine Steg vom Ufer zu erreichen.
Die Anlage besteht im Wesentlichen aus einem vierstöckigen Turm und einer in Form eines Schiffsbugs gestalteten Bastion auf sechseckigem Grundriss.
Doppelbogenfenster und eine aus sieben Bögen geformte flussseitige Loggia weisen venezianische Züge auf.
Die Hauptfassade der Bastion ist zur Seeseite hin ausgerichtet, in die Mauern sind Schießscharten eingelassen.
aus aneinandergereihten Wappen bestehende Zinnen - Schießscharten - steinerne Taue sind an nahezu allen Gebäudeteilen als weitere unverkennbare Elemente der manuelinischen Ornamentik erkennbar.
Baumeister war Francisco de Arruda, der zu den bekanntesten Architekten der Manuelinik gehörte. Die Einbeziehung maurischer Elemente gründet sich auf seinen Nordafrikazeiten.
gotische Marienstatue "Nossa Senhora do Born Sucesso" (Unsere Mutter des guten Erfolgs) unter einem Baldachin
Das Innere der Turmanlage nimmt sich dagegen eher schlicht aus. Im Erdgeschoss befanden sich die Lagerräume für Waffen und Lebensmittel, in den oberen Etagen der Gouverneursraum - ein dem Monarchen vorbehaltener Raum, ein Audienzsaal sowie eine kleine Kapelle. Ganz unten und durch schwere Gitterluken gesichert richteten die Spanier ein Verlies ein.
Am Tejo-Ufer wenige 100 Meter östlich liegt ein seltsam anmutendes Denkmal, das Padrao dos Descobrimentos ("Denkmal der Entdeckungen"). Es ist aus Beton gegossen, wirkt hypermodern bis sozialistisch-monumental und soll das Zeitalter der Entdeckungen symbolisieren.
Auf dem Bug eines Schiffes, einer Karavelle aus dem Zeitalter der Entdeckungen nachempfunden, halten Dom Infante Henrique (Heinrich der Seefahrer), König Manuel I., Luis de Camoes und weitere Vorreiter der großen Epoche Portugals sehnsüchtig über den Tejo hinweg Ausschau nach neuen Eroberungen.
Aufbruch: | 20.10.2012 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 24.10.2012 |