Apuliens Norden: die Capitana
Kastelle, Römerbrücken und Pyrrhos-Siege
Über Sant' Agata di Puglia und Rocchetta Sant'Antonio mit ihren normannisch-staufischen Burgen fahren wir nach Ascoli Satriano. Vor dem Ort führt eine noch original erhaltene Römerbrücke aus dem 1. Jh. über das Flüsschen Carapelle. Hier fand eine weitere wichtige Schlacht des Altertums statt: Pyrrhos I. von Tarent trug an dieser Stelle den nach ihm benannten Sieg gegen die Römer davon.
Bei Ascoli Satriano: Römerbrücke (1. Jh.)
Doch sind wir nicht wenig entsetzt, als ein dreiachsiger Schwerlaster über diese altehrwürdige Brücke donnert und gleich ein Stück Ziegel mitnimmt, kurz danach gefolgt von einem zweiten Lkw. Wir sind sprachlos! Statt auf der gut ausgebauten Abfahrt von der superstrada in die Stadt zu fahren, nimmt auch der Schwerlastverkehr die Abkürzung über die altrömische Brücke.
Bei Ascoli Satriano: Römerbrücke (1. Jh.) - Fernlastverkehr
In Ascoli Satriano ist gerade Markt, was wir für einen Einkauf nutzen. Im wohl neu eingerichteten und ansprechend gestalteten Archäologischen und Diözesanmuseum, dem Polo Museale, scheuchen wir erst mal alle Mitarbeiter auf. Auf Besucher waren sie hier wohl gerade nicht gefasst, doch man begegnet uns mit großer Freundlichkeit und freut sich über unser Interesse. Das Museum beinhaltet neben römischen Exponaten auch Funde aus daunischer Zeit. Die Daunier siedelten im Norden Apuliens und gehörten zum Stamm der Japygier. Diese wiederum waren Illyrer, die ab dem 2. Jt.v.Chr. aus dem Gebiet des heutigen Albanien über die Adria kamen. Von ihnen leitet sich auch der Name Apulien ab: Aus Iapygia wurde Apudia und schließlich Apulia/Puglia. Von der iapygischen Kultur sind uns Reste bunter Keramiken und Stelen mit Menschendarstellungen überliefert.
Der etwas oberhalb der Stadt liegende Parco archeologico ist geschlossen und von Unkraut überwuchert. Schade, die Ankündigung im Prospekt war vielversprechend.
Aufbruch: | 10.06.2011 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 26.06.2011 |