Südamerika: 2 Mädels, 4 Wochen, 3 Länder
Brasilien: Ilha Bela
Ein krönender Abschluss
Knapp 4 Wochen waren wir nun unterwegs. Die letzten 4 Tage standen daher ganz im Zeichen der Entspannung. Für etwas Sicherheit sorgte Flo. Die Fahrt ging diesmal zur Abwechsung nicht mit dem Bus, sondern mit dem Auto. Flo holte uns Mädels am Flughafen Sao Paulos ab und chauffierte uns zur Insel. Auf diese gelang man mit einer etwa 100 Jahre alten Autofähre. Aber wir hatten ja Flo, der kan ja fliegen, also kein Problem . Wir kamen tatsächlich heil in er Pousada an. Eingebettet in die Natur, alles grün - sogar im Pool etwas grün...nein, da wollten wir nicht zimperlich sein. Hey, Pool!! Sowas kennen wir gar nicht! Nach dem kurzen "Tasche ausräumen"-Procedere, bzw. "Plastiktüten-Ausleeren" hüpften wir sogar noch in (den grünen) Pool. Blätter, Äste, ganz egal - es war nass und kalt. Bei der Luftfeuchtigkeit und Hitze an dem Tag auch völlig egal, was im Pool schwimmt.
Anschließend ging es mit dem Mietwagen (welch Luxus) in das empfohlene Restaurant des Hostelboys - oder auch Zahnspangenboy wie wir ihn liebevoll nannten Er war wirklich süß, wenn auch ein wenig dämlich. Dank Google Translate war es jedoch möglich Auskunft zu erhalten. Jedenfalls genossen wir quasi allein in einem Outdoor-Restaurant auf einer Anhöhe den Blick auf Ilha Bela.
Am nächsten Tag entschlossen wir uns dazu einen Strand in Beschlag zu nehmen. Trotz etwas holpriger Tour über Stock und Stein und einer kleinen Bachdurchquerung mit dem Mietwagen wurden wir belohnt. Und zwar - mit unserem kleinen Privatstrand:
Das war doch etwas anderes. Von Sardinen-Strand kann keine Rede sein. Wir hatten den Strand quasi fast für uns alleine. Hinzu kam traumhaftes Wetter und ein leichter Wind, der um die Nase wehte. Viel besser kann es nicht sein.
Der Tag verging leider wie im Flug - und a propos Flug. Flo musste ja schon wieder nach Hause. Bevor er unsallerdings wieder alleine ließ, hielten wir noch für ein Bier(/Caipi) an einer Strandbar, um den Sonnenuntergang zu sehen.
Nach diesem schönen Sonnenuntergang und einem Burger zum "Abendbrot", hieß es Abschied nehmen von Flo. Wir waren wieder auf uns allein gestellt. Sollte für die wenigen, letzten Tage aber kein Problem mehr sein. Überfall zwecklos Was weg ist, ist weg.
Dschungel-Prüfung
...Strand hin oder her. Jeden Tag kann man das ja auch nicht machen. Zumal sich dicke Wolken vor die Sonne schoben, weshalb die Entscheidung leicht fiel "wir machen heut mal was Ausgeflipptes". Eine kleine Dschungeltour mit dem Jeep durch den Dschungel - an das andere Ende der Insel, welches tatsächlich nur mit einem Jeep erreichbar ist. Straßen gibt es nämlich keine.
Bewaffnet mit den letzten Autan-Resten stapften wir also in den Jeep, voller Vorfreude, was uns erwarten wird. Scheinbar istes möglich an einen Wasserfall zu wandern. Die Fahrt dorthin gestaltete sich jedoch abenteuerlicher als angenommen. Der Fahrer erwies sich als kleiner "Michael Schumacher" unter den Jeep-Fahrern. Durch Schlamm und Dreck düsten wir an anderen Jeep-Reisegruppen vorbei. Die Reifen am durchdrehen, der Fahrer "äußerst angespannt", wenn auch ganz lustig. Hin und wieder hielt er sogar an. Zum Beispiel für eine Schlange, die sich um einen Baum schlängelte. Wie er das in seinem Tempo gesehen hat, ist mir ein Rätsel, aber da wollen wir mal nicht weiter drüber nachdenken. Vielleicht sitzt die Schlange schon seit Tagen dort. Weiter ging es durch Wasserlöcher, Steilhänge und Baumstämme. Und das in einem Tempo...ABER: wir kamen heil an - und zwar eine halbe Stunde vor den anderen, an einem schönen Sandstrand. Wieder fast menschenlos. Viel Zeit zum Ausruhen blieb nicht. Schließlich wollten wir den Wasserfall erkunden. Zu Fuß ging es daher weiter. Richtig wandern kann man das nicht nennen, aber eine Stunde waren wir schon unterwegs. Der Weg teilweise steil und matschig und der ein oder anderen Tücke, aber machbar. Auch für uns
Und so erreichten wir den Wasserfall inmitten des Dschungels. Man könnte meinen, wir haben nun genug Wasserfälle gesehen, aber dieser war auch besonders. Schwer zu beschreiben, macht euch selber ein Bild:
Einige sind sogar noch Baden gegangen - ich nicht . Zu kalt! Und unser Autan war leer, weshlb wir die letzten Reste nun auf dem Körper behalten mussten.
Alles in allem war der Tag wirklich einer der Schönsten. Der Tag darauf - quasi unser letzter Tag, fiel blöderweise ins Wasser. Dicke Regenwolken, absolut kein Strandwetter. Sehr äergerlich. Die Alternative war ein sehr, sehr ausgiebiger Stadtrundgang - mit Regenschirm. Und abends hieß es wieder: Rucksack packen. Mit dem kleinen Unterschied - diesmal endgültig. Der nächste Stop ist Deutschland.
Nachdem das Wetter einen Strich durch die "wir müssen nochmal richtig Bräune holen am letzten Tag"-Rechnung machte, fiel es uns nicht ganz so schwer, Abschied zu nehmen. Nach 4 Wochen freut man sich auch wieder auf Zuhause. Obwohl wir es sicherlich noch 1-2 Wochen ausgehalten hätten, gar keine Frage . Am nächsten Tag ging es morgens um halb 6 aus dem Bett. Um 7 fuhr die Fähre ans Festland - und dort wartete der Bus, der uns an den Sao Paulo Flughafen bringen würde. Ein letztes Mal Bus fahren. Aber 6 Stunden waren absehbar. Haja!
Tja, und dann hieß es tatsächlich: Tschüß Südamerika! Trotz der ein oder anderen Kleinigkeit, die wir uns vielleicht anders vorgestellt hätten, war es wieder eine rießen Erfahrungserweiterung. Tolle Erlebnisse, unvergessliche Natur,...
Es ist wirklich schwierig diese Reise mit wenigen Worten zu beschreiben. Wenn es ein Wort gibt, was wohl am Besten passt, dann wohl "aufregend".
Reisen heißt immer Risiko, aber um es in Mark Twains Worten zu sagen: "In 20 Jahren wirst Du dich mehr ärgern über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also wirf die Leinen und segle fort aus deinem sicheren Hafen. Fange den Wind in deinen Segeln. Forsche. Träume. Entdecke."
Aufbruch: | 18.02.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 15.03.2013 |
Argentinien
Uruguay