Südamerika: 2 Mädels, 4 Wochen, 3 Länder

Nach schönen Tagen in Rio wollten wir nach reiflicher Überlegung weiterziehen zu den Iguazu-Wasserfällen an der Grenze Brasilien/Argentinien. Nachdem wir die Top-Sehenswürdigkeiten abgehakt haben, setzten wir uns Mittags also schön hin und recherchierten wie wir, bzw.mit welcher Busgesellschaft dorthin kommen. Leichter gesagt als getan, denn es fahren nicht viele Busse dorthin, die Seiten sind fast alle auf Spanisch oder so, dass man sich erst bei einer Hauptseite anmelden muss (und die Kreditkarte nicht angenommen wird - aber das erfährt man natürlich erst nachdem man 30 min lang das Anmeldeformular ausgefüllt hat). Also: alles nicht so einfach! Netterweise gibt es ja so zuvorkommende Menschen im Hostel, denen es eine helle Freude ist zu helfen. So wieder der lustige Italiener und eine junge brasilianische "Schauspielerin", die uns mit Rat und Tat - oder sagen wir besser mit unnützen Kommentaren und blöden Anspielungen (zumindest von Mr. Möchtegern-Chicolo) zur Seite standen. Wir hatten nach einer Stunde eigentlich entschlossen, dass wir auf gut Glück auschecken und versuchen noch einen Bus nach Iguazu zu ergattern. Laut den beiden freudigen Helfern jedoch "keine Chance", "No, No, No-Not possible". Nach stundenlangen Hin und Her haben wir uns dann vom Acker gemacht. Es war ohnehin nicht möglich 5 min ungestört am Computer zu sitzen während ein 46-jähriger Vollpfosten-Italiener seine Langeweile und Anzüglichkeiten versucht zu verteilen. Also nix wie weg. Schließlich wollten wir noch zur Copacabana. Mittlerweile waren wir ja schon geübt im Metro fahren. Zum Sonnen war es zu spät, aber etwas Cobacabana-Feeling ist noch rübergeschwappt. Der Strand ist breiter u größer als in ipanema, leider aber auch dreckiger. Und den Sonnenuntergang kann man von dort auch nicht sehen...allerdings ist es interessant wie nach Sonnenuntergang die Scheinwerfer angehen, die Läufer und Skater in schicken Sportschuhen und Mp3-Player (die Männer natürlich Oberkörperfrei hihi) an die Promenande stürmen und dort auf einem Extra-Weg ihr Workout absolvieren. Am Strand werden Fitnessstationen aufgebaut. Es gibt Fussballfelder für groß und klein. Und mit klein meine ich wirklich klein. Die Babys können kaum stehen und haben schon einen Ball vor sich, der fast so groß ist wie sie selber, das Trikot schleift auf dem Boden und trotzdem spielen die Kleinen schon richtig gut!

Nach dem kurzen aber schönen Erlebnis ging es also wieder ins Hostel. Statt essen zu gehen haben wir auf dem Markt Salat gekauft, den wir in aller Ruhe "Zuhause" zubereiten wollten. Toller Plan, gutes Essen, aber nervige Gesellschaft. Mr. Langeweile-Möchtegern-Chicolo kam nach 5 min angetrabt und unterhielt uns prächtig. Die Augen konnten wir nicht viel weiter nach hinten oben verdrehen. Eigentlich sollte die Körpersprache eindeutig sein.
Nach dem Augen verdrehen nicht funktioniert hat, haben wir auf Ignorieren und dann auf Abhauen gestellt. Schließlich wollten wir für Freitag fit sein. Könnte ja sein, dass wir tatsächlich einen Bus bekommen.

Los ging es am Freitag Mittag. Mit gepackten Rucksäcken fuhren wir zum Busbahnhof, der nicht in der besten Gegend von Rio lag (wir wunderten uns schon, weshalb es keine Hostels in der Gegend gab). Natürlich bisschen riskant alles zu packen und gar nicht zu wissen, ob wir überhaupt noch einen freien Platz bekommen. Bisher haben wir uns aber sehr gut durchgeduselt. So auch diesmal: juhu, zwei Plätze - sogar noch etwas günstiger als im Internet. HA! Wieder mal Dusel gehabt!
Die Fahrt verlief trotz 22stündiger Fahrt recht problemlos. Die Toilette war nicht die schönste, der Bus nicht der Neuste und de Sitze keine richtigen Schlafplätze (sondern nur "halb-Schlafplätze" - die Sitze können deutlich weiter nach hinten geklappt werden und die Füße können abgelegt werden) - aber alles in allem akzeptabel. Wir konnten schlafen und die Busfahrt verging wirklich schnell. Dazu beigetragen hat viell.auch die sagenhafte Landschaft durch die wir gefahren sind.