Abenteuer Indien
Jaipur
9. + 10. Oktober 2013
Wir verließen den Ranthambore NP Richtung Jaipur. Die Fahrt führte uns über Buckelpisten vorbei an Farmen und kleinen Dörfern. Die Kinder winkten uns zu und es war mal wieder schön zu sehen, welche Zufriedenheit die Menschen ausstrahlen. Auch sahen wir wieder Dinge, die man nur schwer nachvollziehen kann - die Teerung einer Straße, an der scheinbar die ganze Familie beteiligt ist. In den giftigen und heißen Dämpfen spielten kleine Kinder, ohne Schuhe und Kleidung. Für uns nur schwer zu verstehen, aber die Menschen werden ja auch groß. Wir stellen uns hier häufig Fragen wie zum Beispiel, ob wir unsere Kinder in Deutschland nicht überversorgen. Es geht ja scheinbar auch ohne teures Equipment. Natürlich bin ich mir bewusst, dass die indischen Mütter auch lieber ihre Kinder nicht giftigen Dämpfen aussetzen möchten. Auch sehen wir fast nie Kinder mit Spielsachen in den Händen. Manchmal hat nur ein Kind ein altes Spielzeugauto in der Hand und alle anderen spielen mit. Das wäre ja der Supergau in Deutschland. Kein Spielzeug, keine Konsole...omg.
In Jaipur angekommen fuhr Jeed uns in ein kleines Hotel am Rande der Stadt. Er meinte wir sollten mal schauen, es sei nicht so doll und billig - wenn wir es nicht mögen fährt er uns weiter. Was soll ich sagen? Es war das beste Hotel der gesamten Reise. Das Rajasthan Palace Hotel kostete 1500 Rupien die Nacht. Dafür gab es noch einen schönen Garten, es war super ruhig (für indische Verhältnisse) und es gab ein gutes und günstiges Restaurant. Die Angestellten waren sehr nett. Witzig und gewöhnungsbedürftig war, dass diese ausschließlich mit meinem Mann sprachen. Ich wurde nicht beachtet. Wenn ich etwas bestellte bekam es mein Mann hingestellt und wenn ich sprach wurde mein Mann angeschaut, als ob er dies bestätigen müsse. Es kam natürlich täglich vor in Indien, dass nur mein Mann angesprochen wurde oder dass er Dinge die ich sagt noch bestätigen musste (wenn ich beispielsweise etwas kaufte), aber in dieser extremen Form das erste Mal.
Noch am Nachmittag fuhren zum Markt um Geld zu wechseln und shoppen zu gehen. Dabei fiel uns auf, dass Jaipur sehr viel sauberer ist als Delhi. Des Weiteren waren die Häuser schöner und die Menschen waren ununterbrochen dabei die Wege zu fegen. Das hatte ich bisher in Indien nicht gesehen. Der Markt von Jaipur ist wie jeder andere (Touri-) Markt. Nichts Besonderes aber es gibt schönen Schmuck und wir haben ein wenig zugeschlagen. Dass es sich bei Jaipur um die "Pink City" war jetzt nicht so auffällig. Später in der Woche stand ja noch die "Blaue Stadt" Jodhpur auf dem Plan.
Am Abend habe ich dann, wie an jedem Abend zuvor, indisch gegessen und dann begann das Drama.
Am nächsten Morgen wachte ich mit extremen Bauchschmerzen auf. Es ging überhaupt nichts mehr. Wir überlegten natürlich woran das jetzt gelegen haben konnte, da mein Mann und ich immer das Essen teilten und mein Mann hatte gar nichts. Dann fiel uns ein dass ich rohe Gurkenscheiben gegessen hatte und diese hatte der Koch bestimmt netterweise vorher gewaschen...mit Wasser aus der Leitung. Klasse - da passt man so sehr auf und dann passiert es ausgerechnet wenn man Gemüse ist Am Nachmittag gingen wir trotz allem in den Stadtpalast und ins Ford von Jaipur. Außerdem besichtigten wir natürlich das Weltkulturerbe Jantar Mantar und machten Fotos vom Palast der Winde. Ein ausführlicher Besuch der Sehenswürdigkeiten lohnt sich absolut. Daher sollte man für Jaipur mindestens 2 Tage einplanen!
Ich habe es bei der Hitze nur mit Mühe und Not geschafft durchzuhalten - es ist furchtbar schade. Der Zustand hielt weitere 12 Stunden an und die Weiterfahrt am nächsten Tag stand in den Sternen.
Nette Anekdote: Mein Mann stieg kurz aus dem Auto aus um ein Foto von dem Wasserpalast in Jaipur zu machen. Da kamen ein paar sehr schön gekleidete Frauen + Baby und wollten, dass er ein Foto macht. Ich hatte ihm vorher 10x erzählt, dass dies eine Masche ist um Geld zu erbetteln. Jeet und ich riefen noch: No, no... Aber es war zu spät - er machte das Foto und die Frauen hoben erschreckend gleichzeitig den Arm um die berühmte Geldbettelgeste zu machen. Es war wirklich zum Lachen.
Jaipur ist ein absolutes MUST für jeden Nordindien-Reisenden. Uns hat es sehr gut gefallen und dank einer Medikamentendosis konnte ich am nächsten Tag weiterfahren - Pushkar stand auf dem Plan.
Die sind auch auf dem Weg nach oben - immer eine Körperlänge weiter, hinlegen, Stein mit ausgestreckten Armen nach vorn legen und eine Körperlänge weiterkriechen. Dies ist immer wieder zu beobachten in Indien...
Aufbruch: | 28.09.2013 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 19.10.2013 |