Abenteuer Indien

Reisezeit: September / Oktober 2013  |  von Stefanie Hahl

Jodhpur

Der Tiefpunkt

Nach einer viel zu langen Autofahrt, die gefühlt noch ruckeliger war als alles andere kamen wir in Jodhpur an.

Es sollte der absolute Tiefpunkt unserer Reise werden. Es begann damit, dass wir einfach kein Hotel fanden. Wir hatten schon in eines eingecheckt - dabei allerdings einen Fehler gemacht: Wir hatten uns wie immer ein Zimmer zeigen lassen. Dies war allerdings noch nicht gesäubert. Wir vertrauten den sehr gut deutsch sprechenden "Boss" und gingen uns umsehen. Als wir wiederkamen war alles fertig...no problem - ja ja! Die Bettwäsche war nicht gewechselt, das Bad nur notdürftig gesäubert und der absolute Höhepunkt - mit dem Handtuch hatte sich jemand nicht nur die Hände abgewischt. Dieses war fein säuberlich zusammengelegt und es verging uns als wir es öffneten. Nachdem auch nach über einer Stunde nichts behoben war Sofort packten wir alles ein, ließen Jeed aus der Fahrerunterkunft holen und fuhren mit lauten Diskussionen davon. Jeed meinte dann auch, dass es schon komisch sei, dass das Hotel kein "sauberes" Zimmer um diese Uhrzeit hätte. Nun gut aber wohin nun. Wir fuhren in fünf verschiedene Hotels und wir verloren mittlerweile alle die Nerven. Irgendwann atmete ich durch und sagte mir: Du bist in Indien, das bist du seit 2 1/2 Wochen - das ist jetzt halt so. Und dann kamen in ein sauberes aber ziemlich einsames Hotel. 3000 Rupien sollte das Zimmer kosten. Aber nun gut.

Ich will gar nicht weiter ins Details gehen. Das Ende vom Lied war allerdings, dass wir "nur" noch 2500 Rupien inkl. Frühstück bezahlen mussten. Des Weiteren hatte der Rezeptionist zum ersten Mal in seinem Leben von einer Frau den Marsch geblasen bekam. Es war ein grauenhafter Service. Aber genug des Jammerns. Es war einfach nicht unsere Stadt.

Am nächsten Tag besichtigten wir die Festungsanlage Meherangarh von der aus man einen schönen Blick auf die weltberühmte blaue Stadt "Jodhpur" hat. Ich möchte an dieser Stelle nicht verheimlichen, dass wir es nicht sein lassen konnten und dort in unseren BVB-Triktos posierten. Dies taten wir relativ unbeobachtet - den besten Blick auf die Stadt hat man etwas unterhalb der Anlage.

Die Anlage war sehr gut besucht - es war der letzte Tag des Navrati Festivals welches die Menschen im integrierten Chamunda-Tempel begehen wollten. Dass wir an einem Ort waren wo zum gleichen Anlass fünf Jahre zuvor über 200 Menschen ihr Leben gelassen hatten wussten wir da noch nicht. Das wussten wir erst als wir von der neuen Tragödie im mittleren Indien hörten.

Wir besichtigten ein wenig die Anlage und genossen den Ausblick. Leider wurden irgendwann Männlein von Weiblein getrennt und uns war nicht klar warum und überhaupt. Wie gesagt, es war einfach nicht unsere Stadt Beim Rausgehen hatte ich dann auch die einzige wirklich höchst unerfreuliche Begegnung mit jungen indischen Männern. Sie bedrängten mich, wollten Fotos und machten vulgäre Bewegungen etc. Insgesamt wirklich unerfreulich. Ich habe mich seit dem nicht mehr ungehindert von Männern fotografieren lassen sondern mich immer versteckt auch wenn es sich lächerlich anhört. Aber ich wollte das einfach nicht mehr. Dennoch gab es weiterhin höchst lächerliche Begebenheiten mit Männern...

Am Nachmittag gingen wir noch auf den Markt und sahen uns um. Man kann hier ziemlich unbehelligt über den Markt gehen aber zum Shoppen kamen wir nur hier. Das Mädchen welches die Gewürze und den Tee verkaufte war super nett und lud uns ein einen Tee zu trinken. Wir kauften dann auch kräftig bei ihr ein.

Am Abend gab es ein bisschen Feuerwerk wegen dem Ende des Festivals.

Wir machten uns am nächsten Morgen auf, auf den Weg nach Delhi. Zwischenstopps sollte es noch in Bikaner und Mandawa geben.

Die blaue Stadt

Die blaue Stadt

© Stefanie Hahl, 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im September/Oktober werden wir eine Reise durch Nordindien machen. Hauptsächlich führt unsere Tour durch den Bundesstaat Rajasthan, aber auch Uttarakhand und natürlich Delhi werden wir besuchen. Die ausführliche Route und Berichte über die Vorbereitungen folgen...
Details:
Aufbruch: 28.09.2013
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 19.10.2013
Reiseziele: Indien
Der Autor
 
Stefanie Hahl berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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