Herr Ober: Einmal alte Liebe frisch aufgewärmt zum Mitnehmen bitte!
Hamam in Südostasien
Wer in Bangkok landet, muss erstmal laufen - viel und weit.
Danach steht man je nach Glück eine Stunde oder länger in der Schlange für sein Visum.
Hat man das alles hinter sich, sammelt man noch fluchs sein Gepäck auf, das hilfreiche Flughafenarbeiter längst von den Gepäckbändern in irgendeine Ecke geworfen haben, und macht sich auf den Weg in die Stadt.
Wer nicht selbst fahren möchte, hat neuerdings drei Optionen:
Bus, Taxi oder eben den neuen Airport-Link, eine Hochbahn die zwischen Zentrum und Flughafen pendelt.
Wir entschieden uns natürlich für die Hochbahn, denn auf Bangkoks Straßen herrscht Rushhour 24/7.
Man hat die Wahl zwischen der ROTEN und der BLAUEN Linie. Die Rote fährt direkt bis zur U-Bahnstation Makkasan durch, die Blaue hält zwischendurch an fünf Haltepunkten - kostet dafür aber nur einen Bruchteil.
Da wir 2010 bereits eine komplette Woche in Bangkok verbracht haben und so ziemlich jeden Tempel dabei besichtigten, wollen wir dieses Mal direkt weiterreisen.
Jedoch sind alle Züge für diese Nacht bereits ausgebucht (seit Januar kann man aus dem Ausland online keine Zugtickets mehr vorbuchen!!!), also stapfen wir notgedrungen in die berüchtigte Kao-San-Road, hoffen auf unser Glück - und ergattern tatsächlich noch eines der Nachtbustickets gen Süden.
Uns bleiben noch gut 8 Stunden bis zur Abfahrt, also sprinten wir gleich mal los und erklettern den Golden Mount - von der Kao-San-Road ist dieser Tempel fußläufig in 15 Minuten zu erreichen.
Vom Golden Mount aus kann man normalerweise einen herrlichen Rundumblick über ganz Bangkok erhaschen - heute jedoch nicht, denn eine massive Smogglocke hängt über der Stadt.
Zudem kratzt es empfindlich im Hals beim Atmen.
In Verbindung mit den 35 Grad und der Luftfeuchtigkeit - leider reicht die Skala nur bis 100 Prozent, gefühlt sind es 500% - wandeln wir quasi durch ein Hamam namens Bangkok...
Später machen wir uns auf den Weg zum Chao Phraya, der Hauptschlagader der Stadt. Wer in Bangkok "schnell" und günstig von
A nach B kommen will, sollte die Bootslinien auf dem Fluss nutzen
(15 Baht / 40 Cent pro Fahrt).
Tuk Tuk's sind generell zu meiden, es sei denn man will in irgendeiner Schneiderei oder anderen Touristenfalle landen...
Wir flüchten vor den Touristenmassen ins Dickicht der engen Gassen und verschlendern dort die restliche Zeit, wobei wir einmal mehr entdecken, was uns schon vor drei Jahren so an dieser Stadt gefallen hat - abseits der ausgetretenen Touristenpfade zeigt sich Bangkok so gar nicht als die glitzernde Metropole der goldenen Tempel und Paläste, sondern als zumeist bettelarm, aber äußerst herzlich, wuselig, mitunter chaotisch, eben als eine pulsierende asiatische Megacity.
... und natürlich Ratten.
Wir lassen unseren Kurzbesuch mit einer scharfe Mahlzeit von einem der "mobilen Restaurants" am Straßenrand und einer anschließenden Fußmassage ausklingen.
So gestärkt und entspannt machen wir uns frohen Mutes auf den Rückweg zum Ticket-Office in der Kao-San-Road, von wo aus uns der Nachtbus gen Süden karren soll - unser Gepäck haben wir dort einfach stehen gelassen, wird schon noch alles da sein...
Aufbruch: | 07.03.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 01.04.2013 |