Indien 2013
nun aber in Hampi!
Tja, also vom abgesoffenem Goa geht's nun per Zug nach Hampi, und schon ist schönes Wetter, die Sonne scheint, das klein Dorf Hampi Bazaar ist so ein typischer Travellerort mit vielen Unterkünften, netten kleinen Lokalen mit leckerem indischen Food, aber man bekommt eben auch mal Müsli oder banana pancake, da sind die Menschen weltweit äußerst flexibel, nicht zu vergessen die super leckeren Fruchtsäfte wie Mango Lassi, die dann aber auch mit Mineralwasser oder abgekochten Wasser gemacht werden, so dass man sie schon einigermaßen unbedenklich trinken kann.
Ein erster Spaziergang führt zum großen Virupaksha-Tempel, dessen 50m hoher Gopuram das Dorf überragt. Hier residiert auch die Elefantendame Lakshmi, die einem gegen geringe Gebühr segnend den Rüssel auf den Kopf legt.
Bevor es nun am nächsten Tag nach Hampi selbst geht, esse ich noch im Mango Tree Restaurant. Um 6 Uhr morgens klopft es an dann meine Tür - und Moana und Manuel stehen mit ihren Rucksäcken vor der Tür - welche Riesenfreude, meine Tochter nach über 4 Monaten gesund und fröhlich wiederzusehen!! Nun reisen wir zu dritt. Gemeinsam erkunden wir in den nächsten Tagen diese Gegend.
Die unwirtlich verlassenen Ruinen von Hampi stehen in einer geradezu überirdischen Landschaft, die einen sofort in ihren Bann zieht. Haufen riesiger Felsblöcke, die jeden Moment herunterzufallen drohen, erstrecken sich über viele Kilometer welligen Geländes, dazwischen bilden jadegrüne Palmenhaine, Bananenplantagen und giftgrüne Reisfelder einen Kontrast zu den rostig erscheinenden Felskugeln.
Hier bummeln wir einen Tag lang zu Fuß zu verschiedenen Tempeln , einem riesigen ehemaligen Bazaar und laufen auf schmalen Pfaden quer durch diese Murmel-Landschaft, bei der man sich wirklich fragt, wer hat diese Felsen so übereinandergetürmt.
Dies alles war früher die Hauptstadt Vijayanagar eines der größten Hindureiche Indiens, die 1336 vom Telugu-Fürst Harihara I. gegründet wurde. Über mehrere Jahrhunderte lebten hier bis zu 500.000 Menschen, bis 1156 die Stadt von Muslimheeren geplündert wurde (das Problem der aggressiven Muslims ist offenbar nichts Neues).
Im Royal Center gibst dann riesige Elefantenställe, einen Frauenbezirk, Pavillons und Bäderanlagen. Höhepunkt im Vittalatempel ist sicher der steinerne Wagen, dessen Räder sich einst sogar drehten.
Am nächsten Tag mieten wir Fahrräder, setzen spektakulär mit einen winzigen Bötchen über den Fluss, erklimmen mit 570 Stufen den Hanumantempel (Hanuman ist der Affengott, daher sind viele Tempel auch von Affenherden bevölkert, das sie als heilig gelten), fahren ins Dorf Anegundi und setzen dort noch spektakulärer über den Fluss zurück.
Das kleine Boot mit dem Außenborder legt am Ufer an, es gibt keine Rampe oder so, mit großem Palaver werden 7 schwere Motorräder in das Boot gehoben und dort miteinander verschachtelt.dann steigen noch 10 Leute mit Gepäck zu und tatsächlich passen auch noch unsere Räder irgendwie drauf. Unsere Beine stecken irgendwie zwischen Motorradreifen und heißen Auspüffen. Das Freibord liegt nur noch bei wenigen Zentimetern. Und so geht's dann über den Fluss zurück nach Hampi, wo dann alles wieder "entschachtelt" wird! Der Weg zurück ist dann eher ein Fußweg mit Treppen und Absätzen und ein netter Inder trägt Moanas Fahrrad die ganze Zeit darüber.
Abends schließen wir den Tag dann kulinarisch ab mit leckerem Thali, Rice Biryani, Dosa masalla und anderem, dazu eiskalten Lemon Soda (Tabea!schmeckt hier doppelt so lecker).
Interessant sind so die kleinen Begebenheiten am Rande, wobei vieles unerklärlich bleibt. Ein typischer Dialog beispielsweise:
"Kopiwimi!" "Excuse me?" "Kopi? Kopiwimi?" " Sorry, but what did you say?" "Kopiwimiiii?" " No, I don't understand!" ..... "NO ENGLISH?????"
Dabei ist er der Scherzkeks, der kein Englisch kann, aber der Eingeweihte weiß natürlich, dass es sich um die Frage "coffee with milk" handelt!!
Dann lesen wir das Schild "Please stop the water" (man soll Wasser sparen und den Hahn immer wieder zudrehen), darunter die deutsche Übersetzung "Bitte hör auf das Wasser".
Unser nächstes Ziel liegt nun eine ganze Ecke weiter nördlich und es kostet uns über 30 Stunden Zug- und Busfahrt, bis wir dann in Aurangabad landen.
Hier nochmals ein Bild aus Mumbai - der Bahnhof Mumbai CST, der als Weltkulturerbe klassifiziert wurde, eine der größten Bahnhöfe Indiens
Aufbruch: | 28.06.2013 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 13.08.2013 |