Südostasien here we come!
Hanoi: Bustour durch die Berge
Unser gebuchter Bus holte uns also morgens um 7.30 vom Hotel ab und dann ging es ca. 4 Stunden Richtung Nordwesten hoch nach Mai Chau. Unser gebuchtes Mehrbettzimmer war sowas wie ein Matratzenlager was nach Hund stank. Die Unterkunft an sich ist ein sogenannter "homestay". In einigen Dörfern und auch Städten fangen Einheimische an, ihr Haus mit Zimmer oder in dem Falle hier mit Bungalows zu erweitern. Man wird dann von der Hausfrau bekocht und man bekommt einen Einblick wie die "locals" leben. Gegen 16 Uhr hörte es mit regnen auf und wir schnappten uns zwei Fahrräder und erkundeten das naheliegende Dorf. Danach machten wir es uns wieder im homestay gemütlich, plauderten mit anderen Reisenden und warteten bis das Abendessen serviert wurde. Es gab eine große Schüssel Reis, Frühlingsrollen, Chicken und paar Schüsseln mit Grünzeug. War sehr lecker und sie bemühten sich sehr alles nachzufüllen.
Am nächsten Tag wurde uns Frühstück serviert - Instantnudelsuppe mit Spiegelei darauf. Wir machten nochmals eine kleine Fahrradtour durch die wunderschöne Landschaft mit den unglaublich grünen Bergen und Reisfeldern. Danach sprangen wir nochmal schnell unter die Dusche bevor wir mit einem Taxi zur Bushaltestelle gebracht wurden. Von nun an war nichts mehr gebucht, wir nahmen die lokalen Busse um von Stadt zu Stadt zu kommen und um uns auf den Weg ganz hoch in den Norden nach Sapa zu machen. Es ist sehr ratsam sich davor sehr gut über Preise von Bussen zu informieren, da die Einheimischen ziemlich gerne die Touristen abzocken. Am besten man kauft das Ticket am Schalter eines Busbahnhofs wenn möglich, dann bekommt man den Festpreis den auch die Vietnamesen zahlen würden. Als uns das Taxi allerdings nur zum Busstop brachte, verlangte der Fahrer 350.000 Dong, laut Reiseführer sollte es rund 100.000 kosten. Naja, ich handelte es runter bis auf 200.000 das sind ca. 8 € für 4 Stunden Fahrt bis nach Son La.
In Son La angekommen, checkten wir in ein guesthouse ein - das ist auch ein günstige Variante an Unterkunft. Die Stadt an sich ist sehr schön gepflegt, leider taten wir uns ziemlich schwer ein Restaurant oder auch nur eine Art von "Wirtschaft" zu finden. So gingen wir zu einem Markt und kauften dort zwei Wecken belegt mit Spiegelei und eine große Tüte komisch frittierter Sesamstangen alles zusammen für ein bisschen mehr wie einen Euro. In diesen Hinterlandstädten sind die Menschen überhaupt nicht an Touris gewöhnt und waren oft sehr freundlich zu uns - viele winkten einem zu und begrüßten uns - eine Frau fasste sogar Gareth's Haut an
Am nächsten Tag mussten wir erstmal was zum Frühstücken suchen. Ist auch nicht immer einfach, aber da muss man sich einfach trauen, zu einem Haus gehen vor dem Tisch und Stühle stehen und meistens winken die Leute einen sowieso dann gleich her. So war es auch, eine Frau winkte mich her und ich ging mit ihr ins Haus - dort zeigte sie auf Eier und ein Päckchen Instantnudeln - ich nickte und paar Minuten später bekamen wir unser Frühstück Manchmal ist es schon schwierig sich zu verständigen, da die Menschen dort gar kein English können - man verständigt sich dann irgendwie mit Händen und Füßen! Wir ließen uns dann von einem Taxi an den Busbahnhof bringen und dort zahlten wir dann auch nur 110.000 Dong für die nächsten 5 Stunden Fahrt nach Dien Pien Phu.
unser "Homestay" ; in dieser Gegend lebten die meisten in sogenannten "stilthouses", also auf Stelzen.
das hier ist in Dien Bien auf einem Markt. Hier haben wir uns auch einfach hingesetzt und bekamen für weniger als ein Euro ne leckere Nudelsuppe zum Frühstück - konnten ihr dabei auch in ihrer Küche zuschauen...
Alptraumfahrt..!?
An die Fahrt von Dien Bien bis hoch nach Lai Chau werden wir uns bestimmt noch lange erinnern. Es fing alles recht behutsam an, okay sagen wir mal abgesehen davon, dass wir in einem Kleinbus mit 15 Sitzplätzen gesteckt wurden, der dann vollgepackt wurde mit 22 Leuten. Ich darunter als einzigste Frau Ach ja und abgesehen davon, dass jeder zweite Vietnamese im Bus gleich nach 10 Minuten ne Kotztüte in der Hand hatte und die auch nutzten...es war eine äußerst wendige Straße und nach ca. 2 Stunden wurde es auch mehr und mehr holprig. Oh, ich habe ganz vergessen zu erwähnen, dass nach ner Weile auch die Fenster zugemacht wurden und die Klima eingeschaltet wurde - meiner Meinung nach funktionierte die nicht wirklich, es war also neben Enge, sich übergebenden Männern dann auch noch unglaublich heiß. Das ist aber noch nicht der Alptraum auf den ich wirklich hinaus möchte.
Als die Straße also in Schotter überging, bergauf und extremst holprig wurde, entschied sich unser Busfahrer einfach mal auf Augen zu und durch zu fahren. Die Straße hatten wir schon längst als Allrad Strecke eingestuft, dem Fahrer schien dies egal zu sein und raste über massive Löcher den Berg hoch! Vor uns fuhr dann ein Truck der eine so große Staubwolke hinter sich herzog, dass man wirklich nichts mehr sah - und was macht der Fahrer? Versucht den LKW zu überholen!! Unsere Nerven lagen blank, wir konnten da nicht mehr zuschauen - wir sahen uns schon unten am Abgrund liegen (an der einen Straßenseite ging es steil den Abgrund hinunter) Und plötzlich ging es nicht mehr weiter, der Motor lief viel zu heiß, der Keilriemen riss und der Bus blieb liegen! Wir hörten sogar von unserem Platz aus das Kühlwasser brodeln - klar bei dem Fahrstil...
Und so saßen wir dann, irgendwo im Nirgendwo am Straßenrand und warteten. Der Fahrer versuchte irgendwie den Riemen zu flicken, Gareth hatte auch mal mit reingeschaut, aber das war dort am Straßenrand nicht zu richten. Es war eklig schwül und nach über 2 Stunden wurden wir immer besorgter. Dann hielt ein Auto an und wieder mit Händen und Füßen verständigten wir uns - sie würden uns mit bis nach Lai Chau nehmen - und dass sogar kostenlos! Wir waren natürlich die ganze Fahrt über skeptisch ob dass wohl gut enden wird, aber erstmal waren wir extrem froh vom Bus weggekommen zu sein! Die anderen Männern hatten sich im Bus schon zum Schlafen gelegt...
Auf jeden Fall die zwei Männer die uns mitnahmen, waren super freundlich, sie fuhren uns nicht nur in die nächste Stadt, sondern luden uns auch noch zum Abendessen ein! Wir konnten es kaum fassen! Es war ein super Abend dann noch mit einem genialen Einblick wie die Einheimischen "richtig" speisen! Auf Kissen am Boden saßen wir und es wurde alles mögliche aufgetischt - Hühnchen, Rind, sowas wie Hackfleisch, Reis, Bambus und so viel mehr - vom meisten wussten wir nicht mal was es ist! Hinzu kam dann noch, dass fast nach jedem Bissen es einen Wodka zu trinken gab Der Wodka wurde in eine Schüssel geleert damit die Gläser nur noch eingetunkt werden mussten Wir leerten zwei Flaschen Wodka und unterhielten uns via Google Übersetzer! Der ganze Tag stellte sich also nicht als kompletter Alptraum heraus, sie lieferten uns am Guesthouse ab und wollten keinen Cent! Waren wir glücklich dass dies gut endete
Zwei Tage verbrachten wir in Lai Chau, dann nahmen wir den Bus hoch nach Sapa!
Das wars von unserer heil überstandenen Bustour - im Großen und Ganzen war es trotzdem toll, da wir eine wunderschöne Landschaft zu Gesicht bekamen und paar Einheimische kennenlernten...
die wirklich sehr netten Vietnamesen! (wenn ihr genauer hinschaut, shet ihr auch die Wodkaflaschen )
Aufbruch: | 03.09.2013 |
Dauer: | 5 Monate |
Heimkehr: | 11.02.2014 |
Vietnam
Kambodscha