Marokko - ganz Nordafrika no-go ? No ! Go !
Marrakech
Ein picke-packe voller Tag Marrakech steht mir jetzt bevor, ich freue mich tierisch auf die Erlebnisse in dieser bunten, orientalischen Traumstadt. Nicht vergessen darf man, dass Marrakech extremst touristisch ist. Und Touristen sind hier wirklich herzlichst willkommen, denn die halbe Stadt lebt vom Tourismus. Man kann sich hemmungslos dem sich-treiben-lassen, einkaufen + feilschen, schlemmern und staunen, staunen, staunen hingeben. Marrakech ist eine Stadt für alle Sinne und es grenzt fast an Reizüberflutung, was hier so den ganzen Tag geboten ist. Kommt mit auf die Foto-Tour durch Marrakech !
weithin sichtbar ist das bereits 1190 erbaute Minarett der Koutubia-Moschee, hinein darf man leider nicht (mehr ?)
Die erste Sehenswürdigkeit des Tages ist der Palais de la Bahia, ein ehemaliger Fürstenpalast aus dem 19. Jahrhundert, sehr prachtvoll und luxuriös mit Innenhöfen, die gepflastert sind mit Carrara-Marmor. Hier befand sich zeitweise auch der Sitz der französischen Kolonialverwaltung. Der Komplex soll einer der best-erhaltenen in ganz Marokko sein.
Inmitten des ganzen Touri-Trubels posierte dieses männliche Model für einen professionellen (wahrscheinlich) Mode-Fotografen
Tagsüber ist der zentrale und hyper-berühmte Platz von Marrakech noch nicht ganz so aufregend, erst abends wird's so richtig spannend
allerlei exotisches Getier wartet auf Fotografen, wobei unter Tierschutz-Gesichtspunkten ist es ein grausames Spektakel
ich lasse mich breitschlagen für ein Affenfoto, bezahle meinen Obolus und hoffe zumindest für diese beiden Affen, dass sie etwas zu essen bekommen dafür
Ich randaliere weiter shoppender-weise in den Souks... mein Rucksack füllt sich zuhends und wird schwerer und schwerer...
Manche Dinge sind zwar wunderschön, aber zu sperrig oder zerbrechlich für´s Reisegepäck, schade... Man kann sich das Zeug aber auch schicken lassen (oder online in D ordern...)
Die zahlreichen O-Saft-Ständer servieren frisch gepresste Säfte für ganz kleines Geld (sind aber auch ein wenig mit Wasser gepanscht...) Egal, ich laufe immer wieder die O-Saft-Händler an und kippe ein Glas für umgerechnet ca. 0,30 EUR.
Mittagszeit = Hunger ! Hühnchen mit Couscous in einem sehr einfachen Restaurant. Ich bin dahingegangen, weil dort sehr viele Marokkaner zum Essen saßen, und wo die Einheimischen hingehen, muss es gut sein. Ist es auch !
Die nächste Sehenswürdigkeit auf der Agenda sind die Saadier-Gräber, eine kleine Nekropole (Totenstadt), untergebracht in 2 sehr alten und prachtvollen Mausoleen. Die Saadier waren eine Herrscher-Dynastie und ab 1574 wurden hier ihre Angehörigen und verdiente Bedienstete begraben. Die Anlage zeichnet sich durch feinstes Kunsthandwerk, wie Fayencemosaiken, Schriftkacheln, Marmorsäulen (natürlich aus Carrara), Zedernholzschnitzereien und Stuckarbeiten aus.
Jetzt wird es eigentlich schon etwas knapp für mein Vorhaben, mein Kamelfoto von vor 35 Jahren zu wiederholen. In Casablanca morgen stehen die Chancen ziemlich schlecht. In Marrakech hatte ich eigentlich fast an jeder Straßenecke mit einem "Foto-Kamel" gerechnet, ist aber nicht. Das nächste Kamel ist also unbedingt, sofort und zu jedem Preis meines !
Auf dem Weg in den Menara-Garten werde ich fündig: Ein einsames Kamel liegt am Wegesrand, der Eigentümer schlummert in einem Liegestuhl im Schatten unter einem Baum. Egal, den muss ich jetzt leider wecken "Monsieur, darf ich bitte für ein Foto auf Ihr Kamel ?" "Nur für ein Foto ? Kostet 3 EUR". 3 EUR für ein Foto mit meiner eigenen Kamera sind ziemlich dreist, aber ich verhandele jetzt hier nicht, denn das Foto muss sein !
Der Menara-Garten ist ein Sultans-Park etwas außerhalb der Innenstadt Marrakechs. Die Ursprünge des Gartens wurden schon im 12. Jahrhundert angelegt und im 19. Jahrhundert weiter ausgebaut. Heute sind die Anlagen beliebt bei jungen Liebespaaren für romantische Spaziergänge. Für die Touristen gibt es hier Festessen unter freiem Himmel bei Wasserspielen im großen Becken zu buchen.
Es ist früher Abend geworden und ich kehre zurück zum Djemaa-el-Fnaa, dem "Platz der Gehenkten" in der Medina Marrakechs. Jetzt in der Dämmerung fängt der Platz an, so richtig zu brodeln. Geschichtenerzähler, Akrobaten, Schlangenbeschwörer, Wahrsager, Musiker, Tänzer, Henna-Malerinnen, Karikaturisten und fliegende Händler für alles mögliche sind jetzt unterwegs. Der Platz füllt sich sekündlich mit Einheimischen und Touristen. An allen Ecken und Enden dampft es aus betörend riechenden Tajine´s und Kochtöpfen. Irgendwann sitzen alle irgendwo auf einfachen Holzbänken und essen, trinken, lassen sich unterhalten. Der Djemaa-el-Fnaa ist streng genommen Las Vegas auf marokkanisch !
Gefühlt hatte dieser Tag mindestens 36 Stunden, die Einkäufe wogen eine Tonne und ich hätte am Ende diesen Tages nicht mal mehr "Piep" sagen können, so platt war ich. Schönes Ding, dass im Hotel der Fahrstuhl noch stecken blieb und ich dringend eine Zigarette brauchte, aber so what: Aus dem Fahrstuhl wurden wir umgehend befreit, den Rauch meiner Zigarette blies ich in die marokkanische Nacht und morgen ist auch noch ein Tag...
Aufbruch: | 13.11.2013 |
Dauer: | 12 Tage |
Heimkehr: | 24.11.2013 |
Deutschland