Brit & Seb unterwegs in Sri Lanka
27.-29.09.2013 Kandy
Anreise und Tag 1
Nachdem für die letzten Ortswechsel längere Anfahrten notwendig waren, konnte die Strecke nach Kandy per Bus in erfreulichen 2,5 Stunden hinter uns gebracht werden. So hatten wir noch den gesamten Mittag Zeit, uns auf Hotelsuche zu begeben. Dies taten eir allerdings nicht, da unsere erste Wahl nach Lektüre des Reiseführers, "Highest View", seinem Namen alle Ehre machte und mit einem wundervollen Blick über den Kandy-See aufwarten konnte. Leider stellte sich die Wahl später als Reinfall heraus, da der geschäftstüchtige Inhaber - ein Sri Lanker, der lange in der Schweiz gelebt hatte - leider auch die Preise aus der Schweiz mitgebracht hatte. Diese stellten sich allerdings als sehr vesteckt dar und waren bei dem (noch) humanen Übernachtungspreis von 3500 LKR nicht zu vermuten. Dazu später mehr.
An diesem esten Tag in Kandy entschieden wir uns nach den doch ereignisreichen ersten Tagen in Sri Lanka erstmals pures Nichtstun an. Für Mittagessen und Abendessen bewegten wir uns in einem Umkreis von 100 Metern rund um unsere Herberge. Da diese auf einem Berghang gelegen war, wäre jede weitere Entfernung mit größerem Aufwand verbunden gewesen. So waren wir leuder nicht vor Reinfall 1 und 2 gefeit: Da das vesprochene WIFI leider angeblich defekt war ("Kaputt, Techniker kommt erst am Montag aus Colombo") mussten wir mit den stationären PCs Vorlieb nehmen. Im Gegensatz zum WIFI war dieses jedoch kostenpflichtig, was uns natürlich keiner gesagt hat. War natürlich kein nennenswerter Betrag, aber trotzdem ärgerlich. Merke: In Sri Lanka ALLES nachfragen, nichts ist selbstverständlich und schon garnicht kostenlos.
Reinfall Nummer 2 war das Abendessen. Beworben als ultimative Rooftop Bar mit Essen rund um die Uhr, teilte man uns abends mit, dass es nichts zu essen gäbe und wir dies 3 Stunden vorher zu bestellen hätten. Alles was sie hätten, wären gebratene Nudeln mit Seafood. Dass diese selbstverständlich im Nachhinein 800 LKR pro Person kosteten, was das doppelte des bisherigen Preisniveaus darstellte, war ebenfalls ärgerlich. Merke:
Naja, siehe oben.
Ach ja, Reinfall Nummer 3 und 4 gab es auch noch: Der Duschvorhang war von Schimmel befallen, aber das ist eher der Normalfall bei Hotels in Sri Lanka... Nummer 4 ist ebenfalls nicht als Reinfall zu bezeichnen, da Abrechnung der Reinigungspreise pro Stück statt pro Kilo zwar nicht asiatischem Standard entspricht, aber doch ein Abzockerklassiker ist. Mangels Alternativen in Kandy mussten wir jedoch die Reinigung wahrnehmen, um nicht in Kekstüten durch die Stadt laufen zu müssen.
Tag 2
Vollkommen erholt gönnten wir uns erstmal ein reichhaltiges Frühstück beim lokalen Spezialitätenhändler Kentucky Fried Chicken und organisieren anschließend die Zugfahrkarten für die Weiterfahrt nach Nuwara Eliya und gleich danach nach Ella, zwei neue Ziele in unserem Reiseplan. Da dies die schönsten Zugstrecken Sri Lankas darstellen sollten, versuchten wir sündhaft teure Tickets für das Observation Deck zu ergattern. Glücklicherweise gelang uns dies nur für eine der Fahrten - in der dritten Klasse sieht man zum Einen bedeutend besser, der Standard ist vergleichbar mit der Deutschen, zweiten Klasse und das Preis-Leistungs-Verhältnis ist einfach besser.
Doch zunächst wollten wir die Sehenswürdigkeiten Kandys erkunden. Da wir schon viel gutes von dieser Stadt gehört hatten, waren wir schon sehr gespannt. Aber wie das so mit Erwartungen ist, werden diese selten erfüllt. Die Stadt selber liegt schön an einem im 18. Jhd. angelegten See, welchem sie, zusammen mit der Höhe von 500m überm Meerespiegel, ihr sehr angenhmes Klima verdankt. Im Gegensatz zu Anuradhapura oder Pollonaruwa war Kandy erst sehr spät Königssitz (15. Jhd). da die Stadt jedoch über die Jahrhunderte den Eroberungen der Kolonialherrscher trotzen konnte, konnte sie größtenteils ihre kulturelle Eigenständigkeit erhalten und steht heute sinnbildlich für die singhalesische Identität.
Nachdem wir zunächst die eher modernen Errungenschaften (Einkaufszentrum und Gewürzmarkt) besucht hatten, wollten wir uns ein "Must See" der Stadt, einen Kandyan Dance ansehen. Erstaunlicherweise bot dieser jedoch extrem große Parallelen zum analogen Volkstanz auf Bali... Hmm, vielleicht sind wir einfach nur Banausen. Aber nett anzuschauen, war es trotzdem. Das dachten sich anscheinend auch die Heerscharen von Reisegruppen, für die der Besuch eines solchen Tanzes anscheinend auch zum Pflichtprogramm gehört.
In der Abenddämmerung ging es anschließend zu DER Attraktion Kandys, dem Zahntempel. Ja, richtig gelesen, hier wird ein Eckzahn Buddhas verehrt...
Im Vergleich zu anderen Tempeln Asiens ist dessen Architektur erstaunlich unscheinbar, insbesondere angesichts der Bedeutung der dort gelagen Reliquie. Da wir von mehreren Leuten gehört hatten, dass dieser zu Puja-Zeiten (6.30 Uhr, 8.30 Uhr, 18.30 Uhr) besonders sehenswert sei, besuchten wir diesen erst Abends. Diese Idee hatten jedoch mehrere hundert weitere Touristen, Gläubige, Schlepper u.ä.. Besonderheit zu diesen Zeiten ist nämlich, dass die Kammer mit der Zahnreliquie einsehbar ist. Den Zahn selber bekommt man jedoch nie zu sehen. Dieser ist in eine Elfenbeinkapsel eingeschlossen, die wiederum von sechs Dagoba-förmige Behälter stülpeln... Der Blick war somit eher beschränkt, insbesondere da die Schlange der Gläubigen nur ein kurzes Vorbeihuschen am Saal erlaubte. Der Rest des Tempels war hingegen sehr schön und in der Dunkelheit besonders stimmungsvoll.
Den Tag ließen wir bei einem guten Essen bei Pizza Hut ausklingen, womit wir unseren Fast Food Tag komplett machten Natürlich trafen wir hier auch weitere Deutsche, Christoph und Nicole, die den Abend kurzweilig machten und uns mit wrtvollen Tipps für die Weiterreise versorgten: Unter anderem, dass der 2243 m hohe Adam's Peak ein absolutes Highligt sei, dass man nicht verpassen dürfe: Gut für mich, fatal für Brita, wie sich noch herausstellen sollte
Tag 3
Da unser Zug für 8.40 Uhr terminiert war, hatten wir leider wenig Zeit, uns über die saftige Hotel-Rechnung aufzuregen, die uns das Highest View präsentierte. War wohl besser so...
Mit einer auch für deutsche Verhältnisse üblichen Verspätung von 45 Minuten setzte sich der Zug dann gen Nuwara Eliya in Bewegung. Mit uns sollte er diese Stadt alledings nichtmehr erreichen...
Aufbruch: | 21.09.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.10.2013 |