Brit & Seb unterwegs in Sri Lanka
29./30.09.2013 Dalhousie/Adam's Peak
Spontane Planaenderung
Am Morgen des 29.09. machten wir uns frohen Mutes auf in Richtung Nuwara Eliya.
Nachdem wir uns aufgrund der vielen positiven Erzaehlungen und den wunderschoenen Fotos vom Sonnenaufgang entscheiden hatten, den 2243 m hohen Berg Adam's Peak DOCH wieder in unser Reiseprogramm aufzunehmen, standen wir vor der Frage, wann der beste Zeitpunkt fuer den Aufstieg waere.
In Anbetracht des bereits getaetigten Ticketskaufs fuer die Zugstrecke Kandy - Nuwara Eliya - Ella (die klassische Hochlandlinie Sri Lankas) erwogen wir kurz, erst die geplante Route beizubehalten und anschliessend zum notwendigen Stop in Hatton zurueckzufahren. Ein Sri Lanker, der unser Gespraech in Bruechstuecken verfolgt hatte, unterbrach unsere Diskussion und riet uns nachdruecklich, doch direkt auszusteigen - denn in 5 Minuten wuerden wir ja sowieso an Hatton vorbeifahren...
Kurz entschlossen schnappten wir unsere Rucksaecke und raus aus dem Zug... War wohl auch besser so, denn jede weitere Moeglichkeit ueber unser Vorhaben nachzudenken, haette Britta wohl der Erkenntnis naeher gebracht, dass dies eine absolute Harakiri-Aktion war
Zwei Mal mit dem Bus umsteigen und schon standen wir in Dalhousie - dem Startpunkt des Aufstiegs zum Adam's Peak.
Bezwingung des Adam's Peak
Adam's Peak oder auch Sri Pada ('heiliger Fussabdruck") ist der heilige Berg aller in Sri Lanka anzutreffenden Religionen. So sei Adam nach seiner Vertreibung aus dem Paradies dort gewesen und haette seinen Fussabdruck hinterlassen, laut den Hindus war Shiva dort und fuer die Buddhisten stellt die markante Einbuchtung auf dem Berg den Fussabdruck Buddhas dar...
So oder so ist der 2243 m hohe Berg mit seinen 5500 Stufen das wichtigste Pilgerziel Sri Lankas.
Fuer uns sollte es der mit Abstand anstrengendste Teil unserer Sri Lanka-Reise bzw. aller unserer bisherigen Stationen werden.
In weiser Voraussicht und zur Vermeidung der unweigerlich einsetzenden Hitze starteten wir unseren Aufstieg um 2.15 Uhr in der Fruehe (!) - die einzige Chance, den Sonnenaufgang auf dem Gipfel mitzuerleben, da mit 3,5 bis 4 Stunden Aufstieg zu rechnen war.
Zu dieser Uhrzeit lag der auf 1200 m gelegene Ort Dalhousie noch im Tiefschlaf. Ausser unseren Schritten und einem vereinzelten Rascheln im Gebuesch war in der Dunkelheit nichts zu hoeren - eine gespenstische Stimmung.
In der Pilgersaison von Dezember bis Februar sind an Tagen wie diesem tausende unterwegs. Heute sollten es geschaetzt unter 20 Leute werden...
Nach etwa 15 Minuten Weg wurde diese Szenerie durch ein kleines Kloster ergaenzt, bei dem uns ein Moench (tatsaechlich, noch jemand war wach um diese Uhrzeit) fuer den weiteren Weg segnete. Ueber den unweigerlichen Obolus und das gefaelschte Donation-Buch (alle vorherigen Pilgerer haben 2000 LKR gespendet - sicher...) blicke ich mal hinweg.
In der naechsten Stunde sollte unser geplantes langsames Aufstiegstempo immer wieder durch kurze Sprints von Britta durchbrochen werden, meist aufgrund eines der nun langsam aufwachenden Strassenkoeter...
An Klostern und leerstehenden Souvenir- bzw. Teestuben ging es immer weiter den Berg hinauf.
Dem etwas zu schnellen Anfangstempo und den ersten paar tausend Treppenstufen, der Muedigkeit sowie dem immer steileren Weg Tribut zollend, wurden wir immer langsamer und schleppten uns eher hinauf. Aber das Ziel stand fest - 6.30 Uhr auf dem Gipfel sein.
---------- Kleiner Zeitsprung, da die naechsten Stunden eher durch Fluchen gekennzeichnet waren ---------------
Um 6.45 Uhr ueberwanden wir die letzten Stufen zum Gipfel. Der Blick war....... BESCHI****
Leider lag der gesamte Berg im Nebel und es nieselte, so dass wir nicht mal unsere Hand vor Augen sehen konnten.
Auch das Kloster auf der Spitze war eher enttaeuchend. Es stellte sich heraus, dass der beruechtigte Fussabdruck Buddhas in der "off-season" nicht einsehbar, sondern hinter einer Metallplatte versteckt war.
Wir laeuteten die obligatorische Glocke (1 Mal, analog zur Anzahl unserer Aufstiege), staerkten uns mit Instant-Tee und machten uns auf zu weiteren 2.5 Stunden Abstieg. Einsetzende Hitze, das fuer die Gelenke NOCH anstrengendere Heruntergehen sowie der noch immer fehlende Ausblick machten diesen Teil des Weges zur eigentlichen Strapaze...
Das unterwegs leichtsinnig gegebene Versprechen, jeden weiteren Weg mit dem TukTuk zuruecklegen zu duerfen, wurde von Britta etwa 400 Meter vor unserem Guesthouse wahrgenommen... Da mein Stolz mir verbot, dies ihr gleichzutun, musste ein kleiner Endspurt her, den das TukTuk natuerlich verlor
Anschliessend noch ein kurzes Fruehstueck und ab zur naechsten Etappe: Nuwara Eliya, auch als "Klein-England" bezeichnet. Wir sind gespannt...
Aufbruch: | 21.09.2013 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.10.2013 |