Bolivien, Chile & Argentinien
Huayna Potosi
Jetzt wollten wir es wissen. Hat die Zeit ausgereicht um uns an die Höhe zu gewöhnen? Haben wir Glück mit dem Wetter? Reicht unsere Ausdauer für einen 6000er?
Aufgrund eines Streiks der Minibusfahrer mit Blockade der gesamten Innenstadt mussten wir sehr früh morgens zu unserer, von einer Agentur organisierten, Tour zum Huayna Potosi aufbrechen. Die Fahrt zum Ausgangspunkt, dem Zongopass, dauert normal etwa 1 1/2 Stunden, aber da unsere Guias unterwegs noch Fleisch für das Abendessen kaufen wollten zog es sich etwas in die Länge. Am Pass angekommen wurde die Ausrüstung verteilt. Da Hanna und ich unsere eigenen Stiefel benutzten brauchten wir nur Helme, Pickel, Steigeisen und Gurte. Mit gepackten Sachen machten wir uns auf den Weg zur Hütte auf ca 5130m. Die 300 Meter Aufstieg bewältigten wir zwar ordentlich schnaufend, aber ohne weitere Probleme.
Am frühen Nachmittag sind wir angekommen, bekamen eine leckere Nudelsuppe und haben es uns im Schlafraum gemütlich gemacht um uns etwas auszuruhen.
Das Wetter war gut und da es in der Hütte nur im Schlafsack wirklich angenehm warm war haben wir uns draußen in der Sonne die restliche Zeit bis zum Abendessen vertrieben. Die anderen Gipfelaspiranten waren sehr nett und unterhaltsam, auch wenn es ein paar mit der Unterhaltung zur Schlafenszeit etwas übertrieben.
Um 00:00 Uhr wurde geweckt und gefrühstückt, pünktlich um 1:00 Uhr begann der Aufstieg. Als wir vor die Hütte traten standen wir in einer wunderschönen sternenklaren Nacht, nur in der Ferne konnten wir Wetterleuchten sehen und die Täler waren mit Wolken gefüllt.
Kurz nach dem Refugio betritt man den Gletscher auf dem man bis unterhalb des Gipfelgrates, meist mäßig steil mit nur einer kurzen Steilstufe, wandert.
Die Höhe machte diesmal meinen Magen ziemlich verrückt, womit ich bis zur Rückkehr nach La Paz zu kämpfen hatte. Glücklicherweise blieb Hanna davon verschont und konnte sich ganz auf das Gehen und Atmen konzentrieren. Carlos, unser Guia, hat sich voll und ganz auf unser Tempo eingestellt und regelmäßig Pausen gemacht um sich nach unserem Befinden zu erkundigen. Supertyp!
Hanna ging es gut und mein Magen war in einem gleichmäßig schlechten Zustand, also gingen wir immer weiter. Die Anstrengung steigerte sich mit jedem Meter den wir an Höhe gewannen.
Kurz vor dem Gipfelgrat, nach etwa 5 Stunden, machten wir die letzte Pause.
Die letzten 30 Minuten über den Grat boten, im wahrsten Sinne, atemberaubende Tiefblicke.
Auf dem Gipfel angekommen sind wir in den Schnee gesunken und haben uns beglückwünscht. Es waren sehr glückliche Minuten. Die Anstrengungen wurden durch den Gipfelerfolg belohnt und das Glück mit dem Wetter war auf unserer Seite.
Den Abstieg machten wir fast in einem Rutsch und kamen ziemlich entkräftet an dem Refugio an. Während Hanna ein Süppchen gegessen hat habe ich mich im Matratzenlager ausgeruht.
Nach etwa einer Stunde Pause machten wir uns auf den Weg zurück zum Zongopass um mit unseren Guias nach La Paz zu fahren. Dort angekommen freuten wir uns auf eine Dusche und ich mich insbesondere wieder etwas essen zu können.
Es war ein wunderschönes Erlebnis und eine tolle Erfahrung. Vielleicht macht es Lust auf mehr...
Aufbruch: | Januar 2014 |
Dauer: | circa 13 Wochen |
Heimkehr: | April 2014 |
Chile
Argentinien