Kulturelle Ostereier-Suche in Frankreich
Amboise an der Loire: Zwei auf einen Streich
Das Château Royale von Amboise
Heute ist Schlösser-Tour Nr. 1 angesagt. Gegen 10.00 Uhr sind wir startklar und machen uns zu Fuß wieder auf den Weg ins Städtle. Dort versorgen wir uns in der Tourist-Information zunächst mit einem 6-Schlösser-Pass.
Einen solchen Pass gibt es im Vorverkauf für 2, 3, 4, 6 oder 9 Schlösser in der Region. Je nachdem, welche und vor allem wie viele Schlösser man besichtigen möchte, lohnt sich der Kauf. Zumal man auch ein paar Euro spart.
Wesentlicher Vorteil ist jedoch, dass der Pass uns die Wartezeiten an den Kassen ersparen soll. Nicht unsere schlechteste Idee wie sich noch herausstellen wird.
Wir beginnen unsere Schlösser-Tour direkt in Amboise mit dem Château Royal, wo am heutigen Samstag Vormittag noch relativ wenig Andrang herrscht. Das Schloss thront auf einem Felsvorsprung hoch über der Stadt und dem Fluß und es gilt kulturhistorisch als eines der bedeutendsten Loire-Schlösser. War es doch im 14. und 15. Jahrhundert häufig Residenz der Könige von Frankreich. Unter anderem haben Katharina von Medici, Anne de Bretagne, Maria Stuart und König Franz I. ihre Spuren hier hinterlassen. Selbst Ritter und Musketier König Ludwigs XIV. d'Artagnan, machte 1661 Halt im Schloss.
Leonardo da Vinci schließlich fand in der Hubertuskapelle seine letzte Ruhestätte.
Wir bewegen uns also auf geschichtsträchtigem Boden, genießen die wunderbare Aussicht vom Schlosshof über das Loiretal und flanieren durch die Gärten, wo wir uns einen kleinen Imbiss im Sonnenschein zum Mittagessen genehmigen.
Der frische Blumenschmuck im Inneren des Schlosses ist einfach nur betörend. Eine üppige Pracht aus Lilien in jedem Zimmer
Auf den Spuren Leonardo da Vincis - Le Clos Lucé
Weiter geht es auf den Spuren von Leonardo da Vinci in den nur wenige hundert Meter entfernten Herrensitz Le Clos Lucé. Hier hat das italienische Genie seine letzten drei Lebensjahre verbracht, nachdem ihn König Franz I. nach Frankreich geholt und ihn zum "ersten Maler, Ingenieur und Architekten des Königs" ernannt hatte.
Wir staunen über die vielen technischen Modelle in dem relativ schlichten und einfachen Herrensitz sowie im wirklich sehenswerten Park. Da Vinci war ein begnadeter Vordenker und Visionär, dessen Ideen teilweise erst Jahrzehnte bzw. sogar Jahrhunderte später in die Praxis umgesetzt wurden.
Von Felsenwohnungen und einem Schlosskeller
Ziemlich beeindruckt, aber auch mit platten Füßen machen wir uns am Nachmittag wieder zurück in Richtung Campingplatz. Unterwegs kommen wir an einem Abzweig zu einem Panoramaweg vorbei, den wir doch glatt einschlagen. Hier gelangen wir vorbei an Häusern und Behausungen, die an bzw. in den Schlossfelsen gebaut sind. Sehr beeindruckend und sehr gerne würde ich mal einen Blick hinein in diese Höhlenwohnungen werfen. Doch leider sind dies alles private Anwesen.
Diesen Panoramaweg wollen wir uns doch nicht entgehen lassen. Zumal er Teil des Jakobsweges ist. Und wieder einmal ist ein Stück davon beschritten
In Amboise ist immer noch die "Foire aux Vins" in vollem Gange, so dass wir noch einen kleinen Einkehrschwung einlegen. Eine abschließende und stärkende Kaffeepause bei einem "Café Gourmand" ist ebenfalls noch drin, bevor wir auf dem Campingplatz in der Abendsonne die Beine hochlegen können.
In den Gewölben des Schlosskellers können regionale Produkte und Weine verkostet werden. Da schlägt das Herz des Genießers doch gleich höher
Aufbruch: | 16.04.2014 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 29.04.2014 |