Kulturelle Ostereier-Suche in Frankreich
Amboise an der Loire: Chambord
In der Nacht regnet es immer wieder, aber der Morgen ist dann doch sonnig. Wir fahren heute rund 60 Kilometer loireaufwärts nach Chambord und erhoffen uns vom Werktag nach Ostern etwas weniger Besucherandrang im Schloss Nummer 4.
Um 11 Uhr sind wir da und tatsächlich geht es am größten und imposantesten Loire-Schloss NOCH relativ ruhig zu. Wir ersparen uns die Warteschlange am Kassenhäuschen und können direkt hinein ins Château. Wahrlich ein Schloss der Superlative!
Das "Jagdschlösschen", für dessen Bau teilweise Sümpfe der Sologne trocken gelegt wurden, umfasst:
- 440 Räume
- 70 Treppen
- 365 Kamine
und eine Schlossmauer mit einer Länge von 32 Kilometern.
Ein hübsches kleines Anwesen also und unsere erste Tat besteht darin, die berühmte Wendeltreppe von Schloss Chambord zu testen. Die 8 Meter breite Treppe aus zwei ineinander verschränkten Spiralen wird einer Konstruktion Leonardo da Vincis zugeschrieben. Wem auch sonst. Auf der Treppe können zwei Personen gleichzeitig auf- und abschreiten ohne sich zu begegnen. Es funktioniert tatsächlich. Nur sollte man sich vorher einigen, in welchem Stockwerk man sich später trifft
Tja, in so einem Schlösschen kann man sich schon verlaufen....
Aber die Dachlandschaft ist schon sehr beeindruckend. Winkel und Türmchen, Erker und Türme, Nischen und Ecken. Dazu immer wieder schöne Ausblicke auf den Park und die Wälder der Sologne.
Weiterfahrt nach Blois
Nach einer kleinen Rast im Park fahren wir weiter nach Blois. Leider mag uns dieses Städtchen wohl nicht sonderlich. Erst erwischt uns beim Stadtrundgang ein heftiger Gewitterregen, vor dem wir uns jedoch in die Kathedrale flüchten können. Als es wieder halbwegs trocken ist, geht es weiter zum Schloss von Blois, welches wir allerdings nur von außen bewundern. Uns dürstet nach einer Tasse Kaffee und die versprechen wir uns in einem kleinen Restaurant/Salon-de-Thé/Vinothek. Im lauschigen Innenhof, wo uns Madame zunächst plazieren möchte, ist es allerdings noch ziemlich feucht vom Regenguss. Drinnen ist es ebenfalls urig gemütlich, wir sind neben einem weiteren Paar die einzigen Gäste, nur leider werden wir nicht bedient. Madame eilt hin und her, bringt uns zwar eine Karte, eilt wieder weg, telefoniert und als wir nach einer halben Stunde immer noch nichts bekommen, ziehen wir wieder von dannen. Tja, es hätte uns schon stutzig machen müssen, dass wir hier auf Englisch begrüßt wurden.....
Unseren Kaffee bekommen wir dann schnell und komplikationslos in einer Bar der Rue du Commerce
Weinkauf in den Felsenkellern von Limeray
Für die Rückfahrt nach Amboise wählen wir Fizinalsträßchen und kommen so durch verschiedene kleine Weindörfer. In einem davon, Limeray entdecken wir den Winzer, der uns bereits auf der Foire aux Vins in Amboise so nett beraten hat. Also legen wir einen spontanen Stopp ein und werden auch heute freundlich begrüßt. Madame geleitet uns sofort hinein in die Cave, welche in einen Tuffsteinfelsen hineingegraben ist. Die Cave ist seit vielen Jahren in Familienhand und ihr Großvater habe alte Gerätschaften aus dem Weinbau zusammengetragen, wird uns erklärt. Madame zeigt uns ein liebevoll eingerichtetes, kleines Museum mit diversen Werkzeugen, Weinpressen und anderen Utensilien. Gleich daneben lagern bei einer gleichbleibenden Temperatur von 8 Grad Crémant und Wein.
Nach dem Rundgang durch die Cave geht es natürlich in die Probierstube - ebenfalls im Felsenkeller. Allerdings wärmt hier ein offenes Feuer im Kamin den Raum und wir dürfen uns durch das Sortiment probieren.
Unser Fazit zu den Loire-Weinen: unter den Rosé- und Weißweinen sind wirklich hervorragende Tröpfchen dabei, aber die Rotweine können uns nicht überzeugen. Also packen wir einige Kisten Weinvorrat und ein paar Flaschen Crémant für die kommenden, lauen Sommerabende ins Auto.
Unsere Einkäufe mit Paté, Ziegenkäse, Feigensenf, Baguette und Wein werden am Abend gleich verkostet.
Aufbruch: | 16.04.2014 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 29.04.2014 |