Radl-Ferntour von Hamburg nach Feldolling
3.7.2014: von Wassertrüdingen nach Augsburg
Von Wassertrüdingen verlief der neue Tag, übrigens "langweiligerweise" ganztags ohne "Katz- und Mausspiel" mit mich verfolgenden Schauerwolken, zuerst an der Wörnitz entlang bis Oettingen und weiter über Munningen, Fessenheim, Alerheim und Schrattenhofen. Etwas weiter, nach Queren der B25 "Romantische Straße", war bei Mönchsdeggingen dieses recht flache, nur leicht wellige Geländeprofil im östlichen Bereich des Nördlinger Ries, das im Grenzgebiet zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb liegt, zu Ende.
Ein schmucker Verkehrskreisel in Oettingen mit Hochglanz-Sudkessel eines ansässigen Wirtschaftsunternehmens als Blickfang. Besteht da nicht etwa Blendgefahr für den laufenden Verkehr?
Wenn ihr nur hättet sehen können, welche Luftsprünge ich in dieser Halfpipe absolvierte und diese Mehrfachschrauben in der Luft. Gut, daß die Packtasche zuverlässig am Rad befestigt war. Und gut, daß ich freimütig zugebe, das Radl nicht einmal über die hintere Rampe geschoben zu haben. Aber alleine die Vorstellung ist schon einen "Jubelsturm" wert...
Am Ortsausgang von Oettingen ist die Firma mit ihren weitläufigen Betriebsanlagen (hier nur ein Teil davon, rechts des Bildes steht nochmals
eine umfangreiche Silobatterie) angesiedelt.
Dieses Bild entstand zwar nur in Folge einer ungewollten Berührung des Auslösers. Aber jetzt beim Verfassen meines Reiseberichts stelle ich anhand der leicht bräunlichen Flüssigkeit in der zweiten, transparenten Trinkflasche
fest, daß die Füllung noch vom Vortag stammte, als ich in einem Markt in der Umgebung von Herrieden das einzige Mal während der ganzen Tour ein Getränk in Form von reinem Apfelsaft kaufte und die halbleere Trinkflasche damit auffüllte. Die andere Flasche hatte ich morgens wie üblich nach dem Frühstück mit leicht gesalzenem Trinkwasser gefüllt.
Ab Mönchsdeggingen stand dann noch die Überquerung einer Jurahochfläche an, die Orte Unter- und Burgmagerbein, sowie ab Bissingen den steilen Anstieg nach Oberliezheim und die anschließende Abfahrt über Unterliezheim und Lutzingen nach Höchstädt an der DONAU ablief.
Dann wurde die Linie erreicht, die ich auch an anderen Punkten erreichen und überkurbeln und nur über einen riesigen westlichen und noch viel riesigeren östlichen Umweg hätte verpassen können:
Den Weißwurstäquator, sprich die Donau.
Am nördlichen Beginn der Donaubrücke eine Skulptur mit Bezug auf den Gedenkstein bei Lutzingen wenige km vorher: (Aus einer Internet-Info)
"Wir befinden uns hier bei Kilometer 2530,4 der schönen Donau südlich von Höchstädt. An eine der entscheidenden Schlachten im spanischen Erbfolgekrieg zwischen den kaiserlich-englischen Truppen und dem französisch-bayerischen Heer "erinnert" hier die von Ernst Steinacker erschaffene Skulptur: "Wenn Feinde sich umarmen".
"Am schönen nahegelegenen Donauufer kann man sich gut Gedanken über die Statue und ihre Inschrift (Vorderseite) machen. Für Fahrradfahrer ein Drive-In, Autofahrer sollten besser den angegebenen Parkplatz verwenden."
Für mich war's wirklich ein Drive-In, da ich mir meine Marschverpflegung vom Frühstück in Form der üblichen üppig belegten Wurst-Käse-Semmel als aufgeschobenes Mittagessen gegen 14:15 Uhr verinnerlichte.
Weißwürste hätten ja auch trotz der späten Zeit gut angestanden, am besten gleich südlich der Donau, aber wie diese erhitzen...
Der weitere Fahrtverlauf führte dann über Wertingen, Bliensbach, Prettelshofen, Rieblingen und Biberbach nach Langweid und Oberach nördlich von Augsburg, wo ich zwei Kurzbesuche bei guten Freunden abhielt, die auch schon während der einzelnen Reisetage den täglichen Kurzbericht erhielten und über mein Vorankommen schon informiert waren. Am späten Nachmittag hieß es dann noch mal für ca. 12 km kräftig in die Pedale in Richtung Augsburg zu treten und bei meinem Neffen Christoph einzuchecken, was vortags, als das rechtzeitige Erreichen Augsburgs kalkulierbarer wurde und am aktuellen Tag "vorgebucht" wurde. Schließlich gab es auch noch ein ausgiebiges Abendessen im nahegelegenen Biergarten "Augsburger Kahnfahrt".
Nachträglich bedaure ich, gerade mit dem Schreiben beschäftigt und im Multimedia-Verfahren am kleinen TV den WM-Empfang genießend, nicht daran gedacht zu haben, eine kleine Bootsfahrt im gleich an die Biergarten-Terrasse angrenzenden kleinen See mit Bootsverleih als Ausgleich für den Radltag absolviert zu haben. Aber mit Ruderboot und nicht mit Tretboot (nicht schon wieder kurbeln...).
Übrigens bezüglich der ständigen Kurbelei ein kleines Youtube-Video zur Auflockerung:
Fußball-festlich geschmücktes "trojanisches" Riesen-Holzpferd am Reitstall Riedschreinerhof kurz nach der Donau. Ich hab es fast wiehern gehört, als ich mit meinen drei Flaggen an der Packtasche vorbeigerollt bin...
Aufbruch: | 25.06.2014 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 04.07.2014 |