Radl-Ferntour von Hamburg nach Feldolling
2.7.2014: von Eibelstadt nach Wassertrüdingen
Von Eibelstadt ging es am Vormittag anfangs noch am Mainradweg bis Ochsenfurt, von dort noch bis zur Mautpyramide an der B13. Ein fest geplanter Anfahrpunkt, da ich dort schon vor 24 Jahren verweilte. Doch wie im verlinkten Beitrag zu lesen, hat sich der Standort leicht verändert (hatte allerdings keinen negativen Einfluß auf meine Orientierung ). Im weiteren Verlauf hätte ich auf dem gut ausgebauten Radweg an der B13 entlang, bedingt durch den geradlinigen Streckenverlauf so richtig Zeit und Raum gewinnen können.
Aber da waren zwei Faktoren, die dies "gnadenlos" zunichte machten:
Nein, keine Umleitung oder komplizierte Panne, sondern einerseits eine nur beiläufige Bemerkung am Vortag von "Fremdenführer Lothar" über den Taubertal-Radweg von Creglingen bis Rothenburg ob der Tauber, den er selbst schon befahren hatte und meine Freudigkeit, Radtouren so gut wie nie nur im geplanten Streckenverlauf zu absolvieren. Also war es an der Zeit für einen Umweg, der mich gleich nach der Mautpyramide nach rechts abbiegen ließ. Kurz darauf eine kuriose Situation, als unversehens eine Feldmaus links auf Höhe der Vorderradnabe neben mir herläuft, etwas beschleunigt und vor meinem Vorderrad auf die rechte Straßenseite wechseln will. Ich höre sie aufpiepsen und denke, daß ich sie mehr oder weniger demoliert haben müsste. Aber rückblickend habe ich sie immer noch mit unverminderter Geschwindigkeit zurück zum linken Straßenrand spurten gesehen. Wahrscheinlich habe ich nur ihre Schwanzspitze überfahren. Das war eine Art von Wildwechsel am helllichten Tag. Bei anderen Radlfahrten hat mich ein Feldhase schon mal beinahe und ein Igel richtig stürzen lassen, allerdings habe nur ich damals beim Sturz leichte Blessuren davongetragen (und der Igel "Unfallflucht" begangen). Ich will auf das Eine hinweisen:
Lasst die Hände fest am Lenker, denn unvorhersehbare Zwischenfälle sind immer möglich !
Aber die Tour geht weiter und verläuft ab der Pyramide über Aub, Waldmannshofen, Frauental, und Freudenbach nach Craintal bei Creglingen.
Hotelschiff in einer Schleuse vor Ochsenfurt. Ist mir auch noch nie passiert: man winkt zum Schiff rüber und kein einziger von denen, die an den Fenstern waren, winkt zurück - nur teilnahmsloses "Gaffen". War wahrscheinlich ein "Muhackl"-Ausflug. Aber trotzdem der Wunsch für eine Gute Reise !
Für Landtechnik-Fans: Ein Rüben-Vollernter. Wenn man die Fahrerkabine über dem rechten Vorderrad betrachtet, werden einem erst die Dimensionen dieses Geräts bewußt.
Keine Fotomontage, sondern die Mautpyramide verdeckt den Masten der Windanlage so, daß die Windflügel wie an der Pyramide befestigt erscheinen.
Das "Ausfahrt freihalten" gilt aber nicht mehr für die damaligen Ritter im Turm:
Verfallener Wehrturm in Aub
Schloß Waldmannshofen, in dem ein Feuerwehrmuseum untergebracht ist. Allerdings war es gerade kurz nach 12 Uhr und das Museum mittags vorübergehend geschlossen. Gut so, sonst wäre ich wieder nicht weitergekommen.
Während der kurzen Pause am Schloß Waldmannshofen läßt sich eine Libelle auf meinem Lenker nieder und hält auch Siesta. Erst nach dem siebten Foto zierte sie sich und entschwebte wieder von dannen.
Für alle Notfälle - mein Maskottchen, ein ordinärer Magnetnadelkompass. Ohne Batterieabhängigkeit ! Nur ein Sonnensturm könnte Abweichungen hervorrufen.
Mit dem Taubertal-Radweg habe ich mich ja vorher nie befasst und vielen dürfte der Ausdruck "Liebliches Taubertal" bekannt sein. So hatte ich die Vorstellung des gemütlichen, ebenen Dahinrollens an den Ufern der Tauber. Doch sogleich bei Erreichen von Craintal das jähe Erwachen aus diesen lieblichen Traumvorstellungen. Gleich mal einen knackigen, langgezogenen Anstieg rauf, daß man meint, eine Tauber-Berg-Tour zu befahren. Und dann kamen noch zwei, drei solche Anstiege bis Rothenburg o.d.T., allerdings nicht mehr so hoch. Das Schöne an diesen Höhenexkursen war, daß man den Überblick nicht verlieren konnte. Aber ich will nicht jammern, der Umweg über das Taubertal war landschaftlich absolut lohnend.m Raum- und Zeitgewinn ist wirklich nicht so entscheidend, wenn man auf Tour ist !
Es geht ja doch, bayerisches Hoheitsgebiet zu kennzeichnen. Wenn auch durch etwas kraftmeierische Privatinitiative. Mein Umweg hatte somit auch
eine kleine Stippvisite ins Württembergische mit sich gebracht.
und einer von unzähligen "Rostfarbigen Dickkopffaltern". Schwierig zu fotografieren, weil die bestenfalls nur kurze Flugpausen einlegten.
Hab erst bei einer spätern Bildbetrachtung bemerkt, daß ich meinem eigenen Schatten einen "A-tritt" verpasste. Sollte anscheinend bedeuten: "Fahr endlich mal weiter..."
Die Barbarossa-Brücke bei Rothenburg o.d.T. Kaiser Friedrich I. Barbarossa verlieh Rothenburg im Jahre 1172 Stadtrechte.
Nach dem Motto: Man kann nicht alles betrachten, verzichtete ich auf eine Besichtigung dieser sehr schönen Stadt, die ich schon mal zu meiner Kinderzeit gesehen hatte und nahm meine weiteren Wege über Gebsattel, Hagenau, Leutershausen, Eyerlohe, Aurach, Hilsbach, Stegbruck, Heuberg, Wieseth, Burk, Beyerberg, Ehingen und Leutersheim nach Wassertrüdingen am Hesselberg. Dort bekam ich im Nu ein Zimmer im Radler-Hotel und keine halbe Stunde dort angekommen, gab es an diesem ansonsten schönen Tag aus einer dunklen, aber recht unschuldig wirkenden Wolke ein abendliches Gewitter mit Riesel, was auf freier Strecke ganz schön unangenehm kühl geworden wäre. Aber so konnte ich dem unangenehmen Treiben vom Hotel-Vorplatz unter dem riesigen Sonnenschirm angenehm entspannt beipflichten und zum Abendessen dann in die warme Gaststube wechseln. Übrigens hat die Chefin einmal die (spaßige) Bemerkung gemacht, ob ich denn heute schon noch mal satt werde, worauf ich mit "nie" entgegnete. Sie konnte mich ja noch nicht kennen. Und ist es denn übertrieben, einen Rostbraten, einen Apfelstrudel und ein 3-Kugel-Eis o.S. auf der Rechnung zu haben, wenn man sich, wie an diesen Tage üblich, zum Frühstück zwei und mittags eine Wurstsemmel verinnerlicht, dazu max. zwei Liter an Getränk (ich weiß, das ist nicht nur bei Bruthitze zu wenig, aber auch der Vorsatz, mehr zu trinken, konnte nicht gehalten werden). Aber abends war dann dafür jeweils "Tag des offenen Scheunentors"
Der Hesselberg mit Sendeturm. Wassertrüdingen, schließlich meine Endstation für diesen Reisetag, befindet sich gegenüber, in etwa Mitte der linken Bildhälfte.
Die kunst- und mühevoll ausgeschnitzte Rinde des Maibaums von Leutersheim, keine 5 km nördlich von Wassertrüdingen.
Aufbruch: | 25.06.2014 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 04.07.2014 |