Tour-de-Deutschland Teil 4: Unterwegs im wilden Osten Deutschlands
Ausflug in das Vattenfall-Dreieck
In der Nacht beginnt es zu regnen und es hört auch nicht mehr damit auf. Also verzichten wir heute auf den sicherlich interessanten Trachtenumzug in Burg und starten statt dessen nach einem gemütlichen Frühstück in Richtung Osten und damit Polen.
Hinter Cottbus biegen wir ab ins sogenannte Vattenfall-Dreieck Cottbus-Guben-Forst.
So benannt, weil in dieser Region noch der Braunkohle-Tagebergbau betrieben wird. Im Abbaugebiet Cottbus-Nord erklimmen wir den Aussichtspunkt Bärenbrück. Wir sind an diesem regnerischen und eher herbstlichen Sonntag mutterseelenallein hier und die Stimmung in dieser unwirtlichen Landschaft ist fast schon ein wenig unheimlich. Nur die vorbei ratternden Güterzüge, beladen mit Braunkohle, stören ein wenig die Ruhe. Viel zu sehen ist bei diesem Ussel-Wetter zwar nicht, aber die Renaturierungsmaßnahmen zur Beseitigung der Wunden des Tagebergbaus sind bereits angelaufen.
In Forst erreichen wir die polnische Grenze. Die Lausitzer Neiße trennt nach wie vor die Länder Deutschland und Polen und wir bewegen uns nun wieder auf geschichtsträchtigem Boden mit wenig rühmlicher Vergangenheit. Die traurigen Reste des Zweiten Weltkriegs sind hier noch in Form von zerstörten Brücken zu sehen. Stehen geblieben als Mahnmal an die schlimmen Zeiten der Trennung.
Der Ostdeutsche Rosengarten in Forst wäre bestimmt einen Besuch wert gewesen, aber der strömende Regen macht nicht wirklich Lust darauf. Zudem scheint er von außen betrachtet fast schon einen eigenen Tagesausflug wert zu sein.
Wir fahren statt dessen weiter entlang der Grenze in Richtung Norden und schauen uns an einem Aussichtspunkt das riesige Loch des Tagebergbaus in Jänschwalde an. Schon sehr beeindruckend, auch wenn hier eher der Eindruck einer Mondlandschaft entsteht.
In Guben erreichen wir wieder mal eine geteilte Stadt und schauen auch kurz hinüber nach Polen. Beide Städte sind jedoch wenig verlockend, da sie im Zweiten Weltkrieg nahezu komplett zerstört und nicht wieder wirklich aufgebaut wurden. Einst hat hier jedoch die Textilindustrie geblüht und die Stadt ist durch den Handel sehr reich geworden. Eines der Traditionsprodukte sind Hüte aus Guben.
Über Peitz mit einer Kaffeepause und leckeren Hefe-Plinsen mit Pflaumenmus und Zimtzucker geht es zurück nach Burg, wo wir erst einmal ein wenig die Beine hoch legen und uns anschließend ein Abendessen im Campingplatz-Lokal genehmigen. Es gibt den längst überfälligen Spreewald-Gurkenteller, Barschfilet mit Rahmkraut und die bereits erwähnten Pellkartoffeln mit Leinöl und Quark. Alles zusammen samt Spreewald-Bitter für 23 Euro (!!!) und SUPER LECKER!
Aufbruch: | 29.08.2014 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 11.09.2014 |