Tour-de-Deutschland Teil 4: Unterwegs im wilden Osten Deutschlands
Grenzlandtour bis Frankfurt/Oder
Frankfurt/Oder
Von gestern abend bis heute morgen herrscht Dauerregen, der fast den kompletten Campingplatz unter Wasser setzt. Deshalb entschließen wir uns heute zu einer Grenzlandtour in Richtung Norden bis Frankfurt/Oder. Vorbei am Schwielochsee und über einsame Dörfer auf teilweise abenteuerlichen Straßenverhältnissen (die ehmalige DDR-Betonplatten-Piste lässt grüßen) erreichen wir die Grenzstadt zu Polen. Hier werden unsere schlimmsten Erwartungen erfüllt. Schön geht wirklich anders und die Stadt ist insgesamt eher weniger einladend.
Wir bummeln entlang der Ufer-Promenade an der Oder mit Blick hinüber nach Polen und das dortige Polytechnikum. Zwar wird hier eifrig gebaut, es gibt auch schon einige schöne Stellen wie etwa das Kleist-Museum, den Marktplatz mit dem Rathaus und anderen angrenzenden Backstein-Bauten sowie dem Uferbereich entlang der Oder, aber die Plattenbau-Siedlungen wirken dagegen ziemlich abschreckend. Insgesamt sind wir schnell durch und fahren weiter entlang der Grenze in Richtung Süden.
Kloster Neuzelle
Vorbei an Eisenhüttenstadt - auch eher weniger sehenswert mit seinen Hochöfen und rauchenden Kaminen - erreichen wir das Kloster Neuzelle.
Hier wird nicht nur das berühmte Bier gebraut, sondern wir sind überrascht von der barocken Kirche, die wir in Brandenburg eher nicht vermutet hätten. In der Orangerie gibt es Kaffee mit leckerem Kuchen. Danach erstehen wir im Klosterladen der Brauerei noch einige Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Die barocke Kirche von Kloster Neuzelle. Das kennen wir zwar von Bayern oder Oberschwaben - hier in Brandenburg hätten wir solche barocke Pracht eher nicht vermutet
Im Laden der Klosterbrauerei gibt es nicht nur Anti-Aging-Bier und Schwarzbier-Senf, sondern auch Bierschokolade und allerhand andere Spezereien rund um den Gerstensaft zu kaufen
Oder-Neiße-Mündung bei Ratzdorf
Nur wenige Kilometer südlich von Neuzelle kommen wir schließlich bei Ratzdorf an die Oder-Neiße-Mündung. Wieder einmal geschichtsträchtiger Boden und kaum zu glauben, dass dieser heute friedliche und einsame Landstrich vor noch gar nicht so langer Zeit Todeszone war.
Vom ausgeschilderten Parkplatz aus müssen wir den Zusammenfluß von Oder und Neiße erst ein wenig suchen. So versteckt liegt er in diesem Auen-Gebiet. Eine Gruppe von Bundeswehrsoldaten, die hier entweder ein Manöver ausbaldowern oder aber den Hochwasserschutz kontrollieren, erklärt uns schließlich den Weg.
Hochwasserschutz wird groß geschrieben. Die unlängst zurückliegenden Jahrhundert-Hochwasser haben hier katastrophale Schäden angerichtet
Über Guben und Peitz geht's schließlich wieder zurück nach Burg und heute haben wir den Regenschirm tatsächlich NICHT benötigt!!!
Zum Abendessen gibt's Rührei, Debreziner und Salat und unsere gefahrene Ausflugsstrecke beträgt heute rund 220 Kilometer.
Aufbruch: | 29.08.2014 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 11.09.2014 |