Tour-de-Deutschland Teil 4: Unterwegs im wilden Osten Deutschlands
Schiff ahoi! Paddeltour auf den Spreewaldfließen
Heute wird es ernst und wir gehen auf's Wasser. Weil der Sommer nun endgültig zurück kehren soll, haben wir uns für heute an der Campingplatz-Rezeption ein Paddelboot reserviert. Für 23 Euro Tagesmiete und ausgestattet mit einer Wasserwanderkarte (unbedingt erforderlich!!!) lassen wir unser Boot gegen 11 Uhr direkt an der Anlegestelle des Campingplatzes zu Wasser um uns in den "Amazonas Brandenburgs" zu wagen. Ein absolutes Novum, denn gepaddelt sind wir noch nie - zumindest nicht zusammen. Frank gibt hinten den Steuermann, ich sitze vorne als Navigatorin. Nachdem uns der Einstieg ins Boot gelungen ist ohne nass zu werden kann es also los gehen.
Auf dem Südumfluter paddeln wir uns erstmal auf schnurgerader Strecke ein und gelangen alsbald an die erste Schleuse. Vor uns ein Trupp anderer Paddelboote, die alle darauf warten, durchgeschleust zu werden. An den Wochenenden sind die meisten Schleusen personell besetzt, aber da wir wochentags unterwegs sind, ist Eigeninitative gefragt. Zum Glück können wir uns bei dieser ersten Schleuse erstmal an die Gruppe anhängen und zuschauen, wie das so funktioniert.
Die erste Herausforderung: eine Schleuse!!! Es sollten bis zum Ende des Tages noch etliche weitere Schleusen folgen
Leipe
Bis zu unserem ersten Ziel Leipe erwarten uns noch weitere Schleusen, die wir dann in Eigenregie ganz gut meistern.
Außer an den Schleusen begegnen wir nur wenigen anderen Wassersportlern. Statt dessen gleiten wir durch einen wahren Dschungel mit moosbewachsenen Bäumen, die ihr Wurzelwerk ins Wasser strecken. Ruhe und Natur pur, die wir in vollen Zügen genießen können. Ein Eisvogel begleitet uns ein gutes Stück. Immer wieder ist er schneller als ich, so dass ich ihn nicht wirklich vor die Fotolinse bekommen. Wasserschlangen schlängeln sich vor unserem Boot durch's Wasser, Kühe blinzeln uns träge widerkäuend von den Weiden entlang der Spree entgegen. Die Ruhe und friedvolle Umgebung hier sind die reinste Entspannung.
So paddeln wir also geruhsam bis nach Leipe. Leipe ist ein typisches Spreewalddorf. Von Kanälen durchzogen war es bis 1936 nur auf dem Wasser zu erreichen, danach auf dem Fußweg. Heute kommen Ausflügler auch per Rad oder Auto hierher, doch wir legen ganz stilecht am Anleger des Spreewaldhofes an. Beim Herauskrabbeln aus dem Kanu haben wir vom Biergarten her jede Menge Zuschauer und wir schaffen den Ausstieg zwar nicht gerade elegant, doch immerhin ohne ins Wasser zu fallen
Wir stärken uns in der Mittagssonne mit einem Fischbrötchen, Bockwurst und einem Radler. Nach der Paddelei schmeckt uns dieses Mahl doppelt gut.
Zurück zum Campingplatz führt unser Weg ein bisschen kreuz und quer. Leider können wir nicht die geplante Rundtour machen, da wir plötzlich vor einem gesperrten Kanal landen. Also müssen wir Umwege in Kauf nehmen, was uns dann doch ganz schön Kraft kostet.
Gegen 17 Uhr erreichen wir unseren Hafen am Campingplatz und spüren kaum noch unsere Arme. Immerhin sind wir bei unserer Jungfernfahrt heute satte 20 Kilometer gepaddelt. Für Greenhorns wie wir es sind ganz ordentlich, aber man überschätzt sich bei der gemütlichen Fahrt doch recht schnell.
Spaß hat's trotzdem gemacht und weil die Wetterprognosen weiterhin auf Sommer stehen, reservieren wir uns für kommenden Freitag gleich nochmal ein Boot.
Zum Abendessen kehren wir heute nach einer angemessenen Erholungspause in die Camping-Gaststätte ein und es gibt leckeren Barsch sowie Sülze mit Bratkartoffeln und ein nettes Gespräch mit Mitcampern an unserem Tisch.
Aufbruch: | 29.08.2014 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 11.09.2014 |