Au Revoir - In 220 Tagen um die Welt
Vietnam 14.04.2015 - 23.04.2015
Vietnam
Endlich ist es soweit…Nach tagelangem Warten auf das Visum für Vietnam hab ich es nun und kann einreisen. Die Fahrt nach Saigon von Phnom Penh verlief unspektakulär. Die Straßen waren in Ordnung und die Landschaft besteht nur aus Steppe. Die Zollabfertigung ist für den Busreisenden ein leichtes nachdem man sich überwunden hatte einem Wildfremden seinen Reisepass zu geben um gleich darauf zu sehen wie er den Departure Zettel herausreißt und mit einem Stapel an Pässen verschwindet. Irgendwie vertraue ich dem Kerl…naja bin langsam lockerer geworden und reise jetzt nach dem Motto: ,,Es wird schon alles gut gehen“ und tatsächlich. Es ging alles gut. Er hat schon den Ausreisestempel für Kambodscha und den Einreisestempel für Vietnam besorgt, sodass man einfach nur noch durch die Zollabfertigung durchgehen musste. Nach der Ankunft in Saigon dann der nächste Fail. Schusselig wie ich bin habe ich vergessen die Stadtkarte für Saigon zu speichern. So muss ich einen Rollerfahrer fragen wo das Hostel ist. Natürlich ist es weit weg, möchte zuerst 7 Dollar haben, kann es aber auf 1 Dollar runterhandeln. Er fährt mich drei Minuten in die nächste Straße und behauptet das wär mein Hostel. Ist es aber nicht. Nachdem ich ihm nochmal den Namen des Hostels gebe, fährt er mich wieder zurück an den Ausgangspunkt nur auf die andere Straßenseite. Dort ist es tatsächlich. Jetzt will der Fahrer 2 Dollar…Genau …Humor verstehen sie wohl; die Vietnamesen. Nachdem ich im Hostel eingecheckt habe, wollte ich mir einen ersten Eindruck von Saigon verschaffen. Es ist laut, versmoggt und voller Motorrädern…wirklich viele Motorräder die sogar eine eigene Spur haben.
Verkehr in Vietam
Abends lerne ich drei Deutsche aus Frankfurt kennen die sich ein Motorrad gekauft haben und nun quer durch SOA fahren.
Am nächsten Morgen lerne ich zwei Amerikanerinnen beim Frühstück kennen. Beide sind total begeistern, dass ich mit dem Gedanken spiele, dass Festival ,,Burning Man“ (Musikfestival das in der Wüste Nirvana stattfindet) zu besuchen. Sie geben mir sogar Kontakte um dort umsonst hinzukommen. Klasse. Danach ging es zum Kriegsgedenkmuseum für den Vietnamkrieg. Dieses ist total interessant. Im Außenbereich befinden sich amerikanische Panzer, Hubschrauber und Bomber und im Innenbereich wird die Geschichte des Vietnamkriegs erzählt. Ein wirklich grausamer Krieg der USA mit verheerenden Folgen (Agent Orange).
In der Mittagspause, ja das Museum macht eine Mittagspause, fahre ich zur Notre Dame Kathedrale in Saigon. Leider ist dort auch zu aber ich habe gelesen diese wäre nur von außen sehenswert. Dort lerne ich einen coolen Dozenten aus Melbourne kennen, der mir einige Tipps für Australien geben kann.
Notre Dame
Danach besuchte ich einen Markt mit vielen gefälschten Sachen zu recht günstigen Preisen. Beim Abendessen lerne ich einen Norwegischen Rentner kennen, der perfekt deutsch spricht. Er erklärte, dass er dies damals in der Schule gelernt habe und bis heute nicht vergessen hat.
Tag drauf fuhr ich nach Mue Ne. Der Bus war ein Schlafbus und ich wunderte mich, da er um 7 Uhr abfuhr. Aber wie ich später feststellte gab es in Vietnam eigentlich nur Schlafbusse. Diese sind recht komfortabel nur etwas eng (siehe Bild).
Schlafbus
Mui Ne wirkt sehr verschlafen. Es gibt wenige Touristen und man sieht noch ein wenig das ursprüngliche Asien. Das Hotel in dem ich in Mui Ne genächtigt habe, hatte einen Swimming Pool und einen eigenen Strand. Herrlich. So konnte ich es halbwegs verkraften, zwei Tage alleine in einem 12er Dorm zu schlafen. Am Nachmittag lieh ich mir ein Motorrad und fuhr die wenigen Attraktionen in Mue Ne ab. Da wären aus Sand geformte Felsen, eine rote Wüste und eine weiße Wüste. Die Fahrt dorthin war teilweise sehr abenteuerlich aber hat sehr viel Spaß gemacht.
Fischerdorf Mue Ne
Mini-Wüste
Tag drauf war ein ,,Lazy Day“ und ich unternahm nichts. Naja außer, dass ich ein sehr gutes, günstiges Restaurant entdeckte (satt für 1 Euro…was will man mehr?). Am nächsten Tag fuhr ich nach Na Trang. Die Fahrt, natürlich am Tag mit einem Schlafbus, ging über schlechte Straßen und zog sich lange hin. Dafür entschädigte das Hostel. Wirklich, so nette Mädels an der Rezeption und alles war sehr herzlich. Jam, eine Rezeptionistin organisierte mir sogar ein Bahnticket. Abends ging ich mit meinen Zimmergenossen (2 Kanadier, 2 Britinnen und eine Schwedin) ein wenig Party machen. Dort lernte ich dann drei Deutsche kennen. Einer der Deutschen ist seit einem Jahr auf Weltreise und reiste viel in Nord- und Südamerika herum. Er konnte mir gute Tipps geben, erzählte mir aber Horrorgeschichten aus Südamerika, nachdem ich einigermaßen froh bin, dort vorerst nicht hinzugehen. Tag drauf ging ich mit den zwei Kanadier in den Freizeitpark ,,Vinpearl“. Diese liegt auf einer Insel in der Nähe von Na Trang und wird durch die längste Seilbahn die über Wasser führt, verbunden. Der Park enthält einen Wasserpark mit vielen Rutschen und viele Fahrgeschäfte, die ganz schön für einen Adrenalinkick sorgten. Die Rodelbahn war das absolute Highlight, besonders wenn man im Dunkeln den Berg herunter fährt.
Seilbahn übers Meer
Am nächsten Tag wurde wieder ein Lazy Day eingelegt. Ich freundete mich mit einen Strandliegenboy an, der mir erzählte, er hätte auch Chemie studiert, muss jetzt aber erstmal Englisch in der Abendschule lernen um einen Arbeitsplatz zu bekommen. Am Abend fuhr ich mit dem Nachtzug weiter nach Da Nang. Die Zugfahrt verlief relativ entspannt und ich konnte in dem 6er Abteil durchschlafen bis mich die Locals im Zug um 5.30 Uhr durch lautes Reden weckten, also Oropax rein und weiterschlafen. Dann im Hostel eingecheckt und dann das komplette Gegenteil zum anderen Hostel in Na Trang erfahren. Total inkompetent und unfreundlich. Das Hostel will mir keinen Roller ausleihen, nachdem ich ihnen erzählt habe, was ich alles ansehen will. Stattdessen wird mir ein überteuerter Tagesausflug angeboten. Nicht mit mir. Also dann Laufen. Nachdem ich 5 km zum Strand gelaufen bin und ich unbedingt den Ladybuddha auf einem kleinen Berg anschauen wollte, entschloss ich ein Taxi zu nehmen. Die Strecke zog sich. Am Ende wollte der Taxifahrer mehr als 5 Euro, was schon ein wenig schmerzte. Oben angekommen wurde ich aber durch einen sehr schönen Garten und von Ladybuddha belohnt
Da ich mir das Geld für die Taxifahrt zurück sparen wollte und es noch recht früh war, entschied ich runter zu laufen. Die Strecke wurde und wurde nicht kürzer aber war sehr schön. Unten angekommen konnte ich ein Teilstück am Strand laufen. Dort konnte man viele Fischer beim hereinziehen ihrer Netze beobachten. Ein freundlicher, lächelnder Fischer der kein Englisch sprach winkte mich her und ich durfte seinen Fang fotografieren. Nachdem ich wieder im Hostel angekommen war, wollte ich ein Ticket nach Savannakhet (Ort in Laos der an Thailand grenzt und das Drehkreuz für alle die von Da Nang nach Bangkok unterwegs sind, ist) kaufen. Der Preis der mir genannt wurde war wirklich sehr hoch (1.050.000 Dong = 45 Euro). Das muss doch auch günstiger gehen. Im Internet recherchiert um dann festzustellen, dass jetzt in Vietnam Feiertage sind und die Preise fürs Fliegen in dem Zeitraum um ein vierfaches steigen. Nach stundenlanger Recherche und Nachfragen bei etlichen Local-Reiseagenturen, erfuhr ich, dass man die Tickets wohl auch am Busbahnhof kaufen kann. Jetzt war es aber schon zu spät. Also dann morgen. Mit einem mulmigen Gefühl ging ich ins Bett und hoffte, dass ich ein Ticket bekommen würde. Am nächsten Morgen fuhr ich mit einem Motorradtaxi zum Busbahnhof und tatsächlich. Es gab einen Bus am nächsten Morgen und dieser kostet nur 400.000 Dong (=17,50 Euro). Puhh, Glück gehabt. Danach fuhr ich mit dem Bus nach Hoi An. Alle Leute die ich zuvor in Nha Trang kennengelernt hatte, sind dort hingefahren und ich wollte auch diesen Ort anschauen. Im Bus, der übrigens nur 20.000 Dong (+10.000 Dong ,,Foreigner Fee; is klar) kostet lernte ich Julian aus Lüneburg kennen. Er und zwei weitere Freunde reisen für drei Wochen von Hanoi nach Saigon. Nachdem ich die anderen beiden in Hoi An kennenlernte, schauten wir die ,,Sehenswürdigkeiten“ (eine japanische Brücke) an und schipperten mit einem Boot über einen Fluss.
Wir fuhren wieder zurück nach Da Nang und triefen uns abends in einer Bar um einen netten Abend zu haben, den wir dann auch hatten.
Früh morgens nahm ich dann den Bus nach Savannakhet. Natürlich wieder ein Schlafbus aber anders als sonst nur mir Locals. Ich vermute, dass dieser Abschnitt zu gut wie nie von Touristen genutzt wird. Warum genau erfahrt ihr gleich. Die Busfahrt war anstrengend und ätzend. Sie zog sich, den alle paar Kilometer wurde angehalten. Entweder um Ware in den Bus zu laden (Vor allem Eier und Obstkisten; der Bus war ohne Spaß zur Hälfte voll damit), andere Passagiere abzuholen, Pinkelpausen (jeweils separat für Crew, Busfahrer und Passagiere) oder aus unerfindlichen Gründen. Entschädigt wurde ich aber von der tollen Natur auf der Strecke. Je weiter es in Richtung Laos gibt, desto bergiger wurde die Strecke. Dann kam die Grenze… (weiter bei Abschnitt Laos).
Aufbruch: | 18.02.2015 |
Dauer: | 7 Monate |
Heimkehr: | 26.09.2015 |
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