Das große Abenteuer Kambodscha und Vietnam
Zwei Tage Mekongdelta
Zwei Tage im Mekongdelta
Tag 8: auf ins Mekongdelta
So liebe Mitreisende in der Ferne, heute früh hat es dann auch mich erwischt, um 5 Uhr morgens riss mich mein Körper ziemlich abrupt aus dem Schlaf und eine gewisse Eile war geboten! Na toll, und das, wo wir heute doch mit dem Bötchen durchs Delta reisen sollen...das ist die Strafe dafür, dass ich Fastfood esse.... Mach ich doch sonst auch nicht !!!?!?!
Aber ich habe mal gelernt, dass man einheimische Verwirrungen mit einheimischen Mitteln bekämpfen soll, also rein in die Apotheke und nach einer lautstarken Beratung durch zwei Apothekenfachverkäuferinnen bekam ich erstmal direkt 4 Tabletten und 3 Päckchen Elektrolyte verordnet, einzunehmen sofort, helfend angeblich auch. Also sehe ich vom canceln meiner Buchung ab und steige in den Bus ins Mekong -Delta.
Wer nach Asien reist, muss tapfer sein!!!!
Um Euch nicht den ganzen Bericht auf die Folter zu spannen, es leben die zwei Damen aus der Apotheke, wir empfehlen einheimische Mittel!
Zuerst fuhren wir mit besagtem Bus über Ben Luc, Tan An und My Tho nach Ben Tre, wo wir in das erste Boot umstiegen und im Delta versanken. Und, ich habe mich verliebt in diese so unfassbar zauberhafte Landschaft, ich versuche dafür Worte zu finden und hab keine......ich glaub, heute müssen die Bilder sprechen.
Das Hauptprodukt dieser Gegend sind Kokospalmen, Obstanbau und Bienenzucht sorgen für weitere Einkommensquellen.
Alles wird von den Kokosnüssen verarbeitet, die Milch , das Fruchtfleisch und die verschiedenen Schichten der Schale natürlich auch, von den Blättern und vom Holz der Stämme ganz zu schweigen. Uns wurden verschiedene Produkte angeboten, wie z.b. Honig-Gelee mit Limettensaft und Tee vermischt, soll u.a. gegen Bluthochdruck und Frauen bei Beschwerden in den Wechseljahren helfen, den mitreisenden Männern bot man es als Wundermittel zur Steigerung der Potenz an. Ob man damit auch Fenster putzen kann, habe ich mich dann aber doch nicht zu fragen getraut.
Man reichte uns verschiedenste Obstsorten, Banane, Ananas und Melone habe ich erkannt, die zwei anderen nicht, die waren ungewöhnlich, aber lecker. Das Highlight des ersten Stops war dann eine Aufführung von örtlicher Volkskunst, gesungen von den Damen und Herren des Hauses. Die Dramatik in den Gesten der Künstler und das begeisterte Klatschen unserer vietnamesischen Mitreisenden lies vermuten, dass am Ende der Lieder alles gut gegangen ist und die Liebenden zueinander gefunden haben, für meine unsensiblen europäischen Ohren hörte sich das alles nur nach ganz schrecklichen Zahnschmerzen an.... Die Künstler mögen mir verzeihen, als Entschädigung habe ich dann auch ganz brav einen Dollar in das nicht zu übersehende Körbchen gelegt, welches uns ans Herz gelegt wurde, ordentlich zu befüllen.
Im Anschluss daran ging es in kleineren hand-gepaddelten Bötchen für nur 4-5 Touristen weiter durch schmalere Mekong-arme zum nächsten Anliegeplatz. Hier wurden u.a. Süssigkeiten aus Kokosmilch, aber auch hochprozentiges mit Kobraköpfen und Skorpionen in Flaschen angeboten, ein Festschmaus für den Zoll. Dann hiess es laufen durch den Dschungel, um wieder eine neue Art von Rikscha kennenzulernen, den Kleinbus aus Asien. An dieser Stelle übergebe ich an die Fotos....
Diese beförderten uns in rasanter Fahrt in eine große
" Gaststätte a la Vietnam", wo schon alles fürs Mittagessen hergerichtet war. Es gab für jeden Tisch eine Dame, die uns die Glücksrollen zubereitete, ein Kessel mit Suppe stand schon leise vor sich hin köchelnd in der Mitte eines jeden Tisches und es gab eiskalte Getränke. Alles schmeckte ausgezeichnet, sogar das Bier!!!
Ihr seht, es geht mir wirklich wieder gut!
Wohl gestärkt, die Akkus des Fotoapparates nachgeladen, ging es mit einer noch einmal anderen Art von Booten zurück zum Ausgangspunkt und somit zurück zum Bus, der uns jetzt innerhalb der nächsten 3 Stunden nach Can Tho ins Hotel bringen wird.
Ich nutze mal die Zeit und hole mir noch eine Tüte des heute morgen so abrupt unterbrochenen Schlafes.
Am Abend wurden wir dann unserem Reiseleiter für den nächsten Tag übergeben, der sicherlich sehr nett ist, aber ein dermaßen grauenhaftes Englisch spricht, dass selbst unsere in Irland lebende Mitreisende an ihren Grenzen gerät. Ich versteh immer nur: " i will make you happy" und " Nightmarket".
Er scheint in unseren verzweifelten Gesichtern lesen zu können und schreibt in großen Zahlen " 18,45 " und "19,30" auf einen Zettel. Das erste ist die Zeit fürs Dinner, die zweite die Abfahrtzeit des Busses, der uns noch einmal in die Stadt auf den Nachtmarkt fährt ! -Hurra, ich hab doch etwas verstanden-
Wir fahren rein nach Can Tho, es ist Samstag Abend und das gesamte Mekongdelta scheint sich hier zu treffen. Viele viele junge Leute füllen die lebendigen Strassen, alles sitzt auf den Bürgersteigen, ißt, trinkt, überhaupt spielt sich hier in Vietnam alles auf den Strassen ab. Ich kann langsam keine Märkte mehr sehen und entschliesse mich, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden und lass mich einfach mal auf den Trubel ein. Auf einem großen Platz um ein riesiges Ho-Chi-Minh-Denkmal tummeln sich Familien, flirtende Paare, alles quer Beet.
Kinder klein, kleiner, mittel, größer, spielen mit allem möglichen, rutschen irgendwelche Mäuerchen runter und auf einmal hat mich eine für mich SEHR jung aussehende Familie mit drei!Kindern zu sich gebeten, sie haben wohl bemerkt, dass mich die Kinder in diesem Land verzaubert haben. Als "Tay", was auf vietnamesisch "Langnase" oder " Hochnase" heisst, und dann noch mit meinen Maßen wird man hier wohl eher nicht
übersehen. Nach einem gegenseitigen Fotoshooting winken wir uns alle zu und ich bin entlassen.
Ich bummele weiter durch den Trubel der Stadt und die Hitze verlangt ihren Tribut, ich brauche etwas zu trinken. Und sieh da, ein sehr schön beleuchtetes Hotel lockt mit seiner Rooftopbar, die mir zum Abschluss des Tages erstens einen verdammt gut gekühlten Whisky-Cola, und zweitens einen wundervollen Ausblick über die Stadt bietet.
Jetzt aber ab ins Bett, morgen früh gehts wieder mal früh raus, die Floating Markets stehen auf dem Plan.
Tag 9: Mekongdelta ade!
6,00 Uhr morgens, der Wecker holt uns aus dem Bett, kurz frühstücken, auf zum Bus, ab ins Delta.
An der Anlegestelle warten die restlichen 500 Tausend Menschen, die ich gestern Abend nicht gesehen hab, und das um 8,30Uhr am Sonntag Morgen!! Und wie es ausschaut wollen alle die Floating Markets sehen. Da der Mekong hier aber wahnsinnig breit ist, verteilt sich alles wie von Zauberhand, sicherlich ist dies aber auch der wie auch immer gearteten Absprache der Bootsführer untereinander zu verdanken.
Nach ca. halbstündiger Fahrt über den noch wundervoll erfrischend wirkenden Mekong sind wir da und genießen einfach nur den Trubel, die Eindrücke, diese andere Welt. Verstehen kann man das hier sowieso nicht, also bleibt nur eins: schauen und auf sich wirken lassen, die Fragezeichen auf der Stirn....
Warum brennt das Boot nicht ab, wenn darauf gekocht wird und aus einem riesigen Kessel etwas lecker duftendes Was-auch-immer angeboten wird?
Wieso fliegt das arme Huhn nicht weg, das vorne auf dem Bug sitzt, ist es das Haustier der Familie oder hat es als Mittagessen von morgen bereits mit seinem Leben abgeschlossen? Können Hühner schwimmen oder haben die Angst vor Schlangen?
Nach ca. einer halben Stunde ist der Trubel vorbei und eins nehme ich mir an dieser Stelle schon mal ganz fest vor:
Liebes Mekongdelta, ich komme wieder, dann aber in etwas kleinerer Besetzung und nicht nur für zwei Tage. Die Floatingmarkets möchte ich noch einmal erleben, aus einem kleineren Boot morgens direkt nach Sonnenaufgang.
Anschliessend fuhr uns unserer Bootsführer durch verschiedene Kanäle des Mekong, es ist eine Zauberwelt, ich fühl mich wie im Paradies. Offensichtlich geht es nicht mir so, ein vietnamesischer Mitreisender stimmt verschiedene Lieder an, dies kann er eindeutig besser als die gestrigen Künstler, alles klatschen mit, selbst wir. Die anderen Vietnamesen singen mit, es wird gelacht, gemeinsame Fotos werden gemacht, Facebook- und Emailadressen ausgetauscht, was haben wir einen Spass.
Bei einem weiteren Zwischenstop ging es in einen Obstgarten, während dessen Durchwanderung wir sämtliche Obstsorten der Region noch am Baum/Strauch wachsen sehen durften. Diese konnten wir im Anschluss auch verkosten und bekamen dazu grünen Tee gereicht. Ihr ahnt nicht, WIE lecker eine Mango schmecken kann.......und ich weiss jetzt, dass Water coconut lecker ist und wie man sie ißt, dass mir das Fruchtfleisch der Stinkfrucht Durian schmeckt und ich Wasseräpfel im Gegenzug dazu nicht mag. Man kann alt werden wie eine Kuh, man lernt immer noch was dazu!
Nicht alle von uns haben die hier ebenfalls vorhandenen Monkeybridges überklettert, die die letzte Attraktion dieses Aufenthaltes war, wir wollen den Touristen, die nach uns kommen doch auch noch was zum schauen lassen
Als krönender Abschluss fuhren wir dann noch mit dem Boot direkt bis ins Hotel zurück, letzte Eindrücke hiess es festzuhalten.
Und anschliessend mit dem Bus zurück nach HCMC, von wo uns heute abend unsere Reise nach Dalat führt, weiter in Richtung Norden, diesmal mit dem Nachtbus.
An dieser Stelle ziehen wir den Hut vor den Programm-machern des Sinh-Cafe's. Nicht umsonst liest man im Internet immer viel gutes über dieses Reisebüro, wir würden es jedem weiterempfehlen.
Das gesamte Programm der letzten beiden Tage kann man bei einem Preis von 47USD pro Person nur loben. Und auch wenn es manchmal vor Touristen nur so wimmelt, für den Mekongdelta-Erstreisenden ist das ein tolles Programm,
das Preis -Leistungsverhältnis absolut in Ordnung, man bekommt wirklich etwas geboten und kann sich dann schon etwas mehr orientiert bei einem Zweitbesuch dieser Region ein persönlicheres Programm aussuchen.
Zurück in HCMC machen wir noch eine kurze Rast im Hotel, trinken etwas, bekommen vom Kellner sogar eine Verlängerungsschnur mit 5! Steckdosen auf den Tisch gelegt, damit wir alle unsere Handys/Akkus/Ipads nachladen können. Der gute Mann hat gerade die Bewertung dieses Hotels ein wenig hoch geschraubt, denn ansonsten war das Sabah Saigon Boutique Hotel eher ein Satz mit X... Schmutziges Zimmer, schmutziges Bett, bis auf bereits erwähnten Kellner eher unfähig bis desinteressiertes Personal, es wird zwar Roomservice angeboten, gibts aber bei Nachfrage dann doch nicht, auf den Zimmern gibt es zwar den für Vietnam üblichen Wasserkocher, aber weder Kaffee noch Tee dazu.....
Egal, Haken hinter , ab ins Taxi und zum Nachtbus der Firma Futabus, der uns in 6,5 Std. nach Dalat bringen soll. Das nächste Abenteuer steht an, wir wissen es nur noch nicht.
Vier Mädels handgepaddelt mit entsprechender Schutzbedeckung
Aufbruch: | 06.03.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 28.03.2015 |
Thailand
Vietnam
Erfahrungen in der Halong-Bucht